„Gen V“ Staffel 2: So verändert Chance Perdomos Tod die gesamte Serie!
„Gen V“ Staffel 2 wurde nach dem Tod von Chance Perdomo völlig neu geformt – „Die Staffel ist ihm gewidmet“, erklären Lizze Broadway, Maddie Phillips und Asa Germann im Interview.

Im März 2024 kam Schauspieler Chance Perdomo bei einem Motorradunfall ums Leben – mit nur 27 Jahren. Für Familie, Freund:innen und Kolleg:innen ein Verlust, der niemals zu ersetzen ist. Auch die Produzent:innen von „Gen V“ entschieden: Anstatt Chance neu zu besetzen, sollte Staffel 2 ihm gewidmet werden. Seine Figur „Andre“ verlässt auch in der Serie seine Freunde durch seinen tragischen Tod – und so wurde die gesamte Staffel ihm zu Ehren verändert.
Für seine Mitdarsteller:innen und Freund:innen Lizze Broadway (Emma), Maddie Phillips (Cate) und Asa Germann (Sam) war der Dreh eine Erfahrung, wie sie sie noch nie zuvor gemacht haben. Denn nicht nur sie selbst hat der Verlust ihres Freundes tief geprägt – auch ihre Figuren in „Gen V“ und damit die gesamte zweite Staffel der Prime-Video-Serie, die sich als College-Ableger von „The Boys“ längst etabliert hat.
"Gen V" Staffel 2 ohne Andre: So radikal verändert sich der Staffelstart!
Andre (Chance Perdomo) wollte nur eines: seine Freund:innen retten. Doch bei dem verzweifelten Versuch, sie aus „Elmira“ – einer Einrichtung, die mehr Gefängnis als Reha ist, zu befreien, wird ihm seine eigene Kraft zum Verhängnis. Achtung, Spoiler! In Staffel 2 von „Gen V“ stirbt Andre beim Ausbruch – ein Schicksalsschlag, der die gesamte Handlung auf den Kopf stellt und die Figuren grundlegend verändert. Besonders sein Vater Polarity (Sean Patrick Thomas) wird von Schuldgefühlen gequält. Jahrelang hatte er Andre gedrängt, stärker zu werden, härter zu kämpfen, und nun verfolgt ihn der Gedanke, dass genau dieser Druck seinen Sohn das Leben kostete.
Auch seine Freund:innen Emma, Jordan und Marie sind von diesem Verlust tief gezeichnet. Zwar schaffen sie es aus „Elmira“ hinaus, doch Andre bleibt zurück – und mit ihm zerreißt der Zusammenhalt der Gruppe. Jordan schiebt Marie die Schuld zu, getrieben von Schmerz und Verzweiflung, während Emma sich radikal verändert: Aus der naiven, fast kindlichen Figur der ersten Staffel wird eine ernste, wütende junge Frau, die entschlossen ist zu kämpfen. Mit Andre verliert „Gen V“ nicht nur einen zentralen Charakter, sondern auch ein Stück jugendlicher Unschuld – und genau das macht Staffel 2 noch düsterer und emotionaler.
„Chance ist das Herz dieser Staffel“ – so trauern Cast & Figuren von „Gen V“
Wie tief Chance Perdomos Tod die zweite Staffel von „Gen V“ geprägt hat, wurde auch bei einer Pressekonferenz deutlich, zu der TVMovie.de geladen war. Dort sprach der Cast offen über die gemeinsame Zeit am Set – und darüber, wie eng persönliche Trauer und die Geschichte der Serie miteinander verwoben sind. Lizze Broadway brachte es auf den Punkt: „Ich glaube nicht, dass irgendjemand wirklich planen kann, wie er mit Trauer umgehen wird. Das ist etwas, das einen trifft, wenn es einen trifft.“ Umso wichtiger sei für sie gewesen, dass die Produzent:innen die Staffel Chance widmeten – „das ist absolut genau das, was passieren musste.“
Auch Maddie Phillips erinnerte sich an die schwierigen Monate am Set: „Ich wollte einfach mein Bestes tun, um die Stimmung so leicht wie möglich zu halten, weil es – so krank das auch klingt – irgendwie so ein ,the show must go on‘-Ding war. Auch wenn es sich so komisch und schwer angefühlt hat.“ Sie fügt hinzu: „Aber ich denke, dass Chance extrem präsent war – in der Geschichte und auch am Set. Und er ist es irgendwie immer noch ...“
Sehr persönlich wurde es, als Asa Germann über seinen verstorbenen Freund sprach: „Chance ist wirklich das schlagende Herz dieser Staffel. Und … ehrlich gesagt – für mich war es das erste Mal, dass ich den Tod eines wirklich guten Freundes erlebt habe.“ Dieser Schmerz finde sich auch in der Serie wieder, etwa in Emmas Entwicklung: „Sie ist wütend, dieses kindliche Gefühl von Naivität und Freude ist verloren. Stück für Stück gewinnt sie das zurück.“
Asa fügte hinzu: „Und ich glaube, genau das ist Trauer: dein Herz zerbricht wirklich, und du willst dich schützen.“ Während der Dreharbeiten sei es ihm immer wieder so vorgekommen, als ob etwas fehlt – und doch habe das Team genügend Zeit gehabt, die eigenen Gefühle zu verarbeiten: „Die Autor:innen haben das richtig schön umgesetzt, uns Raum gegeben, das, was wir durchgemacht haben, auch in die Serie einfließen zu lassen.“ Sein bewegendes Fazit: „Als ich die Serie später gesehen habe, war es so: Wow, er war nie wirklich weg.“
Quellen
Redaktionelle Pressekonferenz mit dem Cast von „Gen V“