"Outlander"-Staffel 5: Ist Bonnet am Leben? | Sophie Skelton im Interview

Es war eine der wohl emotional aufwühlendsten Szenen der ganzen bisherigen "Outlander"-Geschichte: Stephen Bonnet schloss Brianna, die gerade erst in North Carolina gelandet war, im Hinterzimmer eines Gasthofes ein und vergewaltigte sie. Dieses Erlebnis wird auch in Staffel 5 noch enorme Auswirkungen auf Briannas Leben, ihr Denken und Handeln haben, verriet uns Darstellerin Sophie Skelton im TVMovie Online-Interview. Darin sprach sie außerdem über Brees Verhältnis zu Claire, Jamie und Roger in den neuen Folgen.

TVMovie Online: Was erwartet Brianna in der fünften "Outlander"-Staffel?

Sophie Skelton: Die Handlung setzt einige Monate später ein als das vierte Staffelfinale, Jemmy ist jetzt ein bisschen älter. Wir lernen Bree als junge Mutter kennen, eigentlich ist sie sogar recht oft wie eine alleinerziehende Mutter, weil Roger und Jamie mit anderen Dingen beschäftigt sind. Das ist nicht immer ganz einfach. Wir werden auf jeden Fall mehr Action von Brianna sehen!

Sie ist gut darin, eine Fassade aufrechtzuerhalten und nach außen hin stark zu wirken und ihre Gefühle vor anderen zu verstecken. Aber innen drin ist sie eine sensible Seele. Es ist eine brilliante Sache, dass die Zuschauer das nun auch sehen. Vorher war sie immer sehr hart und hat teilweise unverständlich gehandelt, aber jetzt erfahren wir, warum sie so ist, wie sie ist und was wirklich in ihr vorgeht.

Ihren Eltern gegenüber hält sie ihre Fassade aber aufrecht. Sie will ihnen nicht zeigen, wie sehr sie seit der Vergewaltigung unter der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leidet. [...] Bei manchen setzt die Reaktion darauf erst später ein, auch bei Bree. Sie hat Flashbacks, Albträume. Eine Sache, vor der sie Angst hat, ist einzuschlafen. Statt zu Bett zu gehen, greift sie sich nun ihr Skizzenbuch und malt Bilder von Jemmy. Das PTBS wird also immer präsenter und wir erfahren, wie Bree damit umgeht, wenn sie allein ist. Aber die PTBS wirkt sich auch auf die Beziehung mit Roger aus und diese ganze Zeitreisethematik. 

Trotz allem zieht Brianna aus dem Geschehenen auch etwas Gutes: Jemmy ist entstanden. 

Apropos Jemmy. Wer ist sein Vater? Liefert Staffel 5 die Antwort?

Jemmy sieht ein bisschen mehr wie Bonnet aus als Roger. Aber wer weiß, ob wir diese Staffel herausfinden, von wem Jemmy abstammt...

Eine Frage, die viele Fans umtreibt, ist natürlich: Ist Bonnet noch am Leben?

Wir wissen nicht genau, ob er noch am Leben ist oder nicht. Für Bree ist es... Weißt du, wenn du vor etwas Angst hast, dann spielt dir dein Verstand manchmal üble Streiche. Sie glaubt immer wieder, ihn irgendwo zu sehen, sie ist immer darauf gefasst, dass er um die Ecke kommt. Die PTBS ist ihr schlimmster Dämon, vor allem jetzt, da sie Jemmy beschützen muss. Wenn draußen ein Geräusch ertönt, das von einem Fuchs oder sonstwas kommen könnte, denkt sie sofort an das Schlimmste, was passieren könnte - an Bonnet. 

Das klingt, als würde sie alles tun, was nötig ist, um ihre Familie und sich bei der nächsten Begegnung mit ihm zu schützen. Wäre sie im Stande Gewalt anzuwenden?

Ich denke, Bree meinte es so, als sie Bonnet sagte, dass sie keine Rache für die Vergewaltigung nehmen würde. Sie würde ihn jedoch keine Kontrolle über ihre Gedanken bekommen lassen, die Erinnerung an ihn sie verfolgen oder ihren Sohn wie Bonnet werden lassen. In der Szene war Bree so stark! Ich bezweifle, dass ich das gekonnt hätte! Ich denke nicht, dass sich ihre Einstellung in Staffel 5 verändert. Selbst wenn Jemmy Bonnets Kind sein sollte, würde sie ihn noch immer mit Liebe betrachten und nicht als Bonnets Sohn. 

Inwiefern verändert sich das Verhältnis von Jamie und Brianna?

Die beiden verbindet ein stärkeres Band in Staffel 5, beide begegnen sich mit gegenseitigem Respekt - vor allem als Brianna zeigt, dass sie schießen und jagen kann, Dinge, von denen Jamie sie niemals von einer Frau erwartet hätte. Brianna gelingt sogar der wahrscheinlich beste Schuss des ganzen Ridges, was Jamie an ihr extrem respektiert und bewundert.

In der letzten Staffel haben sie noch probiert, ihren Platz im Leben des anderen zu finden. Eine Reunion, in der sich die beiden sofort in die Arme fallen, wäre zwar schön gewesen, aber auch sehr komisch. Realistisch gesehen haben die beiden sich 20 Jahre lang nicht gekannt und Jamie hätte sich niemals automatisch wie ihr Vater gefühlt. In dieser Staffel sehen wir diese wunderschöne Dynamik zwischen ihnen, sie verstehen sich wirklich gut - aber nicht, weil sie Familie sind, sondern weil sie gewissermaßen Freunde sind und sie sich respektieren. 

Ganz anders sah es in den vergangenen Jahren zwischen Claire und Brianna aus...

Ja, die beiden hatten die vergangenen 20 Jahre eine seltsame Beziehung und haben erst im letzten Jahr eine Art Verbindung zueinander aufgebaut. Aber mit dem ganzen Zeitreisen, der Warnung vor dem Feuer und allem, was noch so passiert ist, war viel los und kaum Zeit, ihre Beziehung wirklich zu vertiefen. Jetzt ist endlich Zeit dazu: Brianna und Claire werden gute Freunde. Jetzt, da Bree selbst eine Mutter ist, haben sie viel Respekt voreinander, verstehen sich besser und holen beieinander Rat ein, obwohl ihre Beziehung immer mal wieder auch kippt. Manchmal ist es sogar so, dass Bree sich Claire gegenüber wie eine Mutter verhält, manchmal wiederum schlüpft wieder Claire in die Mutterrolle für Brianna. 

In Interviews betont ihr immer wieder, wie sehr ihr euch auch abseits der Kameras versteht. Hat sich etwas geändert, weil Caitriona Balfe und Sam Heughan in dieser Staffel auch als Produzenten fungiert haben?

Ich würde jetzt gerne einen smarten Kommentar machen darüber, wie schwierig die beiden sind. Aber nein! Es ist toll, dass sie noch ein paar andere Dinge ausprobieren, aber am Set ist nichts anders, sie sind eigentlich immer noch nur große Kinder (lacht).

Die die fünfte Staffel von "Outlander" startet am 22. Juli bei Vox und wird immer mittwochs in Doppelfolgen ausgestrahlt.