„Wednesday“: Aus nach Staffel 2? Jenna Ortega ist unglücklich über den Erfolg der Netflix-Serie

Alle lieben „Wednesday“ – nur nicht Hauptdarstellerin Jenna Ortega. Verlässt sie den Netflix-Hit früher als erwartet?

Jenna Ortega als Wednesday Addams. Sie blickt ernst nach vorne.
Jenna Ortega besucht auch in Staffel 2 von „Wednesday“ die Nevermore Academy. Foto: JONATHAN HESSION/NETFLIX

Man würde meinen, dass sich alle Schauspieler:innen nach einem großen Film- oder Serienerfolg und dem damit verbundenen Ruhm sehnen. Das mag für viele auch zutreffen – nicht aber für Jenna Ortega. Das ist in einem gewissen Maß auch verständlich: Ortega war schon als Kind ein Disney-Star, erfolgreich ist sie also schon lange. Ihre Karrierepläne sahen starke, ernstzunehmende Filmrollen vor – ein Ziel, das noch nicht vollständig erreicht wurde.

Mit „Wednesday“ hat sie die Hauptrolle in einer der erfolgreichsten Netflix-Serien aller Zeiten ergattert. Mit Tim Burton hinter den Kulissen ist auch eine echte Regie-Legende beteiligt. Doch der Hype um „Wednesday“ legt Ortega eher Steine in den Weg, und sie spricht sehr offen über die Nachteile, die die Serie mit sich bringt.

Der „Wednesday“-Erfolg überforderte Jenna Ortega

„Um ehrlich zu sein, war ich nach [Staffel 1 von ‚Wednesday‘] und dem Versuch, alles zu verstehen, ein unglücklicher Mensch. Nach dem Druck, der Aufmerksamkeit – als jemand, der ziemlich introvertiert ist, war das so intensiv und beängstigend“, gibt Ortega in einem aktuellen Interview zu.

Zuvor haderte sie mit der Entscheidung, für die Tim-Burton-Produktion vorzusprechen – wohlwissend, dass sie ihre Filmpläne für die Zeit der Dreharbeiten vorerst auf Eis legen müsste. Doch sie war und ist fasziniert von Wednesday Addams als Figur und hat mittlerweile auch als Produzentin ein Mitspracherecht an der Entwicklung der Serie.

Werden Kinderdarsteller:innen nicht ernst genommen?

Ein Problem, mit dem sich auch schon Natalie Portman konfrontiert sah, ist die mangelnde Professionalität früheren Kinderstars gegenüber. Portman, mit der Ortega erst kürzlich vor der Kamera stand, ist sich selbst mit 43 Jahren noch sicher, wegen ihrer Körpergröße und ihren Anfängen als Kinderstar deutlicher als andere beweisen zu müssen, dass man sie ernst nehmen kann.

Ortega stimmt Portman nicht nur zu, sie erkennt in ihrer „Wednesday“-Garderobe ein weiteres Problem, das ihrer Seriosität im Wege steht. „Wissen Sie, man trägt halt ein Schulmädchenkostüm. Es hat einfach etwas sehr Herablassendes an sich. Außerdem schauen einen die Leute schon von Natur aus von oben herab an, wenn man klein ist.“ Es ist eine Problematik, die laut Ortega vor allem junge Frauen betrifft, die ein perfektes Image aufrechterhalten müssen.

Ortega schwebt eine andere Karriere vor

Jenna Ortega sitzt in Wednesday-Kostümierung auf einem Bett. Neben ihr ist ein Mann im blauen Ganzkörperanzug zu sehen, der mit seiner rechten Hand das Eiskalte Händchen verkörpert.
Jenna Ortega am Set der ersten Staffel von „Wednesday“. Foto: VLAD CIOPLEA/NETFLIX

Auch wenn Ortega nicht eindeutig von Abschiedsplänen spricht, hört man ein wenig heraus, dass „Wednesday“ ihre Karrierepläne in eine Richtung gelenkt hat, mit der sie nicht komplett zufrieden ist. „Das Seltsame an einer Figur wie Wednesday ist, dass sie eine Außenseiterin ist – aber gleichzeitig auch eine Ikone der Popkultur. Auf seltsame Weise habe ich das Gefühl, dass ich selbst zu einer Pop-Schauspielerin geworden bin […]. Und das hatte ich nie für mich vorgesehen.“

Wenn Ortega sieht, dass die Figur der Wednesday Addams plötzlich auf T-Shirts, Tassen und anderem Merchandise zu sehen ist, weckt das in ihr keinen Stolz. Stattdessen denkt sie sich: „Oh man, [Wednesday] würde das hassen“ – und Ortega geht es wohl ähnlich.