"Der Bergdoktor": Heftige Kritik aus Ellmau! Umzug denkbar?

Mehr als fünf Millionen Zuschauer:innen schalten durchschnittlich ein, wenn am Donnerstagabend "Der Bergdoktor" wieder im ZDF läuft. Seit 16 Staffeln begeistert die Serie nun schon, was nicht nur an den interessanten Patientenfällen des Mediziners Martin Gruber liegt, sondern auch an den Geschichten rund um seine Familie und Freunde. Und an den atemberaubenden Bildern, die die Fernsehkameras jedes Jahr vom Alpenpanorama einfangen und eine wahre Idylle zeigen. 

Kein Wunder also, dass Ellmau, das Örtchen, in dem "Der Bergdoktor" gedreht wird, Jahr für Jahr zahlreiche Besucher:innen anlockt, die sich inspiriert von dem Format auf die Spuren der Serienlieblinge begeben und die Landschaft am Wilden Kaiser genießen wollen. Sogar richtige "Bergdoktor"-Touren, bei denen die Drehorte besucht werden, gibt es mehrmals die Woche! Davon profitieren die Menschen vor Ort, immerhin spült der Tourismus Geld in die Kassen. 

"Der Bergdoktor": Es gibt auch Kritik von den Einwohnern Ellmaus

Doch wie eine Reportage von "Deutschlandfunk Kultur" namens "Visite beim Bergdoktor - Ein Dorf im Griff einer TV-Serie" zeigt, die 2022 veröffentlicht wurde, sorgt die Masse an Besucher:innen auch für Kritik unter den Einheimischen. Darin kommt ein Mann zu Wort, der am Wilden Kaiser lebt und lieber unerkannt bleiben will: "Es ist zwiegespalten das Ganze bei uns. Ich sage immer so: So viel, wie 'Der Bergdoktor' gebracht hat, so viel hat er auch kaputt gemacht hier. Bezüglich auch der Wohnangelegenheiten hier bei uns, ist das sehr schwierig, da unser ganzes Dorf, wenn man so sagen darf, ein bisschen verkauft wird." 

Welche Auswirkungen genau ausgerechnet "Der Bergdoktor" auf die Ortschaften rund um den Wilden Kaiser hat, ist nicht erfasst, heißt es in dem Bericht. Allerdings: Ellmau zählte Stand 2022 doppelt so viele Betten für Gäste als Einwohner:innen. Zum Zeitpunkt des Entstehens der Reportage soll es im Jahr etwa 800.000 Übernachtungen gegeben haben, ein steilerer Anstieg als in Tirol insgesamt. Das enorme Interesse wirkt sich auch auf die Immobilienpreise aus. Laut "wohnungsboerse.at" muss man inzwischen fast 10.000 Euro für einen Quadratmeter hinblättern. "Es ist für einen jungen Menschen hier fast nicht mehr möglich, sich irgendetwas leisten zu können. Grundstückspreise explodieren, dadurch, dass viele von Deutschland hierherkommen und einen Zweitwohnsitz nehmen und uns verdrängen hier", wird der Einwohner noch einmal zitiert.

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"Der Bergdoktor": Umzug der Produktion auch keine Lösung

Die Gemeindeverwaltung versucht laut Reportage gegenzusteuern, indem sie Bauplätze nur für Einheimische reserviert. Doch ob das die Lösung ist? Oder hilft da nur noch, dass "Der Bergdoktor" im großen Stil umzieht? Letzteres dürfte ziemlich unrealistisch sein. Zum einen ist das Interesse der Region an der kostenlosen Werbung, die die Serie für Tirol und den Wilden Kaiser macht, groß. Politik und Wirtschaft würden also versuchen, die Produktion zu halten. 

Zum anderen haben die "Bergdoktor"-Macher:innen, Cast und Crew in Ellmau und Umgebung ihre angestammten Drehorte. Den Gruberhof oder das Wirtshaus kann man anderswo vielleicht nachbauen - immerhin entstehen schon jetzt die Innenaufnahmen oft an anderer Location als die Szenen in der Serie spielen. Doch die seit Jahren in der Serie gezeigten Gebäude existieren weiterhin in Ellmau, werden folglich auch weiterhin besucht.

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Auch ein Umzug der Fanlieblinge innerhalb der Serie ist nicht wirklich denkbar. Dass Lilli plötzlich in München wohnt, um zu studieren, Martin sich (nochmal) in einer einsamen Berghütte fernab der Zivilisation verschanzt und Hans mit Linn zu einer großen jahrelangen Reise aufbricht, würde nicht nur äußerst aufwendig werden, sondern den Charme und den Charakter der Serie zunichtemachen. Und so bleibt den Einwohnern Ellmaus und des Wilden Kaisers wohl nur, sich mit der Serie zu arrangieren, wie sie es seit eh und je tun, oder darauf zu hoffen, dass die Geschichte von Familie bald auserzählt ist...

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