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Moritz Bleibtreu im Interview: "Ein Filmkuss ist immer echt"

TV Movie Online traf Moritz Bleibtreu zum Interview, spielte mit ihm 'Entweder - Oder?' und erfuhr Interessantes über Filmküsse und Rollenbilder.

Moritz Bleibtreu
„Die Protokollantin“ | Moritz Bleibtreu im Interview: "Ein Filmkuss ist immer echt". Foto: Carlos Alvarez/Getty Images

Im Filmgeschäft ist Moritz Bleibtreu mittlerweile ein alter Hase, privat scheint der 47-Jährige kaum gealtert zu sein. Dabei ist sein Durchbruch mit „Knockin’ on Heaven’s Door“ fast 20 Jahre her.

Seinen jugendlichen Charme hat sich Bleibtreu bewahrt. Das stellt er im Oktober 2018 im Interview anlässlich seiner Serie „Die Protokollantin“ mit TV Movie Online-Redakteurin Anna Peters unter Beweis und das, obwohl Gespräche mit der Presse beim besten Willen nicht zu seinen Lieblingsdisziplinen gehören. 

„Lola rennt“,  „Das Experiment“, „Lammbock“, „Der Baader Meinhof Komplex“, „ Nur Gott kann mich richten“ - die Liste seiner Filme ist lang und vielseitig, sein Haar mittlerweile leicht ergraut. Trotzdem wirkt Moritz Bleibtreu noch immer wie der sympathische Typ von nebenan. 

Moritz Bleibtreu im etwas anderen "TV Movie Online"-Interview

Wir spielten mit ihm das Spiel 'Entweder - Oder?', bei dem man sich intuitiv für eine von zwei Antwortmöglichkeiten entscheiden muss. Welche Fragen wir stellten und für was sich Moritz Bleibtreu spontan entschied, lest ihr hier:

TV Movie Online: Da du heute bestimmt häufig die gleichen Fragen gestellt bekommst, würde ich gerne mit einer Runde "Entweder-Oder" starten. Ich nenne dir zwei Begriffe oder Optionen und du entscheidest dich intuitiv. Hast du Lust?

Moritz Bleibtreu: "Okay, klar. Schieß los!"

Strand oder Berge?

„Strand. Aber es ist schwer, sich zu entscheiden. Berge mag ich auch.“

Comedy oder Thriller?

„Boah, die Fragen sind gemein. Da kann ich mich jetzt beim besten Willen nicht entscheiden.“

Streiten oder Anschweigen?

„Weder noch. Immerhin ist weder das Eine noch das Andere eine große Hilfe!“

Frauen in Sneakern oder Highheels?

„Finde ich auch beides sehr schön. Es ist einfach vom Anlass abhängig.“

Bier oder Wein?

„Bier!“

Das war doch mal eine eindeutige Antwort!

„Naja, ich mag Bier nicht, aber Wein mag ich einfach noch weniger."

Feiern oder Füße hochlegen?

„Definitiv Füße hochlegen!“

Der frühe Vogel fängt den Wurm oder der frühe Vogel kann mich mal?

„Der frühe Vogel fängt den Wurm!“

Würde man den ganzen Tag schlafen, käme man als Schauspieler ja auch zu nichts...

„Ganz genau!“

"Die Protokollantin" mit Moritz Bleibtreu, Iris Berben und Peter Kurth

Die Protokollantin: Jo Jacobi (Moritz Bleibtreu) und seine Schwester Freya Becker (Iris Berben) haben ein zwiespältiges Verhältnis
"Die Protokollantin": Jo Jacobi (Moritz Bleibtreu) und seine Schwester Freya Becker (Iris Berben) haben ein zwiespältiges Verhältnis. Foto: ZDF und Alexander Fischerkoesen

In der Mini-Serie „Die Protokollantin“ spielt Moritz Bleibtreu den Familienvater Jo Jacobi. Der hat keinen blassen Schimmer vom Doppelleben seiner älteren Schwester Freya Becker (Iris Berben), die als Protokollantin in einer Berliner Mordkommission arbeitet. Denn seit dem Verschwinden ihrer Tochter Marie (Zoe Moore) hat Freya ein dunkles Geheimnis.

Die fünfteilige Crime-Serie "Die Protokollantin" lief am 20. Oktober 2018 im ZDF an. Bis zum 17. November waren die Folgen im Wochentakt jeweils Samstags um 21.45 Uhr zu sehen. Wer sie verpasst hat, findet "Die Protokollantin" nach wie vor in der ZDF-Mediathek.

Die Protokollantin: Tochter Marie (Zoe Moore, r.) spukt Freyer Becker (Iris Berben, l.) auch Jahre nach ihrem Tod noch im Kopf herum
"Die Protokollantin": Tochter Marie (Zoe Moore, r.) spukt Freyer Becker (Iris Berben, l.) auch Jahre nach ihrem Tod noch im Kopf herum. Foto: ZDF und Alexander Fischerkoesen

TV Movie Online: Jetzt aber zu "Die Protokollantin"! Wie wirkt es sich auf die Arbeit am Set und das Projekt aus, wenn Geschlechterverhältnisse mal ein bisschen umgeworfen werden? Immerhin war das bei „Die Protokollantin“ der Fall. Weibliche Protagonistin, weibliche Hauptdarstellerin, Drehbuchautorin und zwei Regisseurinnen – das ist ja eher ungewöhnlich.

Bleibtreu: „Ungewöhnlich ist das falsche Wort. Aber es ist sehr selten, das stimmt. Es gibt leider bis heute zu wenige Frauen im Regiefach. Es wäre wünschenswert, dass sich das ändert. Auch, dass solche Rollen wie die der Freya für Schauspielerinnen wie Iris Berben geschrieben werden, ist eine tolle Sache. Dass sich Frauen im Allgemeinen mehr kreativ ausleben können eben. It’s about time!“

Du spielst in „Die Protokollantin“ eine Figur mit zwei Gesichtern – Jo hat eine sehr liebevolle, fürsorgliche Seite, aber auch Abgründe. Wie viel bleibt von einer Rolle bei dir hängen? Wie sehr prägt es dich, wenn du einen Choleriker spielst, einen ‚Badboy‘, einen Kiffer etc.?

„Gar nicht! Ich betreibe meinen Beruf mit viel Leidenschaft, aber eben auch mit Distanz. Was meinen Job betrifft bin ich wie ein Kind im Sandkasten: Ich baue etwas im Sand und irgendwann gehe ich nach Hause und kriege bei Mama Essen. Es ist eher die eigene Leistung, die einen auch später noch beschäftigt oder mir sogar nachhängt. Ist der Film einmal im Kasten, existiert er inklusive deiner Performance für immer. Das ist der Fluch des Filme-Machens. Man kann nichts rückgängig machen. Also, Sorge um die Qualität, ja, Figuren, die mich prägen, nein!“

Moritz Bleibtreu: "Ein Kuss ist immer echt"

In „die Protokollantin“ spielst du einen verheirateten Mann. Beim Zuschauen habe ich mich gefragt: Wie sehr kann man Küssen als Schauspieler wirklich faken? Bleibt es nicht immer ein bisschen echt?

„In dem Moment, in dem du deine Lippen auf die Lippen einer anderen Person legst, ist das per definitionem ein Kuss. Es ist also wirklich immer irgendwie echt. So ein Kuss im Film soll die Zuschauer ja auch überzeugen. Wie intensiv das Ganze wird, hängt auch ein bisschen von der Regie ab. Der Regisseur oder die Regisseurin entscheidet, wie weit man geht. Aber ja, ein Kuss ist immer echt!“

In Folge 2 gibt es eine Szene, in der Freya und Jo für die Beerdigung ihrer Mutter in ihr Heimatdorf zurückkehren. Dort weiß jeder alles über jeden. Es wird schön abgebildet, wie solche alten Strukturen einen einsaugen können – z.B. dadurch, dass beide in ihren Dialekt verfallen. Kennst du das auch privat?

„Meine Mutter stammt gebürtig aus Wien. Sie hat sich ihren Dialekt abtrainiert, um als Schauspielerin Erfolg haben zu können. Aber wenn wir in die alte Heimat gefahren sind, um meine Oma zu besuchen, hat sie plötzlich total ‚gewienert‘. Die Regisseurin von ‚die Protokollantin‘ ist aus Bayern. Was in dieser Szene abgebildet wurde, ist also ein Feeling, das ihr sehr nahe ist.“

Welche Rolle hast du noch nie gespielt, obwohl du mal große Lust darauf hättest?

„Puh, schwer zu sagen. Ich glaube, diese eine Rolle gibt es nicht. Also diese irre Figur müsste sich erstmal jemand ausdenken. Sowas gibt es im Film auch nicht wirklich. Eher in der Theaterwelt. Am Broadway vielleicht. Da gibt es dann vielleicht eine bestimmte Figur aus einem bestimmten Stück, die man schon immer mal verkörpern wollte.“

Kannst du dir denn vorstellen, irgendwann wieder Theater zu spielen?

„Ja, Theater kann ich mir definitiv nochmal vorstellen. Gut sogar! Allerdings ist es gerade nicht in Planung.“

Gibt es irgendwas wo du sagst: „Hey, in Interviews wird nie danach gefragt, dabei würde ich genau darüber echt gerne mal reden!“?

Lacht! „Das kann ich mit einem klaren Nein beantworten. Wenn ich nicht müsste, würde ich nämlich mit gar niemandem reden. Ich bin einfach froh, wenn die Fragen in Interviews nicht zu privat sind. Ich bin froh, wenn ich so einen Interview-Tag hinter mir habe.“

Na gut, dann wollen wir es nicht unnötig in die Länge ziehen. Eine noch: Was war die „Rolle deines Lebens“? Und von welcher Rolle bereust du vielleicht, dass du sie angenommen hast?

„Bereuen ist ein bisschen hochgegriffen. Aber es stimmt, dass ich viele schlechte Filme gemacht habe. Aber das ist auch okay so. Und eine Rolle meines Lebens gab es bislang nicht - zum Glück! Es wäre ja auch schlimm, wenn alles mit einem einzigen Film steht und fällt. Wenn es die Rolle des Lebens gibt, dann muss sie für mich erst noch kommen."

* Erstveröffentlichung des Artikels: Oktober 2018

* Anna Peters

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