Fernsehen

Auf Disney+: Eine der größten Science-Fiction-Enttäuschungen – trotz genialer Idee!

Eine starke, spannende Idee - das ist für einen Science-Fiction-Film schon die halbe Miete. Auf Disney+ erleben wir, wie ein Film sein starkes Potenzial nicht umsetzt.

In Time
Fängst stark an und fällt umso stärker ab Foto: themoviedb.org

Wenn der Autor von „Die Truman Show“ und „Lord of War“ einen Science-Fiction-Thriller schreibt, dann werden Filmfans hellhörig. Wirklich interessante Ideen begegnen einem in Hollywood schließlich immer seltener, und wenn das starke Konzept dann auch noch packend umgesetzt wird, hat man es mit einem Film für die Ewigkeit zu tun.

Das gelang mit „In Time – Deine Zeit läuft ab“ aus dem Jahr 2011 jedoch leider nicht. Zwar verfilmte Andrew Niccol hier sein eigenes Drehbuch und hatte mit Roger Deakins eine Koryphäe hinter der Kamera, doch in „In Time“ erleben wir, dass eine gute Grundidee eben doch nicht immer ausreicht.

Darum geht es in „In Time“

Am Anfang stehen die Regeln dieses originellen Sci-Fi-Universums, das uns ins Jahr 2169 versetzt. In „In Time“ hören alle Menschen mit 25 Jahren auf, älter zu werden. Der 25. Geburtstag ist jedoch kein Grund zur Freude, denn mit diesem Tag beginnt ein Countdown, der sich auf dem Unterarm jedes Menschen ablesen lässt. Zeit ist in dieser Welt die Währung – und wer keine weitere Zeit verdient, stirbt ein Jahr später.

Die reiche Elite muss sich darüber keine Sorgen machen, sie bleibt für Jahrtausende jung und lebt abgeschottet von der ärmeren Bevölkerung. Die Menschen wohnen nämlich in zu ihrem Zeitkontingent passenden Bereichen. Will Salas, gespielt von Justin Timberlake, ist oft nur Minuten von seinem Tod entfernt – jeden Tag tut er alles, um am nächsten Morgen wieder aufzuwachen. Doch dann trifft er auf einen mysteriösen Mann, der Will sein stattliches Zeitvermögen überlässt – und stirbt.

Damit fangen die Sorgen für Will allerdings erst an, denn ein Zeitwächter (Cillian Murphy) verfolgt ihn und beschuldigt ihn des Mordes. Im Kreis der Reichen lernt Will Sylvia (Amanda Seyfried) kennen, doch ihr Vater Philippe (Vincent Kartheiser) hält wenig vom neureichen Verehrer seiner Tochter.

Erst „Oho!“, dann „Oh no …“

In Time
Will nimmt Sylvias Vater Philippe als Geisel Foto: themoviedb.org

Man kann es nur wiederholen: Der Grundgedanke von „In Time“ ist äußerst interessant, gleichermaßen durchdacht und leicht verständlich. Science-Fiction-Fans hofften hier berechtigterweise auf ein aufregendes „Was wäre, wenn …?“-Szenario. Das bekommt man auch in der ersten Hälfte des Films, doch sobald das Worldbuilding abgeschlossen ist und die echte Handlung beginnt, geht „In Time“ die Puste aus.

Die reichen Leute werden immer reicher und leben – im Umkehrschluss – immer länger, während die armen Menschen kaum eine Chance bekommen. Das prangert „In Time“ an, aber es ist keine neue oder besonders spannende Botschaft. Timberlakes Will wird zu einem modernen Robin Hood, der die Millionen Jahre, die von der Elite in Zeitbanken sicher verwahrt werden, fair unter der Bevölkerung aufteilen will.

Ebenfalls interessant:

Doch diese Geschichte hätte auch in der Gegenwart mit normalem Geld erzählt werden können – aus dem starken Konzept wird nichts gemacht. Eine Sci-Fi-Version von „Bonnie und Clyde“ klingt erstmal nicht schlecht, aber in „In Time“ sind einem die Figuren zu egal, die Bösen sind klischeehafte Abziehbilder und während man anfangs noch mit voller Aufmerksamkeit in diese neue Welt eintaucht, wird einem alles immer gleichgültiger – bis „In Time“ zu dem wird, was sich Will Salas nie leisten könnte: Zeitverschwendung.

„In Time - Deine Zeit läuft ab“ steht auf Disney+ im Stream zur Verfügung.

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