Kino

Filmkritik: Phantastische Tierwesen - Grindelwalds Verbrechen

Mit "Grindelwalds Verbrechen" setzt J. K. Rowling ihre Zaubererwelt fort. Ob das neue Abenteuer wirklich magisch ist, erfahrt ihr in unserer Kritik

Phantastische Tierwesen Grindelwalds Verbrechen
Gemeinsam gegen den Feind. Doch wie gut ist "Grindelwalds Verbrechen"? Foto: Warner Bros.

In insgesamt fünf Filmen möchte Autorin J. K. Rowling eine Vorgeschichte zu ihren berühmten Harry Potter-Büchern erzählen. Der erste "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" versprühte noch viel von dem Kindlichen, was die frühen Potter-Teile ausgezeichnet hat. Mit "Grindelwalds Verbrechen" wird dies aber schnell über Bord geworfen. Der titelgebende Bösewicht will die Zaubererwelt umkrempeln, und das nicht zimperlich.

Nach den Geschehnissen in New York hat der magische Zoologe Newt Scamander (Eddie Redmayne) Reiseverbot. Allerdings wird jetzt seine Expertise gebraucht - der mächtige dunkle Magier Gellert Grindelwald (Johnny Depp) ist ausgebrochen! Newts alter Lehrer Albus Dumbledore (Jude Law) bittet seinen ehemaligen Schüler, sich in Paris auf der Suche nach Credence (Ezra Miller) zu machen. Denn der Junge scheint der Schlüssel zu Grindelwalds Plänen zu sein.

Der Film beginnt mit dem Ausbruch Grindelwalds. Und hier wird bereits klar, dass die kindliche Naivität des ersten Teils abgelegt wird. Der Zauberer entledigt sich seiner Wachen auf höchst perfide Art und Weise. Das einzige Problem - man erkennt sehr wenig. Regisseur David Yates schafft es in keiner seiner größeren Action-Sequenzen, für Übersicht zu sorgen.

So kann man zwar stets die großartigen Spezialeffekte bestaunen, aber von den eigentlichen Personen, die gerade ihre Zauberstäbe schwingen, kriegt man eher wenig mit. Zum Glück ist "Grindelwalds Verbrechen" aber mehr eine Detektiv-Geschichte als eine Action-Achterbahn.

Denn J. K. Rowling hat sich für den zweiten Teil der "Phantastische Tierwesen" eine Geschichte über Familie, Geheimnisse und Entscheidungen geschrieben. Und das ist über die meiste Zeit auch enorm spannend. Allerdings versucht die Autorin, das Ganze zu groß aufzuziehen. Es werden viele neue Figuren eingeführt, die sich um Leinwandzeit mit den bereits etablierten Zauberern und Muggeln streiten. So wirken viele der Neuzugänge wie Beiwerk und auch die Hauptfiguren, wie zum Beispiel die Schwestern Tina und Queenie Goldstein (Katherine Waterston, Alison Sudol), bleiben recht starr in ihrer Entwicklung.

Auch wenn der Film häufig überladen wirkt, verliert er doch nie seine Magie. Gerade wenn Newt wieder mit den interessanten Kreaturen interagiert, kann man sich dem Charme nicht entziehen. DIe Tierwesen sind wieder ein Highlight, allen voran der Publikumsliebling, der Niffler. Allerdings sollte man sich keine falschen Hoffnungen machen - in dem Film geht es selten um die magischen Tiere.

Und man sollte eine Warnung aussprechen: Der Film ist nichts für Potter-Anfänger. Es wird so selbstverständlich mit Namen und Begebenheiten um sich geworfen, dass Nicht-Eingeweihten schnell der Kopf schwirren wird. Es ist immerhin der zehnte Film in einem Franchise. Auf der anderen Seite bedeutet das aber auch, dass "Grindelwalds Verbrechen" voll ist mit Anspielungen und Referenzen, die auch den größten Potterhead überraschen werden.

Bei den Schauspielern gibt es nichts zu meckern. Eddie Redmayne ist als Newt Scamander weiterhin ein Held wider Willen, verkörpert das mit seiner schüchternen Haltung und zurückhaltender Sprache perfekt. Auch Dan Fogler als Muggel Jacob Kowalski ist wieder als Szenendieb dabei, bekommt dieses Mal aber auch grandiose, dramatische Momente zugesprochen. Bei den Neuzugängen werden viele Augen auf Jude Law und Johnny Depp gerichtet sein.

Während Depp als charismatischer Schurke komplett funktioniert, scheint Jude Law als Albus Dumbledore noch nicht ganz in seiner Rolle angekommen zu sein. Zwar blitzt sein spitzbübische Humor immer mal wieder auf, aber so ganz kann man sich noch nicht vorstellen, wie aus diesem Mann mal der Schulleiter von Hogwarts wird, zu dem Harry so aufblickt.

"Grindelwalds Verbrechen" ist eine enorm gelungene Fortsetzung. Auch wenn Rowling hier und da zu viel möchte, überzeugt der Film über weite Strecken und bietet ein hochemotionales Finale, dass den Weg für die nächsten drei Filme ebnet. Wenn nach über zwei Stunden der Abspann läuft, möchte man unbedingt wissen, wie es weiter geht und noch mehr Zeit in der Zaubererwelt verbringen. Wir freuen uns auf den dritten Film!

Geschrieben von Matthias Holm

Video Platzhalter
Drei Bluetoothboxen von Soundcore vor einem roten Balken - Foto: Mediamarkt/PR
Technik
Zuschlagen zum Tiefstpreis: Sichere dir den Soundcore Motion X600 Bluetooth Speaker bei MediaMarkt

Egal ob im Sommer am Badesee und zuhause im Wohnzimmer. Mit einer Bluetooth Box hast du deine Lieblingssongs immer dabei. Die Soundcore Motion X600 kannst du aktuell bei MediaMarkt zum Tiefstpreis shoppen.

Lord Helmchen und Lone Starr kämpfen mit Lichtschwertern, die sich jedoch verknotet haben. - Foto: TMDB
Filme
Nicht nur „Spaceballs“: Noch eine 80er-Kultkomödie wird endlich fortgesetzt

2027 heißt es endlich wieder: „Möge der Saft mit dir sein!“, denn „Spaceballs“ erhält nach 40 Jahren eine Fortsetzung. Doch damit hören die Achtziger-Sequels nicht auf.

Robert Geiss telefoniert und schaut sehr ernst - Foto:  IMAGO / Smith
Stars
„Die Geissens“ brutal überfallen: „Wir sind froh, dass wir überlebt haben!“

Alptraum für Robert und Carmen Geiss: Sie sollen in ihrer Traumvilla in St. Tropez von vier maskierten Tätern mit Waffen überfallen worden sein.

Andrea Kiewel freut sich über den Applaus im ZDF - Foto:  IMAGO / BOBO
Fernsehen
Andrea Kiewel fällt wegen Israel-Konflikt aus: So läuft der ZDF Fernsehgarten jetzt!

25 Jahre Andrea Kiewel im Fernsehgarten! Doch ausgerechnet beim Jubiläum fehlt Andrea Kiewel aus einem sehr traurigen Anlass. Alles zu Gästen, Programm und Ersatz-Moderation

Man sieht die Züricher Ermittlerinnen Ott (links) und Grandjean (rechts). Sie stehen in einer modernen Bibliothek, die wie mehrere Kreise übereinander geschichtet ist. Ott trägt eine grüne Jacke und ein weiß-schwarz gestreiftes Oberteil, sowie eine schwarze Hose. Eine schwarze Hose trägt auch Grandjeans plus eine hellblaue Bluse und ein graues Jacket. - Foto: SRF/Sava Hlavacek
Top-News
„Tatort“ heute: Lohnt sich der Züricher Fall „Rapunzel“?

Was für manchen wie eine Bestrafung ist, wird für andere ein Himmel auf Erden sein: Zwei neue „Tatorte“ in einer Woche. TVMovie.de klärt auf, ob der Fall „Rapunzel“ nun eine Bestrafung oder vielleicht doch der Himmel auf Erden ist …

GZSZ-Szene: Toni wacht an Eriks Krankenbett in der Klinik, nachdem er vor der Hochzeit fast erfroren wäre. - Foto: RTL / Rolf Baumgartner
GZSZ
GZSZ: Hochzeit geplatzt! DAS passiert jetzt mit Toni und Erik

Toni und Erik wollen endlich heiraten. Doch am großen Tag fehlt von dem Bräutigam jede Spur und das Ja-Wort rückt in weite Ferne. Heiraten die beiden überhaupt noch?