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Neu auf Disney+: "A Teacher" I Kate Mara im Interview

Seit dem 23. April läuft „A Teacher“ auf Disney+. Wir haben mit Hauptdarstellerin Kate Mara über ihre Rolle und die Botschaft der Serie gesprochen.

Neu auf Disney+: „A Teacher“ I Kate Mara im Interview
Kate Mara spielt die Lehrerin Claire, die eine Affäre mit ihrem Schüler beginnt. "A Teacher" jetzt auf Disney+ streamen./ Foto: FX Networks

Es ist ein heikles Thema, dem sich die neue Serie „A Teacher“ widmet. In den zehn Folgen der Miniserie, die seit dem 23. April wöchentlich auf Disney+ veröffentlicht werden, geht es um eine Beziehung zwischen der Lehrerin Claire (Kate Mara) und ihrem High-School-Schüler Eric (Nick Robinson). „A Teacher“ erforscht die komplexen Seiten einer zutiefst unethischen Beziehung, ungleichmäßiger Machtstrukturen und befasst sich mit den Konsequenzen, die ein solches Handeln nach sich zieht.

Die junge Lehrerin Claire ist neu an der Westerbrook High School in Texas. Mit ihrem Privatleben und der Beziehung zu ihrem langjährigen Freund ist sie schon lange unzufrieden, da trifft sie auf den Schüler Eric. Eric ist charmant, gutaussehend und die beiden kommen sich schnell näher. So weit, so bekannt. Beziehungen zwischen Lehrer*innen und ihren Schüler*innen werden oft in Filmen und Shows thematisiert. „A Teacher“ geht aber einen Schritt weiter. In den zehn Folgen der Serie steht das Fehlverhalten der Lehrerin und die Auswirkungen auf Eric im Vordergrund der Handlung. Im Interview erzählt Hauptdarstellerin Kate Mara, warum ihr das ein besonders wichtiges Anliegen war und warum es essenziell ist, ein solches Thema öffentlich zu diskutieren.

TVMovie.de: Es gibt viele Shows oder High-School-Dramen, die eine Beziehung zwischen Lehrenden und Schüler*innen sehr romantisierend darstellen. Auf welche Weise unterscheidet sich der Ansatz in „A Teacher“?

Kate Mara: „Für uns war es sehr wichtig, nicht nur die Anfänge dieser illegalen Beziehung zu zeigen, sondern uns auch einen Großteil der Serie auf die Nachwirkungen zu konzentrieren und auf die Konsequenzen, die Claires Entscheidungen mit sich tragen. Ich glaube nicht, dass man das schon so oft gesehen hat wie beispielsweise diese romantisierenden, boulevard-lastigen Versionen einer Lehrer-Schüler-Beziehung, wie Sie sie angesprochen haben. Für mich war es faszinierend, sich mehr auf die Konsequenzen zu konzentrieren und was danach passiert. Nach dieser glücklichen Phase und der Faszination dieser Frau mit dieser Person. Diesen Ansätzen wollte ich weiter nachgehen.“

TVMovie.de: Wie sehr würde sich die Geschichte unterscheiden, wenn die Rollen vertauscht wären? Wenn es ein Lehrer wäre, der eine Affäre mit seiner Schülerin beginnt?

Kate Mara: „Diese Stereotype, die die Gesellschaft Frauen auferlegt, die älter und in Machtpositionen sind gegenüber den Stereotypen für Männer in der gleichen Position, sind denke ich real. Ebenso real, wie eben die Doppelmoral zu diesen Themen ist. Ich habe eine Menge Feedback zur Serie bekommen. Viele der Fragen, die ich seit Showbeginn hier in den USA gestellt bekam, lauteten in etwa: ‚Hast du dir Sorgen gemacht so jemanden zu spielen? Eine Person, die solche Entscheidungen trifft?‘. Wenn ich ein Mann wäre, der diese Rolle spielt, würden die Leute dann die gleiche Frage stellen? Für viele Menschen ist es schwieriger eine Frau in so einer Position zu sehen. Claire ist sehr manipulativ und missbraucht ihre Macht und das ist für die Zuschauer*innen schwer anzusehen. Denn Frauen werden normalerweise immer als Mütter betrachtet oder als Personen, die auf andere aufpassen und sie betreuen. Und dass die Frau nicht das Opfer ist, sondern die andere Rolle einnimmt, war für uns eine einzigartige Sache, die wir erforschen wollten.“

Claire (Kate Mara) und Eric (Nick Robinson) kommen sich beim Lernen immer näher./FX Networks Foto: FX Networks

TVMovie.de:  Sie sprechen davon, wie wichtig es Ihnen war, auch mal eine Frau in der Rolle der Täterin zu zeigen. Wie sahen die Vorbereitungen auf diese Rolle aus? Haben Sie viel recherchiert und gab es auch professionelle Hilfe?

Kate Mara: „Hannah Fidell, die Schöpferin der Serie, hatte Psychiater engagiert, die mit den Autoren zusammenarbeiteten. Sie haben mit verschiedenen Anwält*innen gesprochen, die solche Fälle bereits vertreten haben, auf beiden Seiten. Hannah und ich haben viele Geschichten aus dem echten Leben besprochen. Die haben wir fast wöchentlich in den Zeitungen und Nachrichten gefunden. Traurigerweise war es gar nicht schwer zu recherchieren. Es passiert ständig in Amerika. Ich habe also hauptsächlich Informationen und Studien aus dem echten Leben genommen.“

TVMovie.de: Glauben Sie, dass die Serie in Europa anders wahrgenommen werden könnte?

Kate Mara: „Das ist interessant. Es kommt darauf an, wo man lebt, wie die Kultur ist, was die Norm ist und wie die Gesetze sind. Es ist unterschiedlich in verschiedenen Staaten in den USA und so auch in verschiedenen Ländern. Die Serie konzentriert sich nicht nur auf Claire und ihre Beziehung. Sie zeigt auch Erics Leben und wie es davon betroffen und beeinflusst wird - sowohl zum Guten, als auch zum Schlechten. Ich schätze, ich habe keine Antwort, aber die Serie wird eine Menge Fragen bei den Menschen aufwerfen. Ich glaube nicht, dass es nur Schwarz/Weiß ist. Es wird eine Menge Emotionen auslösen. Und zwar in Bezug auf beide Rollen.“

TVMovie.de: Mit welcher Frage haben Sie persönlich zu kämpfen gehabt?

Kate Mara: „Wirklich faszinierend finde ich die Frage, ob Claire es würdig ist, dass man ihr vergibt. Ich finde es interessant die Meinung von anderen dazu zu hören. Die Leute haben sehr leidenschaftliche Reaktionen darauf, besonders wenn sie die ganze Show gesehen und sich eine Meinung gebildet haben. Eine Person sagte, dass der einzige Mensch, der wirklich das Recht hat zu sagen, ob Claire Vergebung verdiene oder nicht, sei Eric. Ich finde, das macht Sinn.“

Die Serie erforscht die Konsequenzen der illegalen Lehrerin-Schüler-Beziehung./FX Networks Foto: FX Networks

TVMovie.de: Viele der Szenen sind sehr unangenehm anzuschauen. Wie haben Sie und das Team dafür gesorgt, dass sich alle am Set wohlfühlen?

Kate Mara: „Oh ja, es gibt definitiv einige sehr unangenehme Szenen. Dabei geht es nicht einmal um intime Szenen oder Sexszenen. Bei dieser Serie sind es eher die kleinen Momente oder Gespräche, die sich unangenehm anfühlen. Man fragt sich dann als Schauspieler*in, ob die Szenen gerade überhaupt funktionieren, weil es sich eben so seltsam anfühlt. Aber die Realität ist, dass sich die Szenen genau so anfühlen müssen. Es gab aber keine Momente, in denen wir uns wirklich ernsthaft unwohl gefühlt haben. Hannah war sehr offen und kollaborativ. Wir haben immer vorher darüber gesprochen, bevor wir solche Szenen gedreht haben. Nick und ich waren sehr involviert in alle Entscheidungen. Es war eine sehr gemeinschaftliche Erfahrung und in diesem Sinne auch sehr positiv.“

TVMovie.de: Es gibt viele Dinge, die von Frauen in der Gesellschaft erwartet werden, selbst wenn sie das selbst nicht unbedingt wollen. Claire ist mit ihrem Leben auch sehr unzufrieden. Glauben Sie, dass sie auch unter diesen Zwängen leidet?

Kate Mara: „Die sozialen Erwartungen und die Welt, in der sie lebt, setzen sie sehr unter Druck. Generell gilt das für viele Frauen. Da gibt es die Erwartungen zu heiraten und Kinder zu kriegen. In Episode Eins geht es darum, dass alle ihrer Freunde entweder Fotos ihrer Babys oder Hunde zeigen und Claire keins von beidem vorzeigen kann. Es gibt da diese Erwartung, dass wenn du diesen Status nicht hast oder ihn nicht willst, dann bist du unglücklich oder eine Enttäuschung. Wenn man eine Frau in den 30ern ist und versucht sein Leben und seine Ziele zu festzulegen, trägt diese gesellschaftliche Erwartungshaltung sicherlich zu vielen Komplikationen bei.“

"A Teacher" ist seit dem 23. April 2021 auf Disney Plus abrufbar. Die neuen Folgen erscheinen wöchentlich. Hier könnt ihr euch ein Abo sichern, um die Serie zu sehen. Den offiziellen OV-Trailer zu "A Teacher" seht ihr hier:

Text & Interview: Lena Kaltenbach

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