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The Biggest Loser: Dr. Theiss sieht die Bodypositivity-Bewegung mit gemischten Gefühlen

Seit Anfang Januar sehen wir Dr. Christine Theiss erstmals als Coach bei „The Biggest Loser“ – eine verantwortungsvolle Aufgabe, wie sie findet.

SAT.1

Aktuell ist die ehemalige Kickboxweltmeisterin Dr. Christine Theiss bereits zum 15. Mal in der Erfolgsshow „The Biggest Loser“ zu sehen. Und trotzdem ist etwas anders. Denn als Coach feierte sie in der neuen Staffel Premiere.

„Ich habe mich wirklich unglaublich auf diese neue Herausforderung gefreut. Aber ich hatte auch Respekt davor, denn immerhin geht es gegen meinen Freund und ehemaligen Trainer Ramin Abtin. Ganz unbescheiden muss ich sagen: Das wird ein Kampf der Giganten!“, sagt Theiss, die großen Respekt vor der neuen Aufgabe hat. „Die Teilnehmer:innen vertrauen uns ihr Leben an und erwarten nicht nur, dass wir sie durchs Camp führe, sondern auch in ein neues Leben.“

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The Biggest Loser: Dr. Christine Theiss in neuer Rolle

Dr. Christine Theiss ist in der Show nicht mehr allwissend. Foto: SAT.1

Theiss musste sich erst einmal daran gewöhnen, bei „The Biggest Loser“ nicht mehr allwissend zu sein, wie sie im Interview mit „TV Movie Online“ erzählt. „Ich hatte diesmal einen viel intensiveren Kontakt mit einem der Teams, dafür keinen zu Ramins“, berichtet sie.

Ausgerechnet gegen Abtin anzutreten, der 13 Staffeln lang Erfahrung als Trainer in der Sendung sammeln konnte, sei definitiv kein Zuckerschlecken. „Es wird spannend, denn wir setzen auf andere Trainingsreize“, verrät sie. In einem Punkt ticken die beiden allerdings völlig gleich: „Ich glaube, dass wir die Show nicht nur als Fernsehen, sondern als Lebensaufgabe sehen und mit ganzem Herzen hinter der Sendung stehen und für unsere Schäfchen da sind.“

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Die Konkurrenz hat der langjährigen Freundschaft keinen Abbruch getan. „Wir sind immer noch eng befreundet“, so Theis, die sicher ist, dass sie die Zuschauer jetzt auch von einer anderen Seite erleben werden. „Ich bin sehr emotional“, sagt sie – und dafür gibt es bei „The Biggest Loser“ auch reichlich Anlass.

„Es geht bei manchen Kandidat:innen teils um nackte Überleben, wenn die körperlichen Beschwerden schon da sind. Ich habe es mit Menschen zu tun, die da allein nicht mehr rauskommen, die beispielsweise Angst vor Herzinfarkten haben“, weiß sie, „Menschen, die in manchen Bereichen des Lebens ausgegrenzt sind – nicht, weil sie etwas mehr auf den Rippen haben, sondern weil ihr Körper ihnen oft einen Strich durch die Rechnung macht.“

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Die Bodypositivity-Bewegung sieht die Experten mit gemischten Gefühlen. „Es ist wichtig, dass kein Mensch ausgegrenzt wird, egal wie schwer er ist, welches Geschlecht er hat, oder wie er aussieht“, stellt sie mit Nachdruck fest, „ wir dürfen aber nicht so tun, als ob massives Gewicht nur ein soziales Problem ist. Es ist vor allem auch ein gesundheitliches Problem. Das merken die Kandidaten irgendwann, und das ist eine Motivation, etwas zu ändern.“

Viele ihrer Schützlinge sind in der Vergangenheit beim Abnehmen gescheitert. „Wir sind oft der letzte Strohhalm, den sie sich noch schnappen“, sagt Theiss, „alle wollen ein leichteres Leben führen. Es ging uns noch nie um Kleidergrößen und gesellschaftliche Norm!“

Während der bereits abgedrehten Campphase in Naxos waren Theiss und Abtin so gut wie 24 Stunden für ihre Kandidaten verfügbar. Bis zum großen Finale werden die beiden ihren Auftrag als Coaches knapp über vier Monate lang wahrgenommen haben.

Theiss: „Oft dauert es etwas, bis sich der Schalter umlegt. Allerdings wächst das Selbstbewusstsein der Teilnehmer bei den Challenges schnell. Viele Kandidaten wussten vorher gar nicht, was sie leisten können, und plötzlich merken sie: ‚Hey, ich kann das schaffen!‘ Das ist wirklich großartig.“ Sie spricht von einer Positivspirale, die sich selbst bedingt. „Es ist natürlich sehr anstrengend bei uns. Wo du zuhause hinwerfen willst, überwiegt hier, dass jeder bereits einen Höllenritt hinter sich hat.“

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Doch das Abnehmen wird hier nicht nur mittels Sport und Ernährungsumstellung erreicht. „Wir betrachten mit den Kandidaten auch, wie sie zu ihrem Gewicht gekommen sind. Diese Geschichten aufzuarbeiten und Lösungsansätze anzubieten, fällt zuhause oft flach“, fasst die Fachfrau ihre Erfahrungen zusammen, „wenn man den Grundknoten nicht löst, ist es sehr schwierig, etwas zu verändern.“

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