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„Hogwarts Legacy“ | Magisch oder Zauberflaute: So gut ist das „Harry Potter“-Spiel

Mit „Hogwarts Legacy“ erscheint zum ersten Mal seit sehr langer Zeit ein Open World-Spiel in dem „Harry Potter“-Franchise. Doch lohnt sich der Ausflug nach Hogwarts?

Hogwarts Legacy
In „Hogwarts Legacy“ nehmt ihr es unter anderem mit Trollen auf. Wir verraten, ob das Spaß macht. Foto: Warner

Die Wizarding World, so der offizielle Franchise-Titel der Welt rund um den Zaubererlehrling Harry Potter“, steht aktuell auf wackeligen Beinen. Der Aufbau einer neuen Filmreihe mit „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ hat nicht geklappt, aktuell kursieren Gerüchte über ein Serien-Reboot. Könnte nun aber die Videospielsparte einschreiten, um der Marke wieder mehr Relevanz zu verschaffen? Dass „Hogwarts Legacy“ dafür durchaus in der Lage wäre, haben wir in unserem Vorschau-Video bereits erklärt:

Video Platzhalter
Video: Warner / TVMovie.de

„Hogwarts Legacy“: Das Positive

Wir konnten jetzt das volle Spiel testen und müssen feststellen: In fast allen Punkten wurden unsere Erwartungen übertroffen. Zwar gibt es einige nervige Dinge, dazu später mehr, aber insgesamt ist „Hogwarts Legacy“ das Spiel geworden, was sich viele Fans vor einiger Zeit noch gewünscht hätten – und es auch noch tun würden, wenn J.K. Rowling nicht wäre, dazu hier der passende Disclaimer:

Disclaimer: Auch wenn an „Hogwarts Legacy“ viele unterschiedliche Entwickler:innen gearbeitet haben und das Spiel nicht direkt auf einer Romanvorlage basiert, profitiert J.K. Rowling als Autorin der Harry Potter-Bücher weiterhin unter anderem von den Einnahmen. Damit wird eine Person unterstützt, die in der Vergangenheit häufiger ganzen Personengruppen die Existenzberechtigung abgesprochen hat sowie aktiv Hass gegen Trans-Personen schürt. Eine (englische) Leseempfehlung zu dem Thema ist dieser Artikel der Kolleg:innen von GameSpot, dessen letzter Satz das Dilemma vieler Fans zusammenfasst: „'Hogwarts Legacy' zu unterstützen, ein Spiel, in dem magische Fantasie-Fanatiker bekämpft werden, ist nicht falsch. Sein Vermächtnis im echten Fanatismus zu ignorieren, wäre es aber.“ Ein Seh-Empfehlung ist das Video der betroffenen YouTuberin Lilischote, welches ihr hier findet.

Immerhin haben die Macher:innen des Spiels auf die Kritik der Fans gehört. Hogwarts ist für Menschen ein enorm inklusiver Ort, eine wichtige Nebenfigur ist eine Transperson. Ob dies die Kritiker besänftigen kann, sei dahingestellt – es war eine nette Überraschung, wie umfangreich und offen die Charakter-Erstellung lief. Sobald ihr dann in Hogwarts angekommen seid, geht euer Abenteuer so richtig los: Ihr besucht verschiedene Kurse, lernt neue Zaubersprüche, freundet euch mit Schul-Kolleg:innen an und geht der Frage nach, warum eure magischen Fähigkeiten erst recht spät erwachten und was es mit der „Ancient Magic“ auf sich hat, die ihr nutzen könnt.

Das Schloss, welches Jahrhunderte später Schauplatz der Abenteuer eines gewissen Jungen mit runder Brille werden soll, ist hier sicherlich eine der größten Überraschungen im Spiel. An jeder Ecke laufen eure Mitschüler:innen oder Lehrer:innen durch die Gegend, reden miteinander oder werden von Peeves, dem Poltergeist, genervt. Jeder Quadrat-Zentimeter scheint voll mit Leben oder Geheimnissen zu sein und lädt dazu ein, erkundet zu werden. Dies gilt auch für die umliegende Gegend. Ihr dürft nicht nur Hogwarts und Hogsmead erkunden, sondern noch einiges mehr im Umland. Zwar ist das Questdesign hier nicht auf einem Niveau wie bei „Cyberpunk 2077“, aber vor allem die Nebenfiguren reißen hier einiges raus. Denn je nachdem, in welcher Reihenfolge ihr Aufgaben erledigt, erinnern sie sich an euch oder haben von euren Taten bereits gehört. Das trägt enorm zur Atmosphäre bei, was insgesamt mit der wunderschönen Grafik und dem bekannten Score der stärkste Punkt von „Hogwarts Legacy“ ist.

Auch die Kämpfe, das Herzstück des Gameplays neben der Erkundung, sind enorm unterhaltsam geworden. Eure Zauber unterteilen sich in einige Unterkategorien, die in verschiedenen Situationen nützlich sind. So könnt ihr eine Art eigenen Stil entwickeln. Wollt ihr eure Gegner:innen lieber mit hilfreichen Pflanzen beikommen, um die geschwächten Widersacher dann einfacher wegzupusten? Schleicht ihr euch lieber durchs feindliche Camp? Oder nutzt ihr Stopp-Zauber, um einzelne Feinde bewegungsunfähig zu machen und ihnen dann den Rest zu geben? Viele Möglichkeiten, die alle dank der meist genauen Steuerung immer wieder Spaß machen.

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„Hogwarts Legacy“: Das Negative

Allerdings haben die Entwickler:Innen von Avalanche Software es nicht wirklich geschafft, die Aufeinandertreffen mit Gegnern abwechslungsreich zu gestalten. Zwar gibt es dunkle Magier:innen, böse Goblins, fiese Tierwesen und Trolle, aber dank des gnädigen Schwierigkeitsgrades müsst ihr eure Taktiken nur sehr selten ändern. Das ist auf der anderen Seite aber ein positiver Punkt – denn dann müsstet ihr den Schnellzugriff auf eure Zauber noch häufiger ändern und damit noch mehr Zeit in den Menüs verbringen.

Ähnlich wie zuletzt bei „Gotham Knights“ werdet ihr alle naselang mit neuer Ausrüstung förmlich beworfen. Da es sich hierbei um ein RPG handelt, kann jeder Punkt an Angriff oder Verteidigung helfen, also wird bei jedem neuen Hut oder Umhang die Action unterbrochen, um das Menü aufzurufen.

Dann fällt euch auf, dass viele andere Dinge mit einem Ausrufezeichen nach eurer Aufmerksamkeit buhlen – die gesammelten Briefe, welche Zutaten für Zaubertränke euch zu Verfügung stehen und diverse Herausforderungen, die mit Belohnungen winken. Wer es also nicht abkann, dass etwas im Inventar blinkt, sollte lieber vorsichtig sein. Das wäre nur halb so schlimm, wenn denn die Bedienung zügig und intuitiv von der Hand gehen würde. Stattdessen dauert es enorm lange, bis ihr euch im Menü von einem Reiter zum nächsten bewegt oder auf der Karte zwischen Hogwarts und der Weltkarte wechselt – wenn ihr nicht aus Versehen gerade etwas ganz anderes ausgewählt habt.

Außerdem braucht „Hogwarts Legacy“ enorm lange, um in Fahrt zu kommen. Selbst nach über 10 Spielstunden wurden regelmäßig neue Mechaniken eingeführt. Das ist an sich löblich, um Spieler:innen bei der Stange zu halten. Doch es handelt sich dabei um so essenzielle Dinge, die man in den Menüs teilweise sogar schon sehen kann, dass es verwunderlich ist, ab welchen Punkt ihr die unterschiedlichen Fähigkeiten erlangt. Unser Tipp also: Spielt so lange durch die Hauptstory, bis ihr zumindest den Besen habt.

„Hogwarts Legacy“: Fazit

Das sind alles durchaus Punkte, die an „Hogwarts Legacy“ nerven können. Doch vieles davon ist sofort wieder vergessen, sobald ihr über Türme von Hogwarts gleitet, ihr in dunklen Höhlen nach verlorenen Artefakten sucht oder einfach nur zur Schule geht. Die Open World zieht einen fast magisch in ihren Bann und man vergisst schnell die Zeit, die beim Spielen vergeht. Und auch wenn es am Ende nicht der ganz große Wurf geworden ist, freuen wir uns auf einen weiteren digitalen Besuch in der wohl berühmtesten Zauberschule der Welt.

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