„Bride Hard“ mit Rebel Wilson: Eine Action-Komödie, die den Wert wahrer Freundschaft offenlegt
Mit „Bride Hard“ hat Regisseur Simon West zwar nicht die Komödie des Jahres ins Kino gebracht – dafür aber einen Film, der zeigt: Wahre Freundschaft übersteht jede Krise!

Kindheitsfreunde kennen uns am besten – jede Macke, jeden Tick, schließlich sind wir gemeinsam groß geworden. Oder etwa nicht? In „Bride Hard“ muss Betsy (Anna Camp) an ihrem eigenen Hochzeitstag feststellen, dass ihre beste Freundin Sam (Rebel Wilson) eine ganz andere Seite hat, als sie je vermutet hätte.
Das Besondere: Auch im echten Leben verbindet die beiden Schauspielerinnen eine lange Freundschaft – schon in „Pitch Perfect“ standen Rebel Wilson und Anna Camp zusammen vor der Kamera und auch privat sind sie unzertrennlich. „Bride Hard“, der am 28. August in den deutschen Kinos startet, wirkt fast wie eine süße Hommage an ihre Freundschaft. Mit Gute-Laune-Soundtrack, schrägen Sprüchen und einer Story, die mit einem chaotischen Junggesellinnen-Abschied (inklusive Wikinger-Stripper) beginnt und in einem furiosen Finale endet, verspricht die Actionkomödie eine wilde Mischung aus Witz und Herz. Ob das gut ankommt – und wo „Bride Hard“ seine größten Stärken und Schwächen hat, verraten wir in der Kritik ...
„Bride Hard“: Rebel Wilson zwischen Torten und Terror
Die Ausgangslage erinnert an den typischen Auftakt einer Actionkomödie: Sam (Rebel Wilson) ist Geheimagentin, knallhart und nahezu unbesiegbar – oder, wie ihre beste Freundin Betsy sie während einer hitzigen Auseinandersetzung fragt: „Bist du überhaupt ein Mensch?“ Tatsächlich wirkt Sam mehr wie eine Kampfmaschine als wie eine Trauzeugin. Doch ausgerechnet im Verhältnis zu Betsy, ihrer ältesten Freundin, liegt ihre größte Schwäche – und hier tritt sie von einem Fettnäpfchen ins nächste.
Nicht nur, dass Betsys Junggesellinnenabschied wegen Sams Terminen extra verschoben werden musste – am Ende macht sich Sam auch noch mittendrin aus dem Staub, um ihrem Geheimagentinnen-Job nachzugehen. Zurück kommt sie ohne Schleife, ohne Erklärung – und plötzlich steht nicht nur ihre Freundschaft auf der Kippe, sondern auch ihr Titel als Brautjungfer. Genau hier zieht der Film das Tempo an. Doch schon in diesem Moment ahnen viele Zuschauer:innen, wie vorhersehbar die weitere Reise verlaufen wird.
Actionreiche Wendung – doch schnell zu viel des Guten.
Doch natürlich lässt Sam die indirekte Ausladung von Betsy, die ihr beim Junggesellinnenabschied kurzerhand den Titel der Brautjungfer entzieht, nicht kalt. Statt klein beizugeben, zieht sie ihr Hochzeitsoutfit an – das verdächtig an das Tänzerinnen-Emoji erinnert – und taucht trotzdem auf der Feier auf. Dort sorgt sie für einen Auftritt, der nicht nur zwischen den beiden Freundinnen ordentlich Spannung erzeugt, sondern bald wortwörtlich Lärm macht: Die Hochzeit wird von einer Gruppe Söldner gecrasht, die es auf das Gold von Betsys neuer Familie und eine wichtige Festplatte abgesehen haben. Für Geheimagentin Sam kommt diese Wendung wie gerufen – schließlich war sie ohnehin schon im Begriff, die Feier zu verlassen. Doch jetzt hat sie plötzlich eine Mission: die Braut, die Gäste und nicht zuletzt ihre Freundschaft zu retten.
Beste Freundinnen unter Beschuss und trotzdem unzertrennlich!
Sam wird zur Retterin der Hochzeitsgesellschaft – doch erst als Betsy erkennt, was wirklich in ihrer besten Freundin steckt, bekommt die Handlung plötzlich mehr Tiefe. „Wer bist du?“, fragt sie ungläubig, während Sam sich den Angreifern stellt – und das zum ersten Mal seit Langem nicht allein. Denn diesmal kämpft sie nicht nur an Betsys Seite, sondern auch gemeinsam mit den Brautjungfern Zoe (Gigi Zumbado), Lydia (Da’Vine Joy Randolph) und Virginia (Anna Chlumsky), der Schwester des Bräutigams und neuen Trauzeugin. Ausgerechnet mit dieser Truppe, mit der Sam anfangs so gar nichts anfangen konnte – wie eigentlich mit den meisten Menschen, die ihr im Weg stehen – wächst sie über sich hinaus. Was folgt, ist eine überdrehte, kitschige, aber letztlich herzerwärmende Freundschaftszusammenführung, die dem Film ein süßes Finale beschert.
Bunt, laut, schrill: Wo „Bride Hard“ punktet – und wo nicht

„Bride Hard“ punktet mit einer passend eingesetzten Musikauswahl: Wenn Rebel Wilson mitten in einer Kampfszene zu „It’s Raining Men“ loslegt, entsteht ein charmant-absurder Moment, der für gute Unterhaltung sorgt. Auch die farbenfrohe Optik der Aufnahmen bringt Leichtigkeit ins Hochzeitschaos und verhindert, dass der Film zu düster wirkt. Gleichzeitig werden aber auch Schwächen deutlich: Gerade im Finale wirken einige Animationen und Hintergründe künstlich und nehmen der Action an Wucht. Auch beim Humor landet nicht jeder Witz – manches wirkt vorhersehbar oder etwas bemüht. Am Ende bleibt eine solide, wenn auch nicht immer treffsichere Mischung aus Action und Comedy.
Fazit: Keine perfekte Komödie – aber ein Plädoyer für echte Freundschaft
„Bride Hard“ ist keine perfekte Actionkomödie – dafür zünden zu viele Witze nicht und manche Effekte wirken billig. Zwischen chaotischen Brautjungfern, knalligen Farben und einer Musikauswahl, die selbst die wildesten Kampfszenen mit leichter Ironie bricht, steckt jedoch eine Geschichte über Vertrauen und Freundschaft. Regisseur Simon West inszeniert das laut, bunt und überdreht – findet aber zum Ende hin zumindest einen gewissen emotionalen Kern.. Am Ende bleibt kein Meisterwerk, sondern ein Film, der leichte Unterhaltung bietet und vor allem Rebel-Wilson-Fans abholen dürfte. Denn die zeigt sich hier im vollen Kampfeinsatz – und brach sich am Set sogar die Nase. Wenn das nicht Hingabe ist!
Quellen
Constantin Film Distribution GmbH