Kino

„Jojo Rabbit“: Die Filmkritik zum Oscar-Kandidaten!

Mit „Jojo Rabbit“ zeigt Taika Waititi mit viel Humor, dass Liebe und Freundschaft stärker sind als der Hass der Nazi-Ideologie. Lest hier die Filmkritik.

Jojo Rabbit
"Jojo Rabbit" startet am 23. Januar im Kino. Foto: Twentieth Century Fox

Als David Bowies „Helden“ (der Ausnahme-Musiker vertonte seinen Welthit „Heroes“ auch in deutscher Sprache) den Abspann von „Jojo Rabbit“ musikalisch untermalt, bleibe ich leicht konfus im Kinosaal zurück: Ist Regisseur Taika Waititi (u.a. „Thor: Tag der Entscheidung“) mit „Jojo Rabbit“ die intendierte Anti-Hass-Satire gelungen? Aber der Reihe nach…

Die Handlung von „Jojo Rabbit“

Das Dritte Reich am Ende des Zweiten Weltkrieges: Der zehnjährige Jojo Betzler (Roman Griffin Davis) ist ein Hitlerjunge, wie er im Buche steht (der Film basiert übrigens auf dem als Drama angelegten Roman Caging Skies der Autorin Christine Leunens). Daran nicht ganz unschuldig ist sein imaginärer Freund Adolf Hitler (Taika Waititi), der – wie für imaginäre Freunde üblich – immer für seinen kleinen Gefährten da zu sein scheint. Nach einem Vorfall in einem Zeltlager der Hitlerjugend muss Jojo das Bett hüten und entdeckt ein nur wenig älteres Mädchen in der Abseite des Hauses. Es stellt sich heraus, dass Mutter Rosie Betzler (Scarlett Johansson) das von Jojo als jüdisch erkannte Mädchen Elsa (Thomasin McKenzie) vor den Nazis versteckt – Jojos indoktriniertes Weltbild gerät ins Wanken…

„Jojo Rabbit“ – Viel (skurriler) Humor und glänzend aufgelegte SchauspielerInnen

Jojo Rabbit
Tomsin McKenzie als Elsa und Roman Griffin Davis als Jojo. Twentieth Century Fox Foto: Twentieth Century Fox

Taika Waititi, der die Rolle des imaginären Adolf Hitler persönlich übernahm, erzählt den Wahnsinn der Nazi-Ideologie mit einer großen Portion Humor. Wenn beispielsweise Fräulein Rahm (Rebel Wilson) im Zeltlager ankündigt, dass Bücher verbrannt werden sollen und die Kinder diesen Vorschlag jubelnd aufnehmen, wird die ganze Idiotie des Systems bloßgestellt – und es darf gelacht werden. Die Mutter von Jojo dagegen verkörpert im Film den Humanismus – trotz der drohenden Lebensgefahr versteckt sie über einen langen Zeitraum die jugendliche Elsa in ihrem Haus und bildet mit dieser eine Art Gegengewicht zum scheinbar übermächtigen, systemimmanenten Adolf Hitler in Jojos Kopf.

Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg gelungen: Scarlett Johansson erfüllt die Rolle der vielschichtigen Rosie Betzler meisterlich souverän und bietet Filmsohn Roman Griffin Davis, für den die Verkörperung des Jojo Betzler seine erste Filmrolle überhaupt bedeutete, den nötigen Halt. Für ihre Darstellung der Rosie Betzler ist Johansson in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für einen Oscar nominiert. Ebenfalls ganz stark mimt Sam Rockwell (u.a. „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“) den Hitlerjugend-Ausbilder Hauptmann Klenzendorf, dessen Schicksal mit dem von Jojo verwoben zu sein scheint.

Fazit zu „Jojo Rabbit“

Der hochkarätige Cast einschließlich der schauspielerischen Leistung der JungschauspielerInnen (zu erwähnen sei hier Jojos bester (realer) Freund Yorki (Archie Yates)), die stringente Erzählweise gepaart mit dem für Regisseur Waititi skurrilem Humor („5 Zimmer Küche Sarg“) und ein exquisiter Soundtrack (komponiert von Oscar-Preisträger Michael Giacchino), lassen „Jojo Rabbit“ zu einem überzeugenden Gesamtkunstwerk werden. Taika Waititi hat es geschafft und die Nazi-Ideologie mit viel Humor und Liebe bloßgestellt – die Anti-Hass-Satire ist ihm gelungen.

Die Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences sind offensichtlich von der Qualität des Spielfilms überzeugt und nominierten „Jojo Rabbit“ in jeweils sechs Kategorien für einen der begehrten Academy Awards. Ob „Jojo Rabbit“ eine der goldenen Trophäen einheimsen kann, erfahren wir bei der Preisverleihung am 9. Februar 2020. Vorher kann sich das heimische Publikum von der Qualität des Films überzeugen, denn ab 23. Januar wird der Film in deutschen Kinos gezeigt werden.

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