Fernsehen

„Sommerhaus der Normalos“: Normal ist anders!

Ein neuer Ableger des „Sommerhaus“-Formats soll den Fokus auf „normale“ Leute richten. Aber was ist schon normal in einer Welt, in der RTL seine eigenen Stars macht?

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Acht „Normalo“-Paare ziehen ins Sommerhaus Foto: RTL

Echte Menschen wie du und ich!“ – mit diesem Satz will RTL den großen Kniff von „Das Sommerhaus der Normalos verdeutlichen. „Sie sind Bankkaufmann, Immobilienmakler, IT-Einkäuferin oder Zugbegleiterin. Wo sich normalerweise Stars und Sternchen in Bocholt-Barlo die Klinke in die Hand geben, ziehen […] jetzt endlich mal Normalos ein“, heißt es weiter im Pressetext.

Das Konzept ist also schnell verständlich – und für RTL lohnt es sich sicher auch, diesen RTL+-exklusiven Ableger zu produzieren. Schließlich ist das „Sommerhaus der Stars“ ein großer Erfolg und geht 2025 schon in die 10. Runde. Da das „Häuschen Elend“ im Sommer somit für die Promis reserviert ist, beziehen die Normalos das „Sommerhaus“ bereits im Winter.

Nun, da alle acht Paare für die erste Staffel von „Das Sommerhaus der Normalos“ feststehen, hagelt es auch die ersten Reaktionen. Häufig wird die mangelnde Diversität kritisiert, in anderen Kommentaren wird verkündet: „Ich kenne niemanden von den Kandidaten!

Das wirkt zunächst wie ein Denkfehler, denn natürlich kennt man hier noch niemanden – schließlich handelt es sich um normale Leute wie du und ich, die ab dem 24. Februar auf RTL+ zu sehen sein werden. Aber stimmt das wirklich? Wo liegt die Grenze zwischen Normalo und Promi in der Welt des Reality-TV?

Wirklich „normal“ ist hier nur ein Paar

Das Sommerhaus der Stars: Manfred und Andrea
Manfred und Andrea sind ein normales Paar, wie man es nur selten im TV sieht Foto: RTL / Markus Nass

Wer nicht in der Reality-Welt zu Hause ist, könnte die Liste der Kandidaten des „Sommerhaus der Normalos“ leicht mit den Teilnehmern der Star-Version verwechseln. Denn rein optisch hat sich RTL hier wieder vor allem für junge Influencer-Typen entschieden, wie man sie so oft im TV erlebt.

Wirklich erfrischend sind hier eigentlich nur Manfred Gardianczik und Andrea Schwarze mit ihren 60 und 61 Jahren. Während in den Beschreibungen der anderen Paare immer wieder von starker Eifersucht und sprunghaften Launen die Rede ist – natürlich wahres Gold für Reality-Formate – ist bei Manfred und Andrea der aufregendste Fakt, dass Manfred Fleisch und gute Hausmannskost liebt. Herrlich normal und langweilig – so sollte ein „Sommerhaus der Normalos“ aussehen!

RTL macht sich seine eigenen Stars

Patrick Romer
Patrick Romer gewann 2023 das „Sommerhaus der Stars“, eigentlich ist er Bauer Foto: IMAGO / Gartner

Aus der Sicht von RTL liegt hier kein Etikettenschwindel vor, schließlich sind alle Kandidaten keine Stars und somit „Normalos“. Das mag stimmen, doch heutzutage ist „Star“ bereits ein sehr schwammiger Begriff.

Wer bei Produktionen wie „Der Bachelor“, „Die Bachelorette“, „Temptation Island“ oder „Germany’s Next Topmodel“ mitmacht, ist zunächst einmal auch ganz normal. Doch was macht die meisten Teilnehmer der letzten „Sommerhaus der Stars“-Staffel prominent? Die Teilnahme an einer der zuvor genannten Shows!

ProSieben und vor allem RTL züchten sich ihre TV-Promis quasi selbst – ein „Normalo“ wird zum Reality-Star, sobald die Kamera zum ersten Mal läuft. Sängerinnen, Schauspielerinnen, Moderator*innen – sie sind in diesen Shows Mangelware.

Das Geld ist hier zweitrangig

Wer sich „Das Sommerhaus der Normalos“ ansieht, wird die gezeigten Personen natürlich zunächst nicht kennen – aber es ist im Interesse von RTL und den Teilnehmern selbst, dass sich das schnell ändert. Reality-Shows sind ein schneller und einfacher Weg zum (zweifelhaften) Ruhm, und als Selbstdarsteller hat man hier die besten Karten.

Wir bekommen hier vielleicht noch Normalos zu sehen – aber echt ist im Reality-Universum wenig. Und eines ist schon jetzt sicher: Einige Gesichter aus dem Normalo-Sommerhaus werden wir in Zukunft als „Stars“ in anderen RTL-Formaten erleben.

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