Filme

Massive Talent: Es ist schwer, ein großartiger Schauspieler zu sein | Kritik

Nicolas Cage spielt Nick Cage. Und gerät in einem der witzigsten Filme seiner Karriere an einen Drogenboss. Warum das so gut funktioniert erfahrt ihr in der Kritik.

Massive Talent: Es ist schwer, ein grandioser Schauspieler zu sein | Kritik
Nicolas Cage spielt in "Massive Talent" Nick Cage. Foto: Metropolitan FilmExport

Nicolas Cage hat seit 1983 in über 100 Filmen mitgespielt. Gerade in den späten 90ern sowie den frühen 2000ern war er ein Publikumsmagnet, Filme wie „The Rock“, „Face / Off“, oder „Lord of War“ haben Kult-Status. Doch Cage hat auch immer wieder mit finanziellen Problemen zu kämpfen gehabt, weswegen er gefühlt jede Rolle annahm, die ihm angeboten wurde – Filme wie „Outcast – Der letzte Tempelritter“ oder „Jiu Jitsu“ wurden oft lediglich mit seinem Namen vermarktet und gelten im Allgemeinen als schlechte Filme.

Trotzdem hat sich der Schauspieler eine Kult-Fangemeinde erspielt. Denn egal, in was für einem Streifen er zu sehen ist: Cage gibt immer 100 %. Das kann manchmal zu viel sein, nicht umsonst gibt es unzählige Memes von ihm im Internet, aber bewusst eingesetzt ist Cage eine Bereicherung für jeden Film – das bewies er beispielsweise im Drama „Pig“ aus 2021.

2022 wurde dem 60-Jährigen mit „The Unbearable Weight of Massive Talent“, oder nur „Massive Talent“ im Deutschen, ein Film geschrieben, der nicht nur Nicolas Cage gewidmet ist und ihn in der Hauptrolle besetzt, sondern ihn als Hauptfigur benutzt. Schon die erste Szene zeigt, dass „Nick Cage“ die gleiche Person ist, die wir aus der realen Welt kennen: Ein junges Pärchen schaut sich nämlich „Con Air“ an, den Action-Klassiker, in dem John Malkovich ein Flugzeug entführt und Cage ihn aufhalten muss. Die Action verlagert sich schnell auch vor dem Bildschirm, denn die Frau wird von maskierten Bösewichten entführt.

Das könnte sie ebenfalls interessieren:

Bis geklärt wird, was es damit auf sich hat, sehen wir aber unsere Hauptfigur (Nicolas Cage), die versucht, eine Rolle im neuen Film von David Gordon Green („Halloween“) zu ergattern. Daraus wird nichts, was ihn in eine Abwärtsspirale stößt. Doch Hilfe ist nah: Cage soll zur Geburtstagsfeier von Javi Gutierrez (Pedro Pascal) nach Mallorca fahren. Dafür bekommt der Schauspieler eine große Summe Geld, die er gut gebrauchen kann. Nach anfänglichen Schwierigkeiten freunden sich Nick und der Spanier an und planen, einen gemeinsamen Film zu drehen. Doch die CIA beschattet Javi – und spannt Nick in ihre Ermittlungen ein.

Was anfangs wie ein wilder Genre-Mix klingt, entpuppt sich schnell als ein äußerst vorsichtig konstruiertes Drehbuch. Denn obwohl es fast unmöglich klingt, werden die dramatischen, komödiantischen und actionreichen Parts meist sorgsam durchmischt. Dabei gibt es stets augenzwinkernde Seitenhiebe – egal ob auf Hollywood an sich oder eben die Karriere von Nicolas Cage.

„Massive Talent“: Das Drehbuch im Film wird zum Drehbuch des Films

Eine der wahnsinnigsten Ideen des Films ist es, das geplante Drehbuch von Nick und Javi im Grunde genommen den Film „Massive Talent“ selbst nacherzählen zu lassen – mit allen Wirrungen und Wendungen. Das erklärt auf krude Art zwar, wieso der Film im letzten Drittel in einem klassischen Action-Finale mündet. Da aber vorher so viele Meta-Kommentare und -Gags geliefert wurden, fällt der Showdown im Kontrast dazu ab, auch wenn er sehr routiniert inszeniert ist.

Diejenigen, die das verrückte Drehbuch überhaupt bis zum Schluss so richtig zum Leben erwecken, sind natürlich Nicolas Cage und Pedro Pascal. Die Beziehung zwischen Nick und Javi ist das Herzstück des Films und so ziemlich die witzigste und coolste Männerfreundschaft, die in den letzten Jahren auf Film festgehalten wurde.

Die Beziehung von Javi und Nick ist das Herzstück von "Massive Talent" Foto: Metropolitan FilmExport

„Massive Talent“: Cage und Pascal tragen die Story

Natürlich ist Cage die Rolle auf den Leib geschrieben. Dennoch schafft er es, zwischen absurden Wahnvorstellungen aus seiner Anfangszeit als Schauspieler und den dramatischen Szenen gekonnt zu balancieren – und das, während er perfektes komödiantisches Timing beweist, sowohl in den Dialogen als auch bei körperlichem Slapstick.

Allerdings erweist sich Pedro Pascal als heimlicher Held des Films. Während er anfangs den Super-Fan verkörpert, der sein Idol trifft, wandelt Javi sich im Laufe von „Massive Talent“ zu einer echten Bedrohung, nur um nächsten Moment wieder wie ein Welpe auf Entdeckungs-Tour zu wirken. Es sind die gemeinsamen Momente von Nick und Javi, die so enorm unterhaltsam sind, auch wenn der Rest des Castes ebenfalls einen guten Job macht.

Für den einen oder anderen wird „Massive Talent“ zu verkopft wirken. Der große Pluspunkt des Films ist es aber, die gesamte Meta-Ebene eben nicht als etwas Schweres, sondern locker und mit viel Witz darzustellen. So können alle ihren Spaß an dem Film haben: Sowohl die Nicloas Cage-Fans als auch diejenigen, die eine richtig gute Komödie sehen wollen.

„Massive Talent“ erschien am 16. Juni 2022 in den deutschen Kinos und läuft am 04. August 2024 um 20.15 Uhr erstmals im Free-TV auf RTLZwei.

Nintendo Switch 2 vorbestellen - Foto: Nintendo
Technik
Nintendo Switch 2 vorbestellen am 11. Mai: Hier gibt's die Mario-Konsole

Noch vor Release ist die Switch 2 die beliebteste Konsole in der Nintendo-Geschichte - und entsprechend begehrt. Deshalb ist die Nintendo Switch 2 vorbestellen mittlerweile schwierig geworden. Unser Preorder-Ticker hält dich über die Verfügbarkeit auf dem Laufenden und ermittelt gezielt Händler mit Ware.

Der Bergdoktor und eine Frau sitzen draußen an einem Tisch. - Foto: SRF/ZDF/Erika Hauri
ZDF
Überraschendes Aus für einstigen ZDF-Hit: Diese Rolle spielt „Der Bergdoktor“ dabei

Dem ZDF mangelt es nicht an Erfolgsserien. Das bedeutet aber auch, dass der öffentlich-rechtliche Sender bei nachlassendem Interesse kurzen Prozess macht.

Das „Tatort“-Trio Andersen, Moormann und Selb posiert für die Kamera. - Foto: Radio Bremen
Tatort
„Tatort“ heute: Der verschwundene Kommissar – kehrt Dar Salim als Mads Andersen zurück?

Die meisten „Tatort“-Kommissare erhalten einen feierlichen – oder tödlichen – Abschied. Nicht so Mads Andersen aus Bremen. Könnte Dar Salim zurückkehren?

Damian, Joshi und Samir blicken in die Kamera - Foto: RTL / UFA / Christoph Assmann
RTL
Damian Hardung: Er ist mit neuer RTL+-Serie zurück!

Nachdem Damian Hardung sich im vergangenen Jahr mit „Maxton Hall“ international einen Namen machte, kehrt er nun für DIESES Projekt zu seinen Wurzeln zurück!

Frieren kommt ins Free-TV - Foto: Kanehiro Yamada, Tsukasa Abe/Shogakukan/Frieren Project
Anime
„Frieren“ kommt zum ersten Mal hierzulande ins Free-TV – Wo könnt ihr den Hit-Anime schauen?

„Frieren“-Fans aufgepasst! Der Anime kommt noch diesen Monat endlich ins Free-TV.

Josh schaut gespannt in die Ferne - Foto:  IMAGO / Landmark Media
Serien-News
Josh Heuston: Nach Hauptrolle in „Off Campus“-Serie – teast er jetzt sein Casting bei „Fourth Wing“ an?

Josh Heuston wird als Favorit für die Besetzung Xadens in der „Fourth Wing“-Verfilmung gehandelt. Wird dieser Traum jetzt Realität?