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Spannend, episch und brutal: „Shōgun“-Fans müssen diese Serie unbedingt sehen

„Chief of War“ ist ein monumentales Historienepos voller Kampf, Ehre und kultureller Tiefe. Wer „Shōgun“ liebt, wird hier nicht mehr wegsehen können.

Jason Momoa als Ka’iana in „Chief of War“ .
Wer genug hat vom lustigen Jason Momoa, bekommt ihn nun wieder in alter Khal-Drogo-Manier zu sehen. Foto: Apple TV+

Mit „Chief of War“ bringt Apple TV+ eine Serie auf den Bildschirm, die in ihrer Wucht und Ernsthaftigkeit an das gefeierte FX-Epos „Shōgun“ erinnert – und dabei eine Geschichte erzählt, die kaum je im westlichen Fernsehen behandelt wurde: die blutige Vereinigung der hawaiianischen Inseln im 18. Jahrhundert.

Im Zentrum steht Ka’iana (gespielt von Jason Momoa), ein mächtiger Kämpfer mit einem zerrissenen Herzen. Als Sohn eines großen Kriegers verlässt er seine Heimat Maui nach einem grausamen Gefecht und sucht Frieden auf der Insel Hawai’i.

Doch das Schicksal lässt ihn nicht ruhen: Als der machthungrige König Kahekili ihn zurückruft, gerät Ka’iana in einen brutalen Krieg, der nicht nur Reiche, sondern auch sein eigenes Gewissen zerreißt.

Getrieben von Loyalität und gebrochen durch Verrat erkennt Ka’iana bald, dass er nicht für den Ruhm eines Königs kämpfen will, sondern für die Freiheit seines Volkes.

Einblicke in eine vergessene Geschichte

Die Figuren aus „Chief of War“ bei einem Ritual.
„Chief of War“ ist eine faszinierende Zeitreise und ein Tribut an eine fast vergessene Kultur. Foto: Apple TV+

Was „Chief of War“ so besonders macht, ist nicht nur die erzählte Geschichte, sondern die Tiefe, mit der sie erzählt wird. Die Serie wurde über zehn Jahre lang entwickelt, mit größtem Augenmerk auf historische Genauigkeit und kulturelle Authentizität. Große Teile des Dialogs sind in hawaiianischer Sprache gehalten – ein mutiger Schritt, der das Publikum herausfordert, sich wirklich auf die Kultur einzulassen.

Dabei eröffnet die Serie Einblicke in eine Welt, die im westlichen Narrativ meist ausgeblendet wird: die Königreiche Hawai’is, ihre Machtspiele, ihre Bräuche und der aufkommende Schatten der Kolonialisierung.

Ka’iana, der vom eigenen König zum Verräter erklärt wird, kehrt der Politik der Inseln den Rücken und lebt erstmals außerhalb Hawai’is. Dort erkennt er, wie gefährlich der Einfluss der weißen Kolonialmächte tatsächlich ist.

In einer Episode aus der Mitte der Staffel wird die Serie dann auch zur kulturellen Hommage: In einem rasanten Lavarennen muss Ka’iana seine Stärke unter Beweis stellen. Damit erleben die Zuschauer:innen hautnah ein traditionelles hawaiianisches Ritual, das so bisher kaum zu sehen war.

Für Fans von „Shōgun“ Pflichtprogramm

Wie schon „Shōgun“ schafft es „Chief of War“, ein komplexes Kapitel Geschichte greifbar zu machen. Jason Momoa ist hier nach „See“ erneut für Apple TV+ in einer ungewöhnlich ernsten Rolle zu sehen. Umgeben von einem beeindruckenden Ensemble, darunter Temuera Morrison als König Kahekili und Cliff Curtis als König Keōua, verleiht die Serie selbst Nebenfiguren dramatische Tiefe.

„Chief of War“ ist keine leichte Kost und bei der Darstellung von Gewalt hält man sich nicht zurück. Action am laufenden Band sollte man jedoch nicht erwarten.

Genau wie „Shōgun“ erfordert „Chief of War“ Geduld und Aufmerksamkeit und belohnt das interessierte Publikum mit einem Serien-Highlight, das hoffentlich nicht auf Apple TV+ untergeht.