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„Untamed“: Staffel 2 bestätigt! Wie soll die Handlung jetzt noch weitergehen?

„Untamed“ auf Netflix endet emotional, düster und vor allem zufriedenstellend. Trotzdem wird es eine 2. Staffel geben.

Eric Bana als Kyle Turner. Er schaut Besorgt durch die Äste eines dicht bewachsenen Waldes.
Dank Kyle Turner kommt am Ende die Wahrheit ans Licht. Foto: Netflix

Netflix' „Untamed“ überzeugt im Laufe der sechs Episoden als tiefgründige Crime-Serie – und überrascht im Finale mit etwas, das im Streaming-Zeitalter Seltenheitswert hat: einem echten, runden Ende.

Die Geschichte um den traumatisierten Ermittler Turner, den Mord an Lucy Cook und die Schatten der Vergangenheit ist eigentlich auserzählt – aber noch nicht vorbei.

Turners letzter Fall

Sam Neill als Paul Souter. Er schaut fragend die Person vor sich an, sein halbes Gesicht liegt im Schatten.
Captain Paul Souter entgeht einer langen Haftstrafe. Foto: Netflix

Die sechste Episode mit dem Titel „Alle Spuren enden hier“ bringt alle Handlungsstränge zusammen. Turner, schwer verletzt durch einen Schuss von Shane Maguire, überlebt knapp – nur um wenig später mit einer Reihe unbequemer Wahrheiten konfrontiert zu werden.

So erfährt er von Jill, dass nicht er, sondern sie Maguire bezahlt hat, um Sean Sanderson zu töten – als Rache für den Mord an ihrem Sohn Caleb. Diese Enthüllung stellt Turners moralisches Fundament infrage und erklärt auch das Ende seiner Ehe.

Parallel verfolgt Turner eine neue Spur im Fall Lucy Cook – ein Mädchen, das Jahre zuvor verschwand und nun mit erschütternden Details in den Fokus rückt: Sie wurde als Kind unter falschem Namen in einem religiösen Kinderheim gefangen gehalten, misshandelt und letztlich erneut verraten – diesmal von ihrem eigenen Vater.

Denn wie sich herausstellt, ist niemand Geringeres als Turners Vorgesetzter, Captain Paul Souter, Lucys biologischer Vater. Er hatte sie einst aus ihrer gewalttätigen Familie holen lassen, doch statt ihr Schutz zu bieten, brachte er sie in die Obhut eines Missbrauchers. Als Lucy später wieder auftauchte und begann, ihn zu erpressen, erschoss er sie – angeblich nicht mit Tötungsabsicht, doch ohne Reue.

Souter erschießt sich selbst, als Turner ihn zur Rechenschaft ziehen will.

Abschied von Yosemite

Lily Santiago als Naya Vasquez, sie hält ein Kind auf dem Arm.
Naya Vasquez wird zu Turners Nachfolgerin. Foto: Netflix

Das Finale bringt auch emotionale Erlösung: Jill und Turner erkennen an, dass sie beide ihre Traumata nicht überwunden haben, aber nun bereit sind, weiterzuleben. Vasquez, die anfangs als Antagonistin eingeführt wurde, wird zur Hoffnungsträgerin. Sie übernimmt Turners Posten in Yosemite – ein Symbol für Kontinuität und einen Neuanfang.

Turner selbst verabschiedet sich endgültig. In einer bewegenden Szene am See spricht er mit der Geistervision seines Sohnes Caleb und entscheidet sich, weiterzuleben. Er verlässt sein abgelegenes Haus, lässt nur einen Brief und Calebs Spielzeug für Vasquez zurück. Wohin er geht, bleibt offen, aber das spielt auch keine Rolle mehr.

„Untamed“ Staffel 2 ist bestätigt

Rosemarie DeWitt als Jill Bodwin und Eric Bana als Kyle Turner. Sie stehen nebeneinander in der Küche.
Jill und Turner verbindet eine tragische Geschichte. Foto: Netflix

Offiziell war „Untamed“ als „Limited Series“ bei Netflix gelistet – eine Bezeichnung, die früher das bewusste Ende einer Serie nach einer Staffel bedeutete. Das ergab in diesem Fall auch Sinn, denn das Ende von „Untamed“ Staffel 1 wirkt wie ein bewusst gesetzter Schlusspunkt.

Die Geschichte ist abgeschlossen, die zentralen Figuren haben ihre Entwicklung durchlaufen, die größten Geheimnisse sind gelüftet. Es gibt also wenig narrativen Grund, das Ganze künstlich zu verlängern – aber genau das ist es, was Netflix nun tut.

Eine 2. Staffel von „Untamed“ wurde offiziell bestätigt. Dabei wird es sich um eine direkte Fortsetzung und nicht um einen Anthologie-Ansatz mit anderen Figuren handeln.

Darum geht es in „Untamed“ Staffel 2

Staffel 2 bietet einen völlig neuen Fall für Ermittler Kyle Turner, gespielt von Eric Bana. Das ist aus einem ersten Interview mit den Showrunnern bekannt, die zugeben, das „Untamed“ zunächst als abgeschlossene Mini-Serie vorgesehen war. Seitdem kam ihnen aber doch noch eine Idee für eine Fortführung der Geschichte:

Nachdem Turner am Ende von Staffel 1 den Fall in Yosemite Nationalpark gelöst und symbolisch mit seiner Vergangenheit abgeschlossen hat, begibt er sich auf eine neue Reise quer durch die USA. Ganz im Stil echter ISB-Agenten wird er nun in einem anderen Nationalpark ermitteln – einem Ort, der sich geografisch und kulturell deutlich von Yosemite unterscheidet.

Die neue Staffel wird erneut einen Park als zentrale Figur etablieren, doch diesmal wird Turner selbst aus seiner Komfortzone gerissen. Anders als in Staffel 1, wo er als erfahrener Anführer auftrat, wird er nun eher wie seine frühere Partnerin Naya Vasquez agieren müssen – unsicher, suchend und fremd im neuen Terrain.

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