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Sonny Curtis ist tot: Diese Hits machen den US-Rocker unsterblich

Er schrieb Hymnen für Generationen von Rockfans und lieferte dazu noch eine der bekanntesten TV-Melodien der US-Geschichte: Sonny Curtis ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Der Texaner hinterließ Songs, die ihn unsterblich machen.

Sonny Curtis bei seiner Aufnahme in die Music City Hall of Fame im Jahr 2007.
Sonny Curtis war für einige große Hits verantwortlich. Foto: IMAGO / Newscom / AdMedia

Sonny Curtis, der in der Welt der Musik große Spuren hinterlassen hat, ist am Freitag überraschend gestorben.

Seine Tochter verkündete Curtis' Tod über dessen Facebookseite. Sie schrieb: „Ich bin untröstlich, euch mitteilen zu müssen, dass mein Vater Sonny gestern nach einer plötzlichen Krankheit gestorben ist. Ich bin so dankbar, dass ich mit ihm und meiner Mutter bis zum Ende zusammen war. Es war friedlich und er musste nicht leiden.“

Weiter heißt es: „Er war 88 Jahre alt und hat ein außergewöhnlicheres Leben geführt als jeder andere, den ich jemals getroffen habe. Er hat Spuren in dieser Welt hinterlassen und in den Herzen all derer, die ihn kannten. Es ist ein trauriger Tag, aber was für ein Leben. Mögen wir auf sein Leben mit Freude und nicht mit Traurigkeit zurückblicken – genau das hätte er sich gewünscht.“

Vom Buddy-Holly-Freund zum Songwriter von Welthits

Sonny Curtis wuchs 1937 in Texas in einer musikalischen Familie auf und lernte früh Gitarre. Mit 15 traf er auf einen gleichaltrigen Musiker, der wie er die Welt verändern sollte: Buddy Holly. Gemeinsam spielten sie in einer Band, die als Vorgruppe für Größen wie Elvis Presley, Johnny Cash und Carl Perkins auftrat. Curtis wirkte sogar bei mehreren Aufnahmen Hollys mit, verließ ihn kurzzeitig für eine Tour mit Slim Whitman, kehrte aber 1958 zu Hollys Band, den Crickets, zurück.

Nach Hollys tragischem Tod bei einem Flugzeugabsturz 1959 – jenem „Day the Music Died“, den Don McLean später in „American Pie“ besang – übernahm Curtis die Rolle des Frontmanns. Gleich das erste Album ohne Holly enthielt seinen Song „I Fought the Law“, der zwar zunächst wenig Beachtung fand, später jedoch zu einer der großen Hymnen des Rock’n’Roll wurde.

„I Fought the Law“ und andere Klassiker

„I Fought the Law“ entfaltete sein volles Potenzial erst durch Coverversionen: Zunächst machte die Bobby Fuller Four den Song 1966 zum Hit, später griffen The Clash zu und verwandelten ihn in ein rebellisches Punk-Manifest. Auch Tom Petty, Green Day und unzählige andere Musiker nahmen sich des Stücks an. Heute gilt das Lied als zeitloser Klassiker über den Kampf gegen Regeln und Autoritäten.

Curtis bewies sein Talent für zeitlose Melodien auch mit anderen Songs. Während seines Militärdienstes schrieb er „Walk Right Back“, das von den Everly Brothers zum Top-10-Erfolg gemacht wurde. Mit „More Than I Can Say“ landete er einen weiteren Evergreen, der später von Bobby Vee und Leo Sayer erfolgreich gecovert wurde.

Ein TV-Song für die Ewigkeit

So erfolgreich Curtis im Rock’n’Roll war, so sehr prägte er auch das US-Fernsehen. 1970 komponierte er die Titelmusik für die „Mary Tyler Moore Show“, die unter dem Titel „Love Is All Around“ zum Hit wurde.

Die Sitcom selbst ist in Deutschland kaum bekannt, in den USA gilt sie jedoch als Meilenstein des Fernsehens. Sie erzählte die Geschichte einer jungen Frau, die nach einer Trennung allein in die Großstadt zieht, sich eine Wohnung nimmt, die sie kaum bezahlen kann, und bei einem Nachrichtensender arbeitet. Über sieben Staffeln hinweg wurde die Serie zum Symbol des gesellschaftlichen Wandels – insbesondere für die Rolle unabhängiger Frauen im Fernsehen.

Curtis fasste diesen Aufbruch in Zeilen wie „How will you make it on your own?“ zusammen und schuf damit nicht nur eine Erkennungsmelodie, sondern auch ein Stück amerikanischer Kulturgeschichte.

Ein Leben für die Musik

Auch jenseits seiner bekanntesten Hits war Sonny Curtis ein produktiver Musiker. Er schrieb Titel wie „The Straight Life“ (später gecovert von Glen Campbell), „I’m No Stranger to the Rain“ (Keith Whitley) oder „A Fool Never Learns“ (Andy Williams). Bis weit in seine Siebziger trat er weiterhin auf, sowohl als Solist als auch mit den Crickets.

Für seine Verdienste wurde er 1991 in die Nashville Songwriters Hall of Fame aufgenommen – ein Beweis für sein außergewöhnliches Talent, Melodien und Geschichten zu verbinden.

Quellen