Kino

„Blink Twice“: Female Rage in Höchstform | Filmkritik

Zoë Kravitz Regie-Debüt „Blink Twice“ ist intensiv, mutig und kompromisslos – und gibt dem Thema Machtmissbrauch im Zuge der MeToo-Bewegung eine neue Perspektive.

Blink Twice ist das Regiedebüt von Zoe Kravitz.
"Blink Twice" ist das Regiedebüt von Zoë Kravitz. Foto: Warner Bros.

Female Rage. 2024 wurde der Begriff – geprägt auch durch Sängerin Taylor Swift – zu einer der Schlüsselbegriffe der Popkultur und beschreibt im Wesentlichen: Frauen, lasst eure Wut heraus! Es ist eine Reaktion auf systemische Ungerechtigkeiten – sei es durch Diskriminierung, Sexismus oder auch durch sexuelle Belästigung. Zoë Kravitz düsterer Horror-Thriller „Blink Twice“ ist so ziemlich das Epitome der Female Rage – und liefert gleichzeitig einen neuen Zugang zum Thema Machtmissbrauch. Seit dem 21. Januar gibt es den Film bei Amazon Prime Video im Abo.

In „Blink Twice“ weiß der Zuschauende von der ersten Sekunde an: Hier stimmt etwas ganz und gar nicht. Was das ist, dessen wird man sich allerdings erst Stück für Stück bewusst. Umso wirkungsvoller ist die Pointe des Films. Die junge Kellnerin Frida (Naomi Ackie) lernt den Technologiemogul und Milliardär Slater King (Channing Tatum) kennen und wird gemeinsam mit einer Freundin von ihm auf seine Insel eingeladen. Dass er zuvor noch wegen schwerwiegender Vorwürfe seinen Platz in seiner Firma räumen musste, wird unter den Tisch gekehrt.

Vor Ort trifft Frida auf weitere Gäste, die es sich auf dem Anwesen des Geschäftsmannes gut gehen lassen. Abends rauschende Drogen-Partys, tagsüber Champagner am Pool. Klingt traumhaft, doch dann stellen Frida und die anderen Frauen Ungereimtheiten fest und fragen sich, warum sie sich an die Nächte auf der Insel am nächsten Tag einfach nicht mehr erinnern können…

Kompromissloser Female Rage

„Blink Twice“ ist ein intensiver Film, der einen bis zum Finale rätseln lässt: Was ist auf dieser Insel nur los? Im Laufe des Thrillers werden immer wieder Andeutungen gemacht, dennoch lässt die Auflösung die Zuschauenden schockiert zurück. Das liegt vor allem daran, dass Zoë Kravitz und E.T. Feigenbaum ein Drehbuch geschrieben haben, dass einen mal schockiert, mal zum Lachen bringt – und ja, auch wütend macht. Die besondere Stärke des Scripts liegt aber vor allem darin, dass es in der MeToo-Debatte neue Akzente setzt, das Thema auf eine kompromisslose Art und Weise angeht und vor allem eines zeigt: Machtlos sind Frauen auf keinen Fall.

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Es ist selten, dass ein Film nicht nur Star-Power hat, sondern alle Schauspieler:innen auch ausnahmslos überzeugen. Das ist in „Blink Twice“ aber der Fall. Naomi Ackie spielt Fridas Zerrissenheit zwischen der Sehnsucht, endlich gesehen zu werden und der Stärke, sich gegen den Machtmissbrauch aufzulehnen auf herausragende Weise. Besonders stark ist der Film darin, die Verbundenheit zwischen Frauen dazustellen. Adria Arjonas Sarah wird erst als eifersüchtige Nebenbuhlerin darstellt, nur um dann eine 180-Grad-Wende zu machen – ein cleverer Twists Kravitz, um auch klassische Rollenmuster aufzubrechen. Auch Channing Tatum darf hier mal zeigen, dass er nicht nur Comedy-Rollen kann. Slaters Gradwanderung zwischen schmierigen Milliardär und charmanten Gastgeber zieht er bis kurz vor Schluss durch.

Stylischer Thriller mit wichtiger Message

Auch optisch und visuell macht „Blink Twice“ einiges her. Die Farbenpracht der Insel mit unzähligen Blumen und knalligen Cocktails stehen im krassen Kontrast zum reduzierten, cleanen Look der Gruppe – hier tragen nämlich natürlich alle nur Weiß – die Farbe der Unschuld.



Zoë Kravitz gelingt es, den Zuschauenden dasselbe mulmige Gefühl zu geben, dass Frida verfolgt, seit sie Fuß auf die Insel gesetzt hat – um dann in einem großen Finale ziemlich schonungslos die angesprochene Female Rage auf das Publikum loszulassen. Das gelingt hier übrigens auch deutlich besser als in Olivia Wildes "Don't Worry Darling". Einige Wendungen – darunter zum Beispiel der Versuch, Slaters Verhalten am Ende einen Hintergrund zu geben – hätte es gar nicht gebraucht. „Blink Twice“ ist nämlich dann am stärksten, wenn es voll und ganz auf das setzt, worauf es eigentlich ankommt: Empowerment.

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