Verona Pooth: „Villa der Versuchung“-Moderatorin setzt den Gagen-Gerüchten ein Ende
Im Podcast mit Tim Gabel spricht die Moderatorin ungewohnt offen über das Geld im Showgeschäft und macht Schluss mit dem Mythos vom mühelosen Reichtum.

Verona Pooth ist seit über 30 Jahren im Geschäft – als Moderatorin, Werbegesicht, Unternehmerin und mittlerweile auch wieder als TV-Host der Realityshow „Villa der Versuchung“. Im „Tim Gabel Podcast“ spricht sie jetzt über ein Thema, das in der Branche oft tabu ist: Geld. Und sie räumt dabei mit so manchem Vorurteil auf.
„Jeder ist für seine Gage selbst verantwortlich“, erklärt die 56-Jährige und beschreibt die Realität hinter den Kulissen. Es gebe keinen festen Rahmen, keine offizielle Instanz, die für faire Bezahlung sorgt. Wer bestehen wolle, müsse alles selbst regeln – Verhandlungen, Verträge, Finanzen. „Du bist dein eigener Manager, dein Anwalt, dein Steuerberater“, sagt Pooth. Ein Job mit vielen Gesichtern und hoher Eigenverantwortung.
Davon können wohl auch ihre „Villa der Versuchung“-Co-Stars ein Lied singen, denn in Folge 4 kommt es zu einem heftigen Streit zwischen Gigi Birofio und „Seven“, bei dem der eine die angeblich kleine Gage des anderen ausplaudert >>>
Dass viele Kolleg:innen später behaupteten, sie seien schlecht beraten worden oder Opfer falscher Freunde gewesen, lässt sie nicht gelten. „Die Wahrheit ist: Du bist für alles selbst verantwortlich.“
Der hohe Preis des Erfolgs
Obwohl Verona keine konkreten Summen nennt, gibt sie einen Einblick in die Honorardimensionen der Branche – und deren Kehrseite. „Einer, der an einem Abend Zwanzig-, Dreißig-, Vierzigtausend Euro gekriegt hat, der hat wahrscheinlich einige Jahre an diesem Pullover gestrickt“, sagt sie bildlich. Gemeint ist: Wer große Gagen verlangt, hat zuvor hart gearbeitet – und lange darauf hingearbeitet, sich diese Summen überhaupt leisten zu können.
Pooth betont, wie schwer es sei, den eigenen Marktwert überhaupt einschätzen zu können: „Du hast keine Vergleiche, weil keiner dir sagt, was er verdient.“ Transparenz? Fehlanzeige. Jeder verhandle für sich und oft im luftleeren Raum.
Showbusiness ohne Schutzschild
Im Gespräch mit Tim Gabel wird deutlich, wie viel Unsicherheit auch im glamourösesten Job steckt. „Du wirst immer nur zur Rechenschaft gezogen“, sagt Pooth – gerade, wenn Fehler passieren. Absicherungen, wie man sie aus anderen Berufen kennt, gibt es kaum. Wer falsch kalkuliert oder unachtsam ist, steht schnell allein da.
Mit ihrer ehrlichen Sichtweise räumt Pooth auf mit der Vorstellung, im Fernsehen lasse sich mühelos das große Geld machen. Erfolg sei möglich – aber nicht selbstverständlich. Und wer es tatsächlich schafft, gutes Geld zu verdienen, hat laut Pooth meist Jahre dafür gearbeitet, Netzwerke aufgebaut, Risiken getragen und sich selbst immer wieder neu erfunden.
Von diesen Ratschlägen können nun Neulinge im Reality-Geschäft profitieren – unter anderem die Kandidat:innen aus „Villa der Versuchung“, die noch weit von Pooths Gagen entfernt sind.