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Serien

"Tote Mädchen lügen nicht" Staffel 2: Play it safe, Hannah! | Kritik zur Netflix-Serie

Wie geht es weiter? Mit großer Spannung wird die 2. Staffel von "Tote Mädchen lügen nicht" bei Netflix erwartet. TVMovie.de hat die ersten Folgen der neuen Staffel gesehen – mit gemischten Gefühlen.

Tote Mädchen lügen nicht Staffel 2
"Tote Mädchen lügen nicht": Staffel 2 der Netflix-Serie gehört zu den wichtigsten Serienstars des Jahres. Doch kann die 2. Staffel des umstrittenen Serien-Hits ebenfalls fesseln? Foto: Netflix

Text & Kritik von David Rams

Irgendwann war der Zeitpunkt da, an dem Verstecken keine Option wahr: Kaum eine Serie hat seit ihrer Veröffentlichung derart heftige Diskussionen ausgelöst wie "Tote Mädchen lügen nicht" bei Netflix. Verbotsforderungen, Warnhinweise oder vermeintlich gestiegene Suizid-Raten bei Jugendlichen: Die ethischen und moralischen Diskussionen um die Darstellung und Inszenierung von Hannah Bakers Selbstmord, der im Mittelpunkt von "Tote Mädchen lügen nicht" steht, taten dem Erfolg der Netflix-Serie keinen Abbruch. Ähnlich wie die Schüler der "Liberty High School" in der Netflix-Serie, gab es irgendwann keine Option mehr NICHT hinzuschauen: Und tatsächlich hatte mich die erzählerische Wucht von "Tote Mädchen lügen nicht" stärker in den Bann gezogen, als ich zunächst erwartet hatte.

Tote Mädchen lügen nicht Staffel 2 Rapist
Findet der Schuldige in "Tote Mädchen lügen nicht" - Staffel 2 seine gerechte Strafe?          Netflix
 

"Tote Mädchen lügen nicht" bei Netflix : Jede Diskussion ist gerechtfertigt

Selbstverständlich gab es schon lange vor "Tote Mädchen lügen nicht" Serien und Filme, die sich mit Mobbing, Gewalt an Schulen, sexueller Belästigung und sogar Vergewaltigung im Teenager-Alter auseinandergesetzt haben. Doch die Netflix-Serie verdichtet diese wichtigen Themen mit den emotional aufgeladenen Kassetten Hannah Bakers zu einem durchaus gefährlichen Gefühlscocktail: Hannahs (irrationale) Schuldzuweisungen verleihen ihrem Selbstmord ein emotional nachvollziehbares Fundament.

Natürlich ist "Tote Mädchen lügen nicht“ in erster Linie eine fiktionale Serie und darf selbstverständlich jede Form von künstlerischer Freiheit für sich beanspruchen: Doch gerade weil die Lebensrealität vieler junger Menschen so nachvollziehbar getroffen ist, gerade weil das anfänglich altbekannte Mobbing zunehmend in brutalen Missbrauch und Vergewaltigung mündet und gerade weil "Tote Mädchen lügen nicht" vor allem ein junges Publikum anspricht, sind die Diskussionen um die Netflix-Serie mehr als gerechtfertigt.

 

"Tote Mädchen lügen nicht" – Staffel 2: Hannah ist zurück! Warum eigentlich?

Dass Staffel 2 von "Tote Mädchen lügen nicht" eine ganz andere Ausrichtung bekommen würde, lag auf der Hand: Die Tapes sind nur noch eine Randerscheinung. Ihre Protagonisten und ihre Auswirkungen sind bestens bekannt. Nun sitzen die Kids der Liberty High School auf der Anklagebank – und das nicht nur symbolisch. Einer nach dem anderen, Folge für Folge, werden sie zu den neuen Erzählern der Netflix-Serie umfunktioniert. Wie haben sie Ereignisse vor dem Selbstmord erlebt? Wie gehen sie damit um? Welche Konsequenzen hat der Selbstmord von Hannah auf ihr Leben?

Tote Mädchen lügen nicht Staffel 2
Auf der Anklagebank in "Tote Mädchen lügen nicht" - Staffel 2          Netflix

Die 2. Staffel der Netflix-Serie nimmt sich bereits strukturell deutlich aus der Kritik. Die Erzählebene lebt eben nicht mehr vom vermeintlichen "Tape Mystery", sondern wiederholt viele inhaltliche Aspekte der vergangenen Staffel, nur um sie geringfügig zu variieren. Der Fokus verlagert sich auf die einzelnen Protagonisten der Liberty High, deren Schicksal eben deutlich eindimensionaler ist, als das der früheren Protagonistin. In den ersten Folgen der 2. Staffel tritt "Tote Mädchen lügen nicht" deshalb immer wieder auf der Stelle, wirkt oft unnötig in die Länge gezogen und macht leider nur selten die Notwendigkeit der neuen Folgen klar.

 

Schade, denn der große Lichtblick von "Tote Mädchen lügen nicht" – Staffel 2 ist Dylan Minnette als Hannahs treuester Weggefährte Clay Jensen, dessen innere Zerrissenheit, mentale Instabilität und Sinn nach Gerechtigkeit für jede Menge spannenden Konfliktstoff sorgen. Allerdings nur bis ihm bereits in einer der ersten Folgen Hannah Baker an seine Seite gestellt wird, die zumindest bis einschließlich Folge 4 wie ein seltsamer Fremdkörper wirkt. Geht es jetzt also doch wieder um Hannah? Oder doch eher um die Schüler und die Verarbeitung des Selbstmordes? Zwar befreit sich "Tote Mädchen lügen nicht" – Staffel 2 in den ersten Folgen aus dem moralischen Dilemma der ersten Staffel, doch beraubt sich damit leider auch seiner erzählerischen Zugkraft.

Tote Mädchen lügen nicht – Staffel 2 startet am 18. Mai 2018 auf Netflix. Für die Kritik auf TVMovie.de wurden ingesamt vier Folgen der 2. Staffel vorab angesehen!

Alle Infos zum Netflix Abo und den Kosten erfahrt ihr in unserem Artikel. Neue Serien und Filme im Mai 2018 gibt es hier! Und weitere Tipps zu den besten Netflix-Serien erhaltet ihr unter dem Link. Neue Serien bei Amazon Prime im April 2018 verraten wir euch in unserem anderen Artikel.

 
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