Squid Game

„Squid Game“: Was Regisseur Hwang Dong-hyuk im Nachhinein anders gemacht hätte!

Hwang Dong-hyuk spricht mit uns im Interview unter anderem über Gi-Huns Entwicklung in Staffel 3 und was er bei „Squid Game“ heute anders machen würde.

Dong-Hyuk vor dem „Squid Game“-Logo mit einem sanften Lächeln im Gesicht
Hwang Dong-Hyuk führte bereits bei mehreren K-Dramen – unter anderem „20 Once Again“ – Regie. Foto: Netflix

Die erste Staffel von „Squid Game“ erschien am 17. September 2021 und wurde in kürzester Zeit – mit ganzen 330 Millionen Streams – zu der erfolgreichsten Netflix-Serie aller Zeiten. Die brutale Gesellschaftskritik im Gewand eines perfiden Überlebensspiels faszinierte die Welt – und katapultierte Regisseur und Drehbuchautor Hwang Dong-hyuk (54) über Nacht ins internationale Rampenlicht. Doch weltweiter Erfolg hinterlässt Spuren: Im Interview spricht der Regisseur mit uns offen über Entscheidungen, die er heute anders treffen würde – und wie ein solcher Hype die eigene kreative Freiheit beeinflusst.

Hwang Dong-hyuk: „wollte, dass das weltweite Publikum die Regeln verstehen kann.“

Melissa Mundhenk, TVMovie.de: Du warst vor „Squid Game“ in Korea schon ein angesehener Name, bist heute aber weltweit ein Begriff. Hat das deine Herangehensweise ans Geschichtenerzählen verändert?

Hwang Dong-hyuk: Ich denke eher nicht. Es war tatsächlich in Staffel eins so, dass ich bestimmte Entscheidungen mit dem globalen Publikum im Hinterkopf getroffen habe. Das betraf auch einige der Spiele, denn ich wollte, dass das weltweite Publikum die Regeln verstehen kann. Zum Beispiel war das Murmelspiel ursprünglich als ein anderes Spiel geschrieben, aber wir haben es in Murmeln geändert, damit das globale Publikum es besser nachvollziehen kann.

Aber ich glaube, dank des Erfolgs der ersten Staffel hatte ich beim Erschaffen von Staffel zwei und drei das Selbstvertrauen, die Geschichte so zu erzählen, wie ich es für richtig halte. Und deshalb gibt es Spiele, die sich für ein Publikum außerhalb Koreas sehr fremd anfühlen und schwer zu verstehen sein könnten. Aber ich hatte das Vertrauen, dass „Squid-Game“-Fans wahrscheinlich versuchen werden, es zu verstehen – selbst wenn das nicht unbedingt sofort gelingt. Deshalb hat mir der Erfolg der ersten Staffel eher Selbstvertrauen gegeben.

Bist du jetzt – wo „Squid Game“ sich dem Ende zuneigt – mit der Geschichte zufrieden oder glaubst du, dass es Figuren oder vielleicht sogar Hintergrundgeschichten gab, die du hättest vertiefen können?

Jetzt, wo ich darüber nachdenke, gibt es bestimmte Figuren, bei denen ich mir wünschte, ich hätte sie nicht so früh sterben lassen – darunter Thanos (Choi Seung-hyun) und Se-mi (Won Ji-an) in Staffel zwei, weil ich persönlich beide Charaktere wirklich sehr mochte. Beide sterben gegen Ende der zweiten Staffel, aber als ich sie geschrieben habe, habe ich in dem Moment nicht so darüber nachgedacht. Doch während wir die Szenen drehten, und weil mir die Figuren so ans Herz gewachsen waren, dachte ich bei mir: „Ach, ich wünschte, sie wären bis Staffel drei am Leben geblieben.“ Sie hätten großartige Geschichten mitgebracht.

Hier seht ihr den Trailer zu der finalen Staffel von „Squid Game“:

So geht es in Staffel 3 für Gi-Hun weiter

Wir haben Gi-Huns dramatische Entwicklung im Laufe der Serie miterlebt. Welche emotionale Reise erwartet ihn in dieser Staffel?

Wie viele Zuschauer in Staffel zwei gesehen haben, endete sie damit, dass Gi-Huns Rebellion scheiterte und er seinen besten Freund verlor. Und in Staffel drei, könnte man sagen, erreicht er seinen absoluten Tiefpunkt – voller Verzweiflung und dem Gefühl der Niederlage. Er wird von Schuldgefühlen geplagt. Und die Frage ist: Wie kommt er da wieder raus? Sein mentaler Zustand wird ein ständiger Kampf sein – um sein Gewissen, seine Menschlichkeit und die Hoffnung auf die Menschheit wiederzufinden. Ich denke, die Zuschauer können sich darauf freuen, wie sich dieser Handlungsbogen entfaltet.

>> Alle Infos zur Handlung, Start und Cast der dritten Staffel von „Squid Game“ findet ihr hier.