Das Problem mit Trumps Hollywood-Plänen
Donald Trump will Hollywood mithilfe von Zöllen „retten“. Warum das eigentlich nur noch mehr Probleme schafft!

Wie schon allzu oft in der näheren Vergangenheit verhängt der US-Präsident Donald Trump (78) jetzt erneut Zölle – diesmal jedoch nicht auf ein bestimmtes Land, sondern die gesamte Filmindustrie außerhalb der USA!
Donald Trump: „Wir wollen wieder Filme aus Amerika!“
„Die Filmindustrie in Amerika STIRBT einen sehr schnellen Tod“, postete Trump am Sonntag auf der Social-Media-Plattform Truth. Er warf anderen Ländern finanzielle Anreize vor, die Produktionen dazu ermutigen, im Ausland zu drehen, und bezeichnete dies als Bedrohung der nationalen Sicherheit.
„Daher ermächtige ich das Handelsministerium und den Handelsbeauftragten der Vereinigten Staaten, unverzüglich einen 100-prozentigen Zoll auf alle im Ausland produzierten Filme zu erheben, die in unser Land kommen“, schrieb er. „Wir wollen wieder Filme aus Amerika!“ Handelsminister Howard Lutnick antwortete darauf in einem Posting auf X: „Wir sind dran.“ Beide nannten bis jetzt jedoch noch keine Details zur Umsetzung.
Donald Trump: Seine Zöllen könnten der US-Filmindustrie noch mehr Probleme schaffen
Das Problem an Trumps neuen Zöllen? Mittlerweile wird die Mehrheit an Filmen außerhalb der Staaten gedreht. Nach Angaben der gemeinnützigen Organisation FilmLA, ist die Film- und Fernsehproduktion allein in Los Angeles in den vergangenen zehn Jahren so um fast 40 Prozent zurückgegangen. Sogar Produktionen von US-Firmen, wie zum Beispiel „Deadpool & Wolverine“, „Wicked“ oder „Gladiator II“ drehten – unter anderem aufgrund der Steuervergünstigungen – im Ausland. In einem Interview mit „C-SPAN“ machte Trump Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom zum Sündenbock für diese Entwicklung. Schließlich habe er Abwanderung zugelassen. Die Trump-Zölle würden diese Filme erheblich verteuern und US-Unternehmen damit wieder in die Heimat „zwingen“. „Wenn sie nicht bereit sind, einen Film in den USA zu drehen, sollten wir einen Zoll erheben“, so Trump. Ob diese Aktion die USA nicht viel mehr zu einem noch unattraktiveren Ort für Filmstudios macht? Das wird sich wohl noch herausstellen.
Wenn die Zölle auf jeden Fall treffen werden, steht durch diese Worte bereits fest – Animes. Das japanische Medienunternehmen Mainichi berichtete: „Japanische Filme, wie die von Studio Ghibli unter der Regie von Hayao Miyazaki, sind auch in den USA beliebt. Sollte Trump die Filmzölle erheben, würde dies die Möglichkeiten der Amerikaner einschränken, diese ausländischen Filme zu sehen“. Es ist zwar noch nicht klar definiert worden, wie sich die Zölle auf Inhalte bei Streamingdiensten wie Crunchyroll auswirken würden, aber da Animes ausschließlich in Asien produziert werden, müssten sie in irgendeiner Weise mit den Zöllen belegt werden – sofern Trump nicht einen Rückzieher macht.