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Wie in „Stranger Things“: So spielt ihr „Dungeons & Dragons“!

Spätestens durch den Erfolg von „Stranger Things“ ist „Dungeons & Dragons“ kein Nieschen-Thema mehr. Doch wie spielt man das Rollenspiel überhaupt?

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Kerker, die voller Monster sind, mächtige Drachen, die die Lüfte beherrschen, unvorstellbare Schätze und mittendrin eine Abenteurer-Truppe – was sich nach einem x-beliebigen Fantasy-Film oder -Videospiel anhört ist eines der wohl erfolgreichsten analogen Spiele überhaupt. Spätestens mit dem Erfolg von „Stranger Things“ wissen die meisten, dass „Dungeons & Dragons“ existiert, mit dem kommenden Kinofilm werden es dann sicherlich noch mehr.

Was jedoch viel weniger Menschen wissen ist, wie man „D&D“, so die geläufige Abkürzung, überhaupt spielt. Deswegen haben wir hier einen hoffentlich einsteigerfreundlichen Guide verfasst, durch den ihr vielleicht auch Lust bekommt, euch in die Welt der „Pen & Paper“-Abenteuer zu stürzen.

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Was ist „Dungeons & Dragons“?

Im Regelfall besteht eine Runde „D&D“ aus 2-6 Spieler*innen. Eine dieser Personen übernimmt die Spielleitung, eine anfangs sehr einschüchternde Rolle. Denn Er oder Sie erzählt die Geschichte, durch die sich die anderen Teilnehmer*innen bewegen und spielt sämtliche Figuren und Gegner, auf die sie treffen. Normalerweise übernimmt eine erfahrene Spieler*in diesen Teil, falls ihr alle Neueinsteiger seid ist es wichtig, der Spielleitung Zeit zu geben, um sich in die Regeln und die Welt einzulesen und zu -arbeiten. Die Anderen wiederum haben sich vorher Charaktere erstellt, mit denen sie das Abenteuer bestreiten wollen. Es wird also eine Geschichte erzählt, in der die Spieler*innen fiktive Figuren sind und ein Abenteuer erleben, eine Art Theater-Stück unter Freunden.

„D&D“ ist am ehesten mit klassischer Fantasy im Stile von „Herr der Ringe“ zu vergleichen, daher findet man auch hier neben den Menschen Völker wie Zwerge, Elben oder Halblinge, die Hobbit-Version des Universums. Danach wurde sich noch für eine Klasse entschieden. Wer einfach Monster verhauen möchte spielt vielleicht einen Barbaren, Zauber-Liebhaberinnen greifen eher zur Magierin.

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„Dungeons & Dragons“: Wie steige ich ein?

Hier wird es etwas komplexer, denn es gibt nicht gerade wenig Optionen. Außerdem müsst ihr danach auch noch bestimmen, wie eure Werte sind – seid ihr besonders stark und clever, oder habt ihr ihr eher die Geschicklichkeit für euch gepachtet? Das alles kann für Neueinsteiger*innen sehr abschreckend wirken, deswegen hat Wizards of the Coast, welche das Spiel betreiben, ein Basisset veröffentlicht. Und das bekommt ihr hier:

Das darin enthaltende Regelbuch ist eine stark abgespeckte Variante der eigentlichen Regeln und führt die Spieler*innen in einzelnen Schritten durch die Charakter-Erstellung. Ihr könnt eurer Figur auch noch eine interessante Hintergrund-Geschichte geben: Ist der Zwergen-Krieger auf Rache aus, da seine Familie von einem bösen Elben ermordet wurden? Will der Halbling-Dieb einen gestohlenen Schatz zurück erobern? Oder möchte der menschliche Kleriker nur als Abenteurer durch die Wälder ziehen? Das alles wird auf einen Charakter-Bogen eingetragen, damit ihr euch nicht jeden Wert merken müsst.

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Wie spiele ich „Dungeons & Dragons“?

Ebenso im Basisset beiliegend sind Würfel, das wichtigste Utensil sowohl der Spielleitung als auch der Spielerschaft. Während normale Aktionen, wie essen oder sprechen, nur von den Spieler*innen angesagt werden müssen, wird bei anderen Dingen per Würfelwurf entschieden, ob etwas gelingt. Das klassische Beispiel: Ihr wollt über eine Mauer erklimmen. Dafür wird ein 20-seitiger Würfel benutzt. Auf den Wurf kommt ein Modifikator, der vom Charakter-Bogen ablesbar ist. Das Endergebnis wird der Spielleitung mitgeteilt, die das wiederum mit einem Herausforderungswert abgleicht. Sollte die von euch genannte Zahl gleich oder über diesem Wert liegen, schafft ihr es die Mauer hochzuklettern. Solltet ihr drunter würfeln, müsst ihr einen anderen Weg suchen.

Was im ersten Moment nach viel Mathe klingt, ist nach kurzer Zeit schnell in Mark und Bein über gegangen – denn das ist die einzige Mechanik des Spiels. Die Kämpfe gegen fiese Goblins und riesige Drachen funktionieren im Endeffekt genauso, als ob ihr euch durch einen Kerker schleichen wollt.

Je nachdem, wie gut sich eure Figuren anstellen, steigt ihr Rollenspiel-typisch mit der Zeit im Level auf. Das öffnet euch je nach Klasse neue Optionen: Mehr Lebenspunkte, neue Zauber oder gar ganz andere Attacken, mit denen ihr den stärker werdenden Horden an Ungeheuern Herr werdet.

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„Dungeons & Dragons“: Woher bekomme ich die Abenteuer?

Mit „Der Drache vom Eisnadelgipfel“ liegt im Basisset bereits ein verhältnismäßig kurzes Abenteuer vor – zur Länge aber später mehr. Daran kann man sich hervorragend orientieren, wenn man nicht weiß, was für ein Abenteuer man spielen möchte.

Vorher sollten aber die Kernbücher vorhanden sein: Das „Spielleiterhandbuch“ vertieft alle Regeln und gibt den Erzähler*innen alle Möglichkeiten, eigene Geschichten in der Welt von „D&D“ zu entwickeln. Außerdem wird das „Monsterhandbuch“ benötigt, schließlich muss die Spielleitung wissen, wie stark die Widersacher der Helden sind. Zu Guter Letzt gibt es im „Spielerhandbuch“ alles, was die Abenteuergruppe braucht, von Ausrüstungsgegenständen über weitere Charakter-Details bis hin zur detaillierten Beschreibung der wichtigsten Zaubersprüche.

Falls ihr ein fertiges Abenteuer spielen wollt: Davon gibt es viele. Die aktuellste Edition von „D&D“ hat zum aktuellen Zeitpunkt 20 Abenteuer-Bücher, aus denen die Spielleiter*innen ihre präferierte Geschichte wählen können.

Alternativ gibt es die sogenannten „Kampagnen-Setting“-Bücher. Hier wird die „D&D“-Welt erweitert oder das Spiel in ein ganz anderes Universum getragen. Wenn ihr zum Beispiel eher die griechische Mythologie spannend findet, könnt ihr eure Kampagne in der Welt von „Mythic Odyssey of Theros“ spielen lassen.

Hier lag aber lange Zeit der Hase im Pfeffer begraben. Viele der „D&D“-Bücher gab es lange Zeit nur auf Englisch. Aber Wizards of the Coast tut aktuell gut daran, die Bücher in lokalisierter Form zu veröffentlichen. Die Kernbücher sind bereits alle auf Deutsch erhältlich, für die Horrorfreunde erschien erst vor Kurzem „Von Richtens Ratgeber zu Ravenloft“ als Kampagnen-Setting. Und am 12.07.2022 erscheint mit „Tashas Kessel mit Allem“ eine Erweiterung, die euren Figuren noch mehr Möglichkeiten zur Individualisierung bietet. Allerdings sind viele der Bücher immer noch nur auf Englisch erhältlich – es lohnt sich also hier seine Kenntnisse aufzufrischen.

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„Dungeons & Dragons“: Allgemeine Tipps zum Einstieg

Das waren jetzt vermutlich viele Informationen. Deswegen gibt es jetzt noch einige weitere Tipps zum Einstieg, die nur kurz zusammengefasst sind:

Hoffentlich habt ihr jetzt einen guten Überblick über die Faszination „Dungeons & Dragons“ und wollt auch schon bald in euer erstes Abenteuer starten. Euch erwartet eine fantastische Welt und ein fantastisches Hobby. Viel Spaß mit eurer ersten Kampagne!

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