„Cocaine Air“ auf Netflix: Die wahre Geschichte hinter dem spektakulärsten Drogenflug Europas
Ein Privatjet, 26 Koffer Kokain und eine spektakuläre Flucht – „Cocaine Air“ auf Netflix erzählt eine wahre Geschichte, die unglaublicher kaum sein könnte.

Die Netflix-Doku „Cocaine Air“ zählt aktuell zu den beliebtesten Serien in den deutschen Netflix-Charts – und das völlig zu Recht. Der Streaming-Hit bietet eine fesselnde Mischung aus True Crime, Politthriller und Justizdrama. Alle aktuellen Platzierungen findest du hier: Netflix Top 10: Die beliebtesten Serien & Filme in Deutschland.
Ein Flug, der nie starten sollte
Am 20. März 2013 bereitet sich ein Falcon-50-Privatjet in Punta Cana (Dominikanische Republik) auf einen Nachtflug nach Saint-Tropez vor. An Bord: zwei Piloten, zwei Passagiere – und 26 verdächtige Koffer. Kurz vor dem Start stürmt ein Sondereinsatzkommando das Flugzeug: In den Gepäckstücken befinden sich 680 Kilogramm Kokain – ein Coup, wie man ihn sonst nur aus Hollywood kennt.
Die Netflix-Doku „Cocaine Air“ rollt den Fall in allen Details neu auf und reiht sich damit ein in die Liste der besten True-Crime-Dokus auf Netflix, die auf wahren Verbrechen basieren.
Wer steckt hinter dem Skandal? Die Hauptakteure im Überblick
Pascal Fauret & Bruno Odos: Die beiden Ex-Militärpiloten bestreiten bis heute jede Schuld. Nach ihrer Verhaftung 2013 gelingt ihnen 2015 eine spektakuläre Flucht per Boot nach Frankreich. 2019 werden sie dort zunächst zu sechs Jahren Haft verurteilt, doch 2021 folgt der Freispruch.
Alain Castany & Nicolas Pisapia: Zwei französische Mitreisende. Castany galt als Drahtzieher, Pisapia beteuert, von nichts gewusst zu haben. Beide wurden in der Dominikanischen Republik zu 20 Jahren Haft verurteilt.
Ali Bouchareb alias „Dayran“: Der mutmaßliche Mastermind hinter dem Drogendeal – ein krimineller Wiederholungstäter, der später in Frankreich zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
Franck Colin & weitere Mitbeschuldigte: Der ehemalige Bodyguard Franck Colin gestand seine Rolle, gab aber an, im Auftrag des Staates gehandelt zu haben. Auch er wurde verurteilt – im Gegensatz zu mehreren Mitangeklagten, die freigesprochen wurden.
Warum flog der Kokainflug auf?

Was zunächst wie ein Routineflug wirkte, entpuppte sich als durchgeplante Schmuggelaktion. Durch einen Insidertipp kamen die Behörden dem Plan auf die Schliche. Zuvor hatte es bereits zwei Flüge mit denselben Beteiligten gegeben – mutmaßlich als Testläufe.
Ermittlerin Christine Saunier Ruellan entdeckte auf den Geräten der Piloten brisante Nachrichten und auffällige Internetsuchen – darunter Infos zu Drogengesetzen in Südamerika. Der entscheidende Beweis? Fehlanzeige. Der Fall blieb eine juristische Gratwanderung zwischen Indizien, Spekulation und Zweifel.
In Frankreich gefeiert, international umstritten

Die Netflix-Doku zeigt, wie die Piloten in Frankreich zwischenzeitlich als nationale Helden gefeiert wurden. Sie hatten jahrelang Atomwaffen für das französische Militär transportiert – der Vorwurf, sie hätten Drogen geschmuggelt, schien für viele unvorstellbar. Vor Gericht argumentierten ihre Anwälte: „Ein Pilot muss nicht wissen, was in den Koffern steckt – wie ein Taxifahrer fragt man nicht nach dem Gepäck der Passagiere.“
Doch Ermittler:innen und Journalist:innen – darunter auch Ex-Präsident Nicolas Sarkozy, der in der Serie selbst Stellung bezieht – äußern Zweifel. Die Filmemacher selbst betonen: Eine endgültige Wahrheit gibt es nicht.
True Crime trifft internationales Politdrama
„Cocaine Air“ zeigt, wie komplex, politisch aufgeladen und moralisch mehrdeutig internationale Justizfälle sein können. Wer die Doku gesehen hat, stellt sich unweigerlich die Frage: Waren die Piloten wirklich ahnungslos – oder doch tiefer verstrickt als gedacht? Mit „Cocaine Air“ liefert Netflix eine hochkarätige Doku, die keine einfache Antwort gibt – sondern ein internationales Geflecht aus Drogen, Macht und Justiz aufrollt. Ein Muss für alle, die packende True-Crime-Formate suchen – und echte Geschichten schätzen, die fesselnder sind als jede Fiktion.
Mit seinem investigativen Stil erinnert „Cocaine Air“ an andere düster-spannende Formate wie „Dept. Q – Verlorene Fälle“, das ebenfalls bei Netflix zu sehen ist. Alle Infos zur neuen Staffel findest du hier: „Dept. Q“ Staffel 2 auf Netflix – Start, Handlung, Cast.