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"Charming Boys": Hass und Hetze im Netz - RTL äußert sich „viel zu spät“

Eigentlich sollte die Datingshow "Charming Boys" für mehr Diversität im deutschen Fernsehen sorgen. Doch stattdessen erntet sie viel Hass auf Social Media. Nun äußerte sich RTL zu den Kommentaren.

RTL / Markus Hertrich

Sonne, Strand, Meer und eine Villa voller flirtwütiger Singles: Seit knapp sechs Wochen läuft die neue Datingshow „Charming Boys“ auf RTL , ein Spin-Off der Gay-Datingshow „Prince Charming“.  

Was zu Beginn Reality-Fan-Herzen höherschlagen ließ, entwickelte sich in den letzten Wochen zu einer echten Hass- und Hetzjagd in den sozialen Netzwerken. 

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"Charming Boys": Streit in der Villa und auf Social Media

Ehemalige „Prince Charming“-Teilnehmer und schwule Neulinge im Reality-TV ziehen in eine idyllische Villa in Thailand, um sich dort kennenzulernen und ihren Mr. Right zu finden. Das queere Datingformat war für viele Fans ein wahrer Hoffnungsschimmer am Reality-Himmel. Endlich müssen die Männer nicht mehr nur um einen einzigen Prinzen kämpfen – etwas, das sich bei einer homosexuellen Show sowieso als schwierig herausstellte, da sich die Kandidaten teilweise auch untereinander anziehend fanden. 

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Hass statt Hype bei den Zuschauer:innen

Doch der erste Hype um die queere Datingshow war schnell verflogen und wurde schnell durch Hass-Kommentare im Netz verdrängt. Stein des Anstoßes ist der Umgang der Kandidaten untereinander. Gerade in den letzten Folgen gab es immer wieder Streit zwischen den Single-Männern, der in den sozialen Netzwerken als Mobbing und Diskriminierung bezeichnet wurde.

Unter anderem Kandidat Martin (29), bekannt aus der ersten Staffel "Prinz Charming", bekommt den ein oder anderen Hass-Kommentar ab. "Schade, dass du dich so daneben benimmst und mobbst... du hast ne gestörte Wahrnehmung und solltest dein Verhalten hinterfragen", schreibt zum Beispiel ein User unter Martins Instagram-Post. An konstruktiver Kritik ist natürlich nichts auszusetzen, doch es gibt auch viele Beiträge, die weit unter die Gürtellinie gehen und bei denen sich übel im Ton vergriffen wird. 

 

RTL wehrt sich - aber erst spät

In einem Post auf dem "Charming Boys"-Instagram-Profil will RTL Schluss mit Hass machen. So schreibt der Sender: „Beleidigungen, Hass, Diskriminierung und andere Respektlosigkeiten werden wir hier nicht akzeptieren“. Was im Grunde gut gemeint war, stößt bei den Follower:innen auf Unverständnis. Denn laut ihnen sollte sich RTL lieber an die eigene Nase fassen.

„Ihr strahlt eine Sendung aus, die hauptsächlich toxisches (Fehl-)Verhalten der Kandidaten zeigt, vor allem Mobbing und verbale Gewalt“, heißt es in einem Kommentar. „Ihr habt natürlich völlig recht, aber warum stoppt ihr das nicht auch in eurer Sendung, wenn ihr es hier stoppen wollt?“ 

 

„Charming Boys“ - Kandidaten kritisieren RTL

Viele kritisieren außerdem, dass der Post zu spät kommt. So auch Kandidat Maurice (24), der Gewinner der 4. Staffel "Prince Charming". Er veröffentlichte ein Statement-Video: „Da sind von meiner Seite Aussagen gefallen, die nicht hätten sein müssen. Das Posting von RTL ist meiner Meinung nach viel zu spät gekommen.“

Es sei zwar gut, dass RTL Stellung beziehe, das hätte jedoch viel früher passieren müssen. „Die letzten Tage wurde durch gewissen Content Hass im Netz eine Plattform geboten, was ich sehr traurig finde“, so das Reality-Gesicht in seinem Video.   

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