„Lollapalooza“ 2025: Regen-Party mit Justin Timberlake, Gracie Abrams und J-Hope
Das zehnjährige Jubiläum der deutschen Ausgabe des „Lollapalooza“ ließ zwar Sonne vermissen, dafür sorgten die Artists auf der Bühne aber dafür, dass die widrigen Umstände schnell vergessen wurden.

Mit Festivals ist das so eine Sache: Das „Rock am Ring“ säuft schon fast traditionell nahezu jedes Jahr ab, die „Wacken“-Fans haben dagegen schon jede Menge Erfahrung mit Hitze und staubtrockenen Böden. Der deutsche Sommer stellt sich eigentlich immer wieder als Wundertüte heraus und sicherlich hätten sich die Veranstalter des „Lollapalooza“ in Berlin etwas andere Bedingungen als 18 Grad und nahezu Dauerregen gewünscht.
Justin Timberlake trotzt dem Dauerregen
Aber vielleicht sind es gerade die Gegebenheiten, die bei den Fans in diesem Jahr eine Art Trotzreaktion hervorgerufen haben. Ganz nach dem Motto: Jetzt erst recht! Und tatsächlich wurde an den zwei Tagen im und um das Olympiastadion ordentlich gefeiert. Das Besondere am „Lollapalooza“: Hier treffen wirklich ganz unterschiedliche Musikrichtungen aufeinander. Direkt im Olympiastadion kommen Elektro-Fans auf ihre Kosten. Eines der Highlights hier: Dom Dolla. Der australische Musikproduzent brachte mit seinem House-Set die Menge zum Beben und schien sichtlich begeistert von seinem Berliner Publikum. Später am Abend legte dann auch noch DJ Armin van Buuren auf, der allerdings starke Konkurrenz hatte.
Einige Meter weiter gab sich nämlich ein amerikanischer Superstar die Ehre: Justin Timberlake trat an Tag 1 als Headliner auf. Pünktlich zu seinem Auftritt zog sich der Himmel über Berlin dann noch einmal richtig zu und das Konzert des Sängers wurde regelrecht zur Regen-Party. „Ihr seid klatschnass, oder?“, rief der Musiker schon nach wenigen Liedern seinem Publikum zu, machte aber auch klar: Regen hin oder her, auf dieser Bühne wird gefeiert.
Das Ex-Boyband-Mitglied holte in seinem knapp 90 Minuten andauernden Set all seine bekannten Hits heraus – vom Durchbruch-Song „Cry Me A River“ über „SexyBack“ bis hin zum ruhigeren „Mirrors“ war alles dabei. Und auch die ein oder andere Tanzeinlage durfte nicht fehlen. Die gab es übrigens auch an Tag 2, der voll und ganz im Zeichen von J-Hope stand. Der südkoreanische Rapper war der Act beim Festival, der die meisten Massen anzog. Einige Fans des Musikers standen sage und schreibe 15 Stunden vor der Bühne, um ihr Idol ganz nah zu sehen.
Das ging allerdings auf Kosten der Artists, die vor J-Hope auf der Bühne standen, darunter Shootingstar Benson Boone. Trotz seiner energetischen Show hielt sich die Stimmung in Grenzen, wohl auch, weil seine Fans sich mit den hinteren Reihen begnügen mussten.
Gracie Abrams das Highlight des „Lollapalooza“ 2025
Beim all dem Hype um J-Hope und Justin Timberlake zeigt sich nach dem „Lollapalooza“ aber: Der Sommer gehört den weiblichen Artists, denn die größten Ausrufezeichen auf dem zweitägigen Festival setzten Gracie Abrams und Kollegin Raye, die in wenigen Wochen auch auf dem „Dockville“ auftreten wird.
Gracie Abrams, die vor allem als Support Act von Taylor Swifts Eras Tour bekannt wurde, kehrte nach 2022 zum Berliner Festival zurück – und wie! Als Headliner zeigt die Amerikanerin, was man alles mit einer Gitarre und einer starken Stimme anstellen kann. Gracei Abrams kann sich definitiv mit den ganz Großen messen. Ähnliches kann man von Raye erwarten, die stimmlich ganz klar das Highlight des Wochenendes war. Zwei Frauen, die gekommen sind, um zu bleiben!