Wes Anderson

„Der phönizische Meisterstreich“: Skurril, schrill und absolut sehenswert!

Neuer Film, neue Welt, doch gleiche Ästhetik: In „Der phönizische Meisterstreich“ entführt uns Regie-Genie Wes Anderson in ein surreal-schönes Spionageabenteuer voller Stars, Stil und Skurrilitäten.

Wes Anderson, Benicio del Toro und Michael Cera bei der Premiere des Kinofilms „Der phönizische Meisterstreich“
Wes Anderson, Benicio del Toro und Michael Cera bei der Premiere des Kinofilms „Der phönizische Meisterstreich“ Foto: IMAGO / Future Image

Wenn Wes Anderson einen neuen Film ins Kino bringt, darf man sich sicher sein: Es wird bunt, bildgewaltig und garantiert anders. In „Der phönizische Meisterstreich“ (Originaltitel: The Phoenician Scheme) erschafft der Kult-Regisseur ein komplett neues Fantasie-Land namens „Greater Independent Phoenicia“ – irgendwo zwischen kolonialer Vergangenheit und geopolitischer Satire. Der Mittelpunkt: ein größenwahnsinniger Industrieller, gespielt von Benicio del Toro, der nach einem Attentat seine entfremdete Tochter in ein gigantisches Infrastrukturprojekt zieht. Aber wie bei Anderson üblich, zählt weniger die Handlung als das, was dazwischen passiert: schräge Dialoge, exzentrische Figuren und visuelle Perfektion bis ins kleinste Detail.

Das steckt hinter „Der phönizische Meisterstreich“

Die Story dreht sich um Anatole „Zsa-Zsa“ Korda, ein visionärer Bau-Tycoon, der sein Erbe in Form eines monumentalen Bauwerks sichern will. Während Korda seine Tochter, gespielt von Mia Threapleton, zur Erbin seines Vermächtnisses bestimmt, schleichen sich Intrigen rivalisierender Oligarchen und Geheimdienste ein – ein Spionageplot, der Andersons Hang zu skurrilen Erzählwendungen perfekt nutzt.

Visuell bleibt Anderson sich treu: symmetrische Kameraeinstellungen, pastellfarbene Sets im Retro-Stil und ikonische Requisiten, diesmal inspiriert von realen Kunstwerken. Dieses Mal unterstützen echte Matisse und Renoirs das Set! Gedreht wurde unter anderem im Studio Babelsberg, wo schon „Grand Budapest Hotel“ entstand.

Wes Anderson liefert Star-Aufgebot vom Feinsten

Benicio del Toro spielt den Milliardär Zsa-Zsa Korda, der seiner Tochter Liesl, gespielt von Mia Threapleton, sein Imperium vermacht. Unterstützt wird das Ensemble von Michael Cera als Insektenforscher Bjørn Lund. Auch Tom Hanks, Bryan Cranston, Benedict Cumberbatch, Scarlett Johansen und zahlreichen weiteren Anderson-Stammgästen sind mit von der Partie. Ein echtes Highlight: die Minirolle von Bill Murray, der als Gott auftritt – inklusive gewohnt trockenem Humor.

Die Musik kommt wieder einmal von Alexandre Desplat, der erneut einen Soundtrack zaubert, der zwischen Jazz, Märchen und Melancholie pendelt. Nach der Weltpremiere am 18. Mai 2025 in Cannes erntete der Film sowohl Jubel als auch Buhrufe – eine rare Reaktion auf Andersons Meisterwerke!

„Der phönizische Meisterstreich“ - Kinostart

„Der phönizische Meisterstreich“ ist kein einfacher Film – aber ein faszinierender. Ein Film wie ein Kunstwerk, das man nicht nur sieht, sondern erlebt. Zwischen Wirtschaftsthriller, Familiendrama und politischer Satire gelingt Wes Anderson ein weiterer Geniestreich in liebevoller Retro-Ästhetik. Ob das jedem gefällt? Wahrscheinlich nicht. Aber Anderson-Fans und Filmästheten werden begeistert sein. Für alle anderen gilt: Wer sich traut, in eine andere Welt abzutauchen, wird hier mit einem einzigartigen Kinoerlebnis belohnt.

„Der phönizische Meisterstreich“ startet in Deutschland am Donnerstag, den 29. Mai 2025.

Dieser Artikel wurde von Neele Suckert verfasst

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