Kino

„Like a Complete Unknown“: Warum gerade Gen Z den Film schauen sollte | Kritik

In „Like a Complete Unknown” spielt Timothée Chalamet die Musik-Legende Bob Dylan. Doch nicht alle dürfte der Streifen erreichen.

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Timothée Chalamet spielt Bob Dylan. Foto: 2024 Searchlight Pictures All Rights Reserved

Ich muss eines dringend vorwegnehmen: Wer Fan des großen Bob Dylan ist, der sollte sich diese Filmkritik vielleicht nicht durchlesen - und das liegt nicht daran, dass der Film so schlecht ist, versprochen. Im Rahmen der Berlinale durfte ich das Biopic „Like a Complete Unknown" (ab 27. Februar in den deutschen Kinos) anschauen und ich gebe ganz frei heraus zu: Es ist nicht meine Liebe zu dem Songwriter, der mich ins Kino gebracht hat.

"Like A Complete Unknown" nur was für Dylan-Fans? Von wegen!

Stattdessen ist es Hauptdarsteller Timothée Chalamet und seine Darbietungen in der Vergangenheit, die mein Antrieb waren, die Vorstellung zu besuchen. Seit seinem oscarnominierten Auftritt in „Call Me By Your Name“ gehört der Amerikaner zu den Shooting-Stars Hollywoods – und spätestens seit „Dune“ kommt keiner mehr an ihm vorbei. Ich dürfte nicht die Einzige sein, die sich das Biopic anschaut, ohne die Lebensgeschichte von Bob Dylan im Detail zu kennen – und womöglich nicht die Einzige, die den Kinosaal als Fan des Musikers verlässt.

„Like a Complete Unknown“ erzählt den Beginn seiner Karriere Anfang der 60-er Jahre, von seinen Anfängen als Folk-Musiker in New York bis hin zu seinem Auftritt beim Newport Folk Festival 1965. Viele dürften wissen, wie sich Bob Dylan zu einer der einflussreichsten Sänger, aber auch Aktivisten der damaligen Zeit entwickelt hat. Für sie ist das Biopic wahrscheinlich nichts Neues. Menschen – wie ich – die seine Lieder wie „Like a Rolling Stone“ zwar kennen, aber nicht wissen, wie aus dem Musiker der Aktivist und Literaturnobelpreisträger wurde, was ihn zu Beginn seiner Karriere antrieb, wie er mit dem Ruhm haderte und sich vom Folk hin zum Rock wandte, dürfte der Streifen den Megastar viel Neues bringen.

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Timothée Chalamet brauchte Jahre, bis er zu Bob Dylan wurde – und tatsächlich lässt sich der Schauspieler kaum von seiner Rolle unterscheiden, wenn man Auftritte des Künstlers aus den 60-er Jahren vergleicht. Aber nicht nur der 29-Jährige, der für seine Darbietung eine Oscar-Nominierung erhalten hat, weiß zu überzeugen. Edward Norton hat als Pete Seeger zurecht Chancen auf einen Oscar.

Die weiblichen Rollen kommen zu kurz

Auch Elle Fanning spielt ihre Sylvie Russo mit leidender Hingabe, ebenso wie Monica Barbaro, die die Geliebte Joan Baez mit einer kühlen, störrischen Art verkörpert. Allerdings kommen beide weiblichen Figuren in dem Biopic deutlich zu kurz. Gerade Joan Baez, zerrissen zwischen den Erwartungshaltungen, die an sie gestellt werden und dem Drang nach Selbstentfaltung, hätte einen eigenen Film verdient. Was nicht ist, kann aber ja noch werden.

„Like a Complete Unknown“ jedenfalls zeigt einen freigeistigen, rebellischen Mann, mit dem sich sicherlich auch viele aus der Generation Z verbunden fühlen dürften. Sein Aktivismus, sein Mut, Dinge auszusprechen, ist in den heutigen Zeiten relevanter denn je – und deshalb inspirierend für junge Menschen.

Timothée Chalamet bleibt als Bob Dylan ein Mysterium

Dennoch bleibt das Publikum auf Distanz zu dem Genie. In einer der Schlüsselmomente des Films erklärt Bob Dylan seinem späteren Manager nach einer Party: „Two hundred people in that room and each of them wants me to be somebody else. They should just shut the fuck up and let me be.” (auf Deutsch: Da sind zweihundert Menschen in dem Raum und jeder von denen will, dass ich jemand anderes bin. Sie sollen einfach die Klappe halten und mich sein lassen“). Die Musiklegende ist ständig auf der Flucht – vor allem vor dem Ruhm, der auf ihn einbricht. Wonach sich der Star wirklich sehnt, was ihn antreibt, bleibt ein Mysterium. So richtig warm wird das Publikum mit ihm nicht – und genauso ist es wohl auch gewollt.

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Elle Fanning spielt Bob Dylans erste Liebe Sylvie Russo. Foto: 2024 Searchlight Pictures All Rights Reserved

In wenigen Momenten kommt man ihm dann aber doch nahe und es sind überraschenderweise vor allem die Szenen, in denen Timothée Chalamet als Bob Dylan auf der Bühne steht und seine größten Hits spielt, sei es in kleinen Clubs in New York oder auf der großen Festivalbühne.

„Like a Complete Unknown” zeigt Bob Dylan als Mann, der sich weder einordnen noch fangen lässt und das macht durchaus seinen Reiz aus. Für alle, die sein Vermächtnis bereits kennen, ist der Streifen vor allem eine Huldigung des Idols. Für alle anderen eine Reise in eine bisher unbekannte Welt, nicht mehr und nicht weniger.
 

Wir haben "Like a Complete Unknown" im Rahmen der Berlinale 2025 gesehen. In den deutschen Kinos startet das Biopic am 27. Februar.

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