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Christina Block: „Die Haupttäterin!“ – Entführer will aussagen

Neue Wendung im Prozess um die Steakhaus-Erbin Christina Block: Während ein mutmaßlicher Kidnapper aus Israel nach Deutschland kommen und vor Gericht sprechen will, erhebt ein Anwalt schwerste Vorwürfe. Blocks Verteidigung spricht von konstruierten Anschuldigungen.

Christina Block mit ihrer Verteidigerin Paula Wlodarek vor dem Strafjustizgebäude.
Christina Block beteuert ihre Unschuld. Foto: IMAGO / BREUEL-BILD

Mitten im laufenden Prozess taucht plötzlich ein möglicher Schlüsselzeuge auf: Tzach K. (42), einer der mutmaßlichen Entführer der Block-Kinder, will sich den deutschen Behörden stellen. Sein Anwalt erklärte, der Druck sei inzwischen zu groß geworden, weshalb er seine Sicht der Dinge im Gericht schildern wolle.

Brisant: K. soll in der Silvesternacht 2023/24 das Fluchtauto gefahren haben, nachdem sechs Maskierte Blocks Ex-Mann Stephan Hensel überfallen und die Kinder verschleppt hatten.

Anwalt spricht von „Haupttäterin“

Doch nicht nur K. sorgt für Schlagzeilen. Der israelische Anwalt Nir Yaslovitzh, der zwei weitere Verdächtige vertritt, erhob im Fernsehen schwerste Anschuldigungen: „Ich kann sehr, sehr einfach beweisen, dass die Mutter diese schreckliche Sache beauftragt hat. Christina Block ist die Haupttäterin.

Laut Yaslovitzh habe es sogar Treffen vor der Entführung gegeben, bei denen Block erklärt habe, warum sie ihre Kinder zurückholen wolle. Belege dafür gibt es bislang nicht.

Zweifel an den Aussagen

Die Verteidigung reagiert mit scharfer Kritik. Blocks Anwalt Ingo Bott hält die Vorwürfe für konstruiert: Dass die Anschuldigungen „fast ein halbes Jahr nach Anklageerhebung“ auftauchten, sei auffällig.

Auch das angebliche Treffen Blocks mit den Kidnappern bestreitet er entschieden. Vielmehr vermutet Bott, dass die neuen Aussagen durch bereits bekannte Details aus den Gerichtsprotokollen beeinflusst wurden.

Ein Verfahren voller Widersprüche

Während Tzach K. per internationalem Haftbefehl gesucht wird und jederzeit bei einer Ausreise aus Israel festgenommen werden könnte, verhandelt Yaslovitzh parallel mit der Hamburger Staatsanwaltschaft.

Ob die angekündigten Aussagen tatsächlich erfolgen und ob sie Block schwer belasten oder eher entlasten, ist offen. Sicher ist nur: In diesem Fall stehen sich weiterhin Aussage und Gegendarstellung gegenüber – und die Justiz muss klären, ob mehr dahinter steckt als bloße Taktik.

Quellen