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Netflix | Mogli - Kritik: Die dunkle Seite des Dschungelbuchs

Probier's mal mit "Mogli - Legende des Dschungels" auf Netflix: Wie sich der Netflix-Film gegen "Das Dschungelbuch" von 2016 schlägt, verraten wir selbstverständlich in unserer TVMovie.de-Kritik!

Rohan Chand Mogli Netflix
Mit "Mogli - Legende des Dschungelbuchs" bringt Netflix endlich die Konkurrenz von Disneys "Jungle Book" raus: Doch kann sich der Netflix-Film mit dem sehr erfolgreichen Disney-Remake messen? Foto: Netflix

"Wie bitte? Schon wieder ein Film über das 'Dschungelbuch'?" Diese oder ähnliche Reaktionen bekommt man darauf, wenn man über "Mogli – Legende des Dschungels“ spricht, der am 07. Dezember 2018 auf Netflix seine Premiere feiert. Der Film von Darsteller Andy Serkis, den viele Film-Fans wohl aufgrund seiner bahnbrechenden Motion-Capture-Darstellungen als "Gollum" in der "Herr der Ringe"-Reihe sowie Caesar in der "Planet der Affen"-Trilogie kennen, hat eine dieser typischen Studio-Odysseen hinter sich, die meist nicht mit einem Happy End enden.

2013 wurde Serkis von Warner Bros. verpflichtet, um das Drehbuch von Callie Kloves in einen großen Kinofilm zu adaptieren. Die Produktion lief gut an. Ein Jahr später, als der "Herr der Ringe"-Star sein eindrucksvolles Ensemble beisammen hatte (u.a. Cate Blanchett, Christian Bale oder Benedict Cumberbatch) kam schließlich die Hiobsbotschaft: Nur wenige Wochen vor Start der Produktion kündigte Disney seine Version des "Jungle Book" an. Plötzlich war das Duell ausgebrochen, das eigentlich niemand so recht wollte: Wer würde der wahre Gewinner im Kino-Dschungel werden? Der Ausgang der Geschichte ist bekannt…

Gute-Laune adé: Mogli wird auf Netflix endgültig erwachsen…

Nachdem das Projekt lange Zeit auf Eis lag und Warner nicht so recht wusste, was es mit der düsteren Ausrichtung anfangen sollte, konnte "Mogli" zumindest die Verantwortlichen bei Netflix begeistern. Im Interview mit TVMovie.de sprach Andy Serkis an, dass eine gewisse "Umerziehung" notwendig sei, um die leichtfüßige Disney- Version aus den Köpfen (und möglicherweise auch den Herzen) der Zuschauer rauszubekommen. Und tatsächlich: Spätestens wenn Balu seinen ersten Auftritt hat und den Zuschauern wohl die Kinnlade runterklappt, ist die Idee von Disney-Ohrwürmern und einer leichtherzigen Familien-Unterhaltung endgültig ausgeträumt.

Balu Mogli Dschungelbuch
Drill Seargant statt Schmusebär: Balu ist nur eine der großen Änderungen in "Mogli"          Balu Foto: Balu

Mit der Stimme von Cate Blanchett als "Kaa" (und damit auch einer wunderbaren Reminiszenz an die "Herr der Ringe"-Trilogie) beginnt Andy Serkis seine Version der "Mogli"-Erzählung, die deutlich näher an der literarischen Vorlage Rudyard Kippling als alle bisherigen Disney-Adaptionen. Auch diesmal wächst der junge Mogli unter dem Schutz eines Wolfsrudels auf, nachdem er einstmals vom schwarzen Panther "Baghira" (im Original gesprochen von: Christian Bale) gerettet wurde. Doch die Gefahr lauert nicht nur in den Tiefen des Dschungels in Gestalt des mächtigen und diabolischen Tigers "Shir Khan" (im Original gesprochen von Benedict Cumberbatch), sondern auch in seiner eigentlichen Familie: Denn Mogli muss beweisen, ob er tatsächlich das Zeug hat zum Wolfsrudel dazuzugehören. Je älter Mogli wird, desto faszinierter und sehnsuchtsvoller wird allerdings sein Blick hinunter zum Menschendorf am Fluß…

Gegen die Übermacht von Disney | Emotionaler Mogli

Andy Serkis gilt spätestens seit seiner Darstellung als "Caesar" in der "Planet der Affen"-Trilogie als  absolute Koryphäe im Motion Capture-Bereich. Und trotzdem zieht "Mogli" in technischer Hinsicht gegenüber der übermächtigen Disney-Konkurrenz fast immer den Kürzeren: Weil der Regisseur seinen tierischen Protagonisten quasi die Ausdrucksweise der jeweiligen Sprecher verpasst hat, wirkt die Physiognomie und der Ausdruck einzelner Figuren etwas daneben – vor allem auch bei Antagonist Shir Khan. Generell ist das Drehbuch von Callie Kloves deutlich ambitionierter und thematisch vielschichtiger als das Disney-Remake, doch verpasst es gleichzeitig dem Film eine mitreißende Struktur zu verleihen, die über knapp 110 Minuten stimmig wirkt.

Doch warum sollten sich Filmfans trotzdem auf das neue Abenteuer von Mogli einlassen? Zum einen, weil Darsteller Rohan Chand dem bisher meist farblosen Protagonisten viel emotionale Tiefe verleiht. Seine innere Zerrissenheit, die Wut, die Verzweiflung, die Angst – das Mogli im Filmtitel ist hier ausnahmsweise mal nicht Zierde. Besonders im letzten Drittel bewegt sich der Netflix-Film dann in eine Richtung, die durchaus überraschend und provokant ist und Mogli in ein ganz neues Setting eintauchen lässt. Wie auch im Rest des Films geht das Experiment nicht ganz auf, doch die Brillanz einzelner Momente und Szenen sowie das ambitionierte Unterfangen, die Geschichte ohne Firlefanz auf ihren Ursprung runter zu brechen, machen Mogli – Legende des Dschungels letztendlich sehenswert.

Fazit

Keine singenden Bären und kein Disney-Weichzeichner, sondern ein tapferer Junge auf der Suche nach seiner wahren Identität. Mit „Mogli – Legende des Dschungels“ liefert Andy Serkis die bisher wohl akkurateste Adaption der berühmten Vorlage von Autor Rudyard Kippling ab. Gerade weil der Fokus auf der düsteren (Leidens-)Geschichte des jungen Protagonisten liegt, unterscheidet sich der Netflix-Film deutlich vom übermächtigen Disney-Remake. Und das macht ihn tatsächlich auch deshalb sehenswert, gerade weil Jungdarsteller Rohan Chand in der Hauptrolle eine wirklich überzeugende Leistung abliefert! Doch in den meisten Teildiziplinen, sei es Storytelling oder die Qualität der Animationen, muss sich Mogli teils deutlich dem herausragenden „The Jungle Book“ von 2016 geschlagen geben.

Kritik von: David Rams

Mogli - Legende des Dschungels ist ab dem 07. Dezember 2018 bei Netflix zu sehen. Einen Trailer findet ihr hier:

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