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„Bella Block“-Erfinderin Doris Gercke ist tot

Sie hat eine der beliebtesten Serien ins deutsche Fernsehen gebracht, jetzt ist „Bella Block“-Erfinderin Doris Gercke im Alter von 88 Jahren gestorben.

Schwarz-Weiß-Aufnahme von Doris Gercke.
„Bella Block“-Erfinderin Doris Gercke ist gestorben. Foto: IMAGO / Eventpress

Gestartet in den 90er-Jahren, wurde die Krimi-Reihe „Bella Block“ zu einem Stück Fernsehgeschichte. Die Erfinderin der Serie, Schriftstellerin Doris Gercke, ist nun im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilte der Argument-Verlag mit Sitz in Hamburg am Montagabend unter Berufung auf die Familie mit. Demnach starb die Autorin bereits am 25. Juli in der Hansestadt. Über die Todesursache ist bisher nichts bekannt.

Doris Gercke: Bella Block machte sie berühmt

Doris Gercke fand erst durch Umwege zu ihrer Bestimmung als Krimi-Autorin. Nach einer Verwaltungslehre holte sie mit 40 Jahren ihr Abitur nach und studierte Jura. Danach folgte ihre Karriere als Schriftstellerin, die 1988 mit ihrem ersten Roman „Weinschröter, du musst hängen“ begann. 1993 wurde das Buch dann mit Hannelore Hoger in der Hauptrolle verfilmt – es sollte der erste von vielen Teilen der Reihe werden. Hoger, die im vergangenen Jahr verstorben ist, spielte die Figur bis zur Absetzung im Jahr 2018.

Trotz guter Quoten entschied man sich für Einstellung nach 38 Folgen, vor allem, weil Aushängeschild Hannelore Hoger nach 20 Jahren als Bella Block kürzertreten und sich mehr auf Theaterarbeit konzentrieren wollte.

Hannelore Hoger (rechts) mit zwei weiteren Schauspielern in einer Szene aus „Bella Block“.
Hannelore Hoger (rechts) in einer Szene aus „Bella Block“. Foto: IMAGO / United Archives

Neben den „Bella Block“-Büchern schrieb Gercke auch eine Reihe anderer Romane, darunter die Milena-Prohaska-Krimis unter dem Pseudonym Marie-Jo Morell. Zudem veröffentlichte sie Kinder- und Jugendbücher sowie lyrische Bände.

Neben ihrer Arbeit als Autorin war Doris Gercke auch politisch aktiv. Sie setzte sich zeit ihres Lebens für die Frauen- und der Friedensbewegung und dem Kampf gegen den Neofaschismus ein. In ihren Büchern, darunter auch in ihrem Debüt-Roman, griff sie immer wieder Themen wie Sexismus und Gewalt auf. Ihr Hauptaugenmerk lag auf der Beschreibung unkonventioneller Frauenrollen.