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„broke.alone. A Kinky Love Story“: Eine gute deutsche Erotik-Komödie? | Kritik

Der Beititel von Anna Unterwegers Debüt „broke.alone“ suggeriert eine Komödie mit erotischem Twist. Wie sexy der Film wirklich ist, erfahrt ihr in der Kritik.

„broke.alone. A Kinky Love Story“: Eine gute deutsche Erotik-Komödie? | Kritik
Sarah hat Mietschulden - und wird zum Camgirl. Foto: Take25PicturesFilmwelt Verleihagentur

Auch wenn Werke wie „50 Shades of Grey“ teils mehr als schwierige Beziehungsverhältnisse und problematische Figuren zeigen, haben sie doch eine Sache geschafft: Das Thema BDSM ein Stück weit in den Mainstream gehoben. Dass die Darstellung der Praktik fernab jeglicher (gesunder) Realität ist, sei dahingestellt, es setzten sich plötzlich mehr Menschen damit auseinander. Im deutschen Film will nun „broke.alone“, zumindest laut Beititel „A Kinky Love Story“, ein weites sexuelles Spektrum in den Mainstream heben. Das gelingt auch durchaus und dabei ist das Langfilmdebüt von Regisseurin Anna Unterweger vor allem dank Hauptdarstellerin Nora Islei auch noch ziemlich unterhaltsam geworden.

Darum geht es in „broke.alone“

Die Kunststudentin Sarah (Islei) wird während der Corona-Pandemie von ihrem Partner betrogen. Nachdem sie ihn hinauswirft, stellt sie fest, dass dieser auch die gemeinsame Miete nie bezahlt hat, sondern sein Geld lieber für Camgirls ausgab. Das ist vor allem deswegen ärgerlich, da Sarah in zwei Wochen aus der Wohnung geworfen wird. Sie möchte aber auch nicht ihren Vater (Gedeon Burkhard) um Hilfe bitten, also startet sie selbst vor der Kamera durch – in Quarantäne gibt es eh wenig anderes zu tun.

Die Wahl der Pandemie als Zeitraum für Sarahs Geschichte ist clever. Während man sich körperlich voneinander fernhalten sollte, wollen die Figuren trotzdem natürlich Intimität erfahren. Dass als Hauptsetting dann die Chatrooms einer (fiktiven) Camgirl-Seite dienen, nutzt der Film, um verschiedene Vorlieben und auch Probleme von Männern zu zeigen. Während ihrer Zeit vor der Kamera nutzt Sarah ihr abgebrochenes Psychologie-Studium, um sich auf emotionaler Ebene mit ihren Kunden auseinander zu setzen. Das reicht zwar selten über Ratschläge wie „Sei einfach du selbst“ oder „Macho-Gehabe kommt bei Frauen nicht gut an“ hinaus, trotzdem ist das durchaus unterhaltsam.

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Das liegt in erster Linie an Nora Islei. Die Hauptdarstellerin verkörpert Sarah mit viel Energie, Witz und Neugier. Schon dank der ersten Szene, die einen Racheakt mit einer Paintball-Pistole beinhaltet, hat sie die Sympathien auf ihrer Seite. Das ist vor allem deswegen beeindruckend, da sie die meiste Zeit über alleine vor der Kamera steht. Aber ihre Euphorie und die „Einfach mal machen“-Attitüde steckt an.

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Nora Islei ist das große Highlight des Films Foto: Take25PicturesFilmwelt Verleihagentur

„broke.alone“ spielt sich in erster Linie an Bildschirmen ab und nutzt dies häufiger für kreative Schnitte, ohne zu einem vollkommenen Desktop-Film zu werden. So begleitet man Sarah gerne auf ihrer Reise durch die unterschiedlichen sexuellen Vorlieben ihrer Mitmenschen – im Englischen übrigens Kink, nicht zu verwechseln mit Fetischen, also Neigungen, ohne die eine sexuelle Stimulation nicht wirklich funktioniert.

Positiver Umgang statt Stigmatisierung

Ein großer Pluspunkt des Drehbuches gegenüber Kink-Darstellungen in anderen Medien ist die fehlende Stigmatisierung. Auch wenn oberflächliche psychologische Gespräche stattfinden, werden nie Urteile darüber gefällt, wieso jemand auf aggressiven Dirty Talk steht oder Füße erotisch findet. Trotzdem kann sich „broke.alone“ nicht komplett zurückhalten und nutzt einige Situationen für schlechte Kalauer aus. Das ist vor allem deswegen schade, da ein Großteil der Witze ziemlich gut geschrieben sind.

Was hingegen hinter den Erwartungen zurückbleibt, ist die Liebesgeschichte. Während es spannend zu sehen ist, wie Sarah immer mehr in ihre Rolle hineinfindet und dadurch in klassischer Coming-of-Age-Manier auch mehr über sich erfährt, bleibt die aufkeimende Beziehung zu Tim (Julian Bloedorn), einem alten Freund aus Schultagen, ziemlich zahnlos. Hier geht der Film dann sehr ausgetretene Pfade, mitsamt einer hochdramatischen Enthüllung kurz vor Schluss, was vor allem im Kontrast zu den eher unkonventionellen Dialogen steht.

Am Ende bleibt eine launige Komödie, die ihr Thema nicht mit der Kneifzange oder dummen Witzchen angeht. Stattdessen ist die positive Attitüde des Drehbuchs und der Hauptfigur ansteckend und zieht mit – auch wenn man sich der einen oder anderen Konvention des (deutschen) Unterhaltungskinos zu viel beugt.

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