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„Pulse“: Warum die Netflix-Serie keine Zukunft hat

„Pulse“ auf Netflix wollte das nächste große Krankenhausdrama werden – doch nach Kritik, schwachen Bewertungen und ausbleibender Verlängerung steht fest: Diese Serie hat keine Zukunft. Warum, liest du hier.

„Pulse“ Staffel 2: Wann geht das Medical Drama bei Netflix weiter?
Schlechte Aussichten für das Medical Drama „Pulse“ auf Netflix! Foto: Jeff Neumann/Netflix 2024

Ein vielversprechender Start mit kurzem Atem

Seit dem 3. April 2025 ist „Pulse“ auf Netflix verfügbar. Die neue Krankenhausserie spielt im Maguire Hospital in Miami und begleitet ein junges Ärzteteam, das nicht nur mit medizinischen Notfällen konfrontiert ist, sondern auch mit persönlichen Krisen, Machtspielen und einem bedrohlichen Hurrikan.

Im Mittelpunkt steht Dr. Danielle „Danny“ Simms (Willa Fitzgerald), die nach einer Beschwerde wegen sexueller Belästigung gegen ihren Ex-Freund und Vorgesetzten zur leitenden Assistenzärztin („Chief Resident“) befördert wird. In dieser Position trägt sie Verantwortung für die Organisation des Klinikalltags, koordiniert Abläufe und agiert als Bindeglied zwischen den Assistenzärzten und der Klinikleitung. Doch Xander Phillips (Colin Wodell) geht ihr nicht aus dem Kopf – was kein Wunder ist, da sie weiterhin mit ihm zusammenarbeiten muss!

Top 10 – aber nur kurz: Die Serie verliert schnell an Relevanz

Trotz eines verheißungsvollen Starts konnte sich „Pulse“ nicht dauerhaft behaupten. Die Serie schaffte es kurzzeitig in die Top 3 der Netflix-Charts in mehreren Ländern – darunter auch Deutschland und die Niederlande. Doch innerhalb weniger Tage fiel sie deutlich zurück, etwa auf Platz 7 und wurde rasch von anderen Titeln wie „The Eternaut“, „The Four Seasons“ oder „You“ verdrängt, die aktuell die Netflix-Top-10 anführen, verdrängt.

Trotz dieser anfänglichen Aufmerksamkeit hat Netflix bisher keine zweite „Pulse“-Staffel bestätigt – ein deutliches Warnsignal.

Mäßige Bewertungen auf Rotten Tomatoes und IMDb

Die Kritiken zur Serie fallen ernüchternd aus. Auf Rotten Tomatoes erreicht „Pulse“ gerade einmal 48 % bei professionellen Kritiken. Nur 13 von 27 Reviews bewerten die Serie als „fresh“, was auf deutliche inhaltliche Schwächen hinweist.

Auch beim Publikum sieht es nicht besser aus: Auf IMDb kommt die Serie lediglich auf 6,4 von 10 Sternen – ein Wert, der im hart umkämpften Krankenhausgenre kaum konkurrenzfähig ist.

Vernichtende Zuschauerstimmen: Der Grund für die Enttäuschung um „Pulse“

Besonders deutlich wird die Kritik in den IMDb-Bewertungen. Eine Userin urteilt drastisch:

„80 % des Projekts sind voller Fehler. Die medizinische Handlung ist ein Zirkus, die Charaktere leer und unausgereift, die Dialoge bedeutungslos. Die Flashbacks? Zu viele und verwirrend.“

Ein anderer Kommentar hebt hervor:

„Die Darstellung des Machtmissbrauchs ist grob fahrlässig. Weder Dani noch Xander wirken glaubwürdig. Ich kann mit niemandem mitfühlen. Die Nebenfiguren sind bloße Statisten ohne Substanz.“

Auch fachliche Mängel werden thematisiert:

„Ich bin Krankenschwester und musste beim Zuschauen wegsehen – die Reanimationen sind medizinisch komplett falsch. Die Dramatik hat mich trotzdem ein bisschen gehalten, aber es ist eher eine Serie, die man laufen lässt, wenn nichts Besseres da ist.“

Weitere Beschwerden betreffen die Unklarheit der Erzählstruktur:

„Man erkennt kaum, ob man sich in einer Rückblende befindet oder nicht. Das zieht sich durch jede Folge. Und die Beziehung zwischen Danielle und Xander wird nie aufgearbeitet – das macht einfach keinen Sinn.“

Keine Konkurrenz für „Grey's Anatomy“, „The Resident“ oder „House“

Das größte Problem von „Pulse“ ist jedoch der direkte Vergleich mit etablierten Serien. Es fehlt an Originalität, an erzählerischer Tiefe und vor allem an emotionaler Bindung. Ein IMDb-Nutzer bringt es auf den Punkt:

„Es ist weder ‚ER‘ noch ‚Grey’s Anatomy‘, noch ‚The Resident‘ oder ‚House‘“ - wolle zwar alles sein, erreiche jedoch nichts davon.

Zwar wird Willa Fitzgerald vereinzelt für ihre Leistung gelobt („Sie ist die Einzige, die diese Katastrophe noch trägt“), doch das reicht nicht, um den Rest der Serie zu retten.

Fazit: „Pulse“ steht vor dem Aus

Obwohl Netflix bisher keine offizielle Absage erteilt hat, stehen die Chancen auf eine zweite Staffel denkbar schlecht. Die Serie scheitert an technischen Schwächen, einem überladenen Erzählstil und der misslungenen Darstellung sensibler Themen. Sie kann mit den Genre-Giganten nicht mithalten – weder emotional noch dramaturgisch oder inszenatorisch.

Für Zuschauer:innen bleibt „Pulse“ daher eine Enttäuschung mit Potenzial – aber ohne Zukunft. Auch wir finden: Eine Chemie, wie man sie in den frühen Staffeln von „Grey's Anatomy“ zwischen Ellen Pompeo und Patrick Dempsey in ihren Rollen als Meredith Grey und Derek Shepherd erleben durfte, wird es zwischen Willa Fitzgerald und Colin Woodell wohl nie geben. Und sein wir mal ehrlich: Genau danach sehnen sich Fans von Krankenhausserien seit Jahren!

Quellen