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Gaming

„Marvel’s Midnight Suns“ im Test: So gut ist das Marvel-Strategiespiel wirklich!

Mit „Marvel’s Midnight Suns“ schicken die XCOM-Schöpfer von Firaxis ein Ensemble an Marvel-Helden in taktische Kämpfe mit Deckbuilding-Kniff und gleichzeitig auch auf Superhelden-Sympathie-Suche: Ob uns der ungewöhnliche Genre-Mix gefallen hat, lest ihr in unserem Test!

Marvel's Midnight Suns
Lohnt sich der Ausflug mit den "Marvel Midnight Suns"? Das verraten wir euch in unserem Test! Foto: Marvel / Firaxis
Inhalt
  1. „Marvel’s Midnight Suns“: Story und Taktik Gameplay – Das erwartet euch
  2. „Marvel’s Midnight Suns“: Warum das Social-Gameplay zum (kleinen) Stolperstein wird
  3. „Marvel’s Midnight Suns“ – Präsentation: Gute Performance, solide Grafik
  4. „Marvel’s Midnight Suns“: Unser Fazit zum Spiel

In den vergangenen Jahren haben wir vor eine Menge Marvel-Videospieladaptionen gesehen, die von großartig (Marvel’s Spider-Man & Marvel’s Spiderman – Miles Morales) bis misslungen (Marvel’s The Avengers) rangieren. Nicht nur deshalb war die Spannung groß, was das Entwicklerstudio Firaxis aus der Marvel-Formell machen würde, sondern auch wegen der generellen Ausrichtung des Spiels: Statt einem klassischen (3rd-Person) Action-Adventure ist „Marvel’s Midnight Suns“ im Herzen zwar ein Taktikspiel, dass auf der jahrelangen Erfahrung der XCOM-Verantwortlichen basiert, doch dann wiederum auch einen großen Fokus auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und Geschichten Wert legt, die sich in der zentralen Hub-Area von „Marvel’s Midnight Suns“ zwischen den vielen Superheld:innen abspielen. Dass dieser ungewöhnliche Genre-Spielmix erfrischend anders daherkommt, ist Firaxis definitiv hoch anzurechnen. Doch konnte uns „Marvel’s Midnight Suns“ tatsächlich begeistern? Das lest ihr in unserem Test!

 

„Marvel’s Midnight Suns“: Story und Taktik Gameplay – Das erwartet euch

Marvel's Midnight Suns
Bösewicht Lilith macht euch das Leben in "Marvel's Midnight Suns" zur Hölle! Foto: Marvel / Firaxis

Marvel’s Midnight Suns” basiert etwas lose auf den „Midnight Sons“-Comic-Ablegern. Die bestehen aus einer Menge bekannter & unbekannter Superheld:innen, wie bspw. „Blade“, „Ghost Rider“, als auch „John Blaze“ und „Vicki Montesi“, die auch zu einem großen Teil im Spiel integriert werden. Doch allzu komplex wird die Story dadurch nicht: Im Kern geht es um eine doppelte Wiederauferstehung: Zum einen wird die bösartige Lilith von Hydra von den Toten zurückgeholt und will sich das mächtige „Darkhold“ sichern (das übrigens auch in „Doctor Strange and the Multiverse of Madness“ gefeatured wurde). Zum anderen wird auch The Hunter wiederbelebt, Sohn von Lilith und euer Titelheld, den ihr im eher dürftigen Charakter-Editor nach euren Wünschen gestalten könnt und den ihr natürlich in den Kampf gegen das Böse schickt.

Im Grunde basiert das Gameplay von „Marvel’s Midnight Suns“ auf zwei Kernelementen. Zum einen wäre da das Taktikspiel, dass euch meist drei Marvel-Held:innen in verschiedenen Missionen und in unterschiedlichen Konstellationen steuern lässt. Diese Taktik-Kämpfe unterscheiden sich jedoch grundlegend von den früheren XCOM-Spielen. Denn diesmal basieren alle eure Aktionen und Fähigkeiten auf einem Kartendeck, das ihr sozusagen virtuell in euren Händen haltet und das euren Held:innen jeweils bestimmte Attacken, Spezialattacken oder Buffs gewährt. Mit diesen wenigen Karten stehen euch größtenteils drei „Kartenzüge“ zu, mehrere Möglichkeiten Karten zu tauschen sowie auch eure Spielfiguren auf dem Feld zu bewegen. Die Kartenzüge, wie bspw. normale Attacken oder Knockbacks gewähren euch Aktionspunkte, die ihr wiederum für mächtige Held:innenattacken einsetzen könnt. „Ghost Rider“ überfährt quasi alle Widersacher:innen in einer Linie und fügt ihnen sehr viele Schadenspunkte zu. „Wolverine“ fährt mächtige Kombo-Attacken mit seinen Krallen auf und bei Spider-Man gibt es gleich eine ganze Welle an starken Spidey-Kicks. Im Unterschied zu XCOM habt ihr keine Möglichkeit euch zu verstecken bzw. eine Aktion nicht zu treffen, was wiederum andere taktische Vorgehensweisen bedingt.

Das System begeistert von Beginn an, weil es nicht nur sehr viele taktische Varianten umfasst, sondern auch eine Zufallskomponente mitbringt, die natürlich auch einen gewissen Glücksfaktor mitbringt. Dadurch, dass ihr aber in jedem Zug mindestens zwei Karten austauschen könnt (oftmals sogar mehr), wirkten die Kämpfe im Grunde nie unfair oder unausgewogen. Viel mehr hat uns begeistert, wie wichtig die Held:innenauswahl für den Verlauf ist und wie gelungen Firaxis die Aktionen auch audiovisuell umgesetzt hat: Zur Präsentation des Spiels werden wir uns noch in einem weiteren Abschnitt widmen, doch tatsächlich hat uns das Geschehen auf dem taktischen Schlachtfeld immer wieder auf Neue begeistert, weil die Marvel-Held:innen und ihre Fähigkeiten einfach extrem gut getroffen wurden. Zwar ist die Kampagne tatsächlich deutlich mehr als 70 Stunden lang, doch langweilig wurde uns zu keiner Zeit. Das liegt allerdings auch daran, dass die Taktik-Kämpfe nur einen Teil des „Marvel’s Midnight Suns“-Gameplays ausmacht.

 

„Marvel’s Midnight Suns“: Warum das Social-Gameplay zum (kleinen) Stolperstein wird

Der andere große Teil der Zeit, die ihr in „Marvel’s Midnight Suns“ verbringen werdet, spielt sich in einem zentralen Hub-Bereich namens „Die Abtei“ ab. Hier hängen die Marvel-Figuren sprichwörtlich ab und planen ihre nächsten Missionen. Fast zu jeder Figur erfahrt ihr eine Backstory, was zumindest den weniger bekannten Charakteren im Ensemble definitiv Tiefe verleiht. Doch gleichzeitig schwankt die Qualität der Dialoge von „Marvel’s Midnight Suns“ ziemlich stark: Teilweise hatten wir das Gefühl, dass unsere Marvel-Lieblinge tatsächlich cool getroffen waren. In einem anderen Moment wirkten aber bspw. die Dialoge unseres Titelhelden „The Hunter“ und „Blade“ wie aus einer schlechten Highschool-Teenie-Komödie, was überhaupt nicht zu den eigentlichen Eigenschaften der Figuren bzw. der Ernsthaftigkeit des Plots gepasst hat.

Hier spielt auch das unserer Meinung nach umstrittenste Feature des Spiels eine zentrale Rolle: Ihr versucht mit jeder Figur so gut es geht eine Verbindung aufzubauen. Dazu stehen euch gewisse Dialogoptionen zur Verfügung bzw. „Bonding“-Events, um bspw. mit „Captain Marvel“ gemeinsam ein paar Vögel im Garten der Abtei anzuschauen. Diese Elemente fühlen sich leider etwas „draufgeklatscht“ an, um einfach ein Gameplay-Element im Spiel zu integrieren, dass aber der intensiven Atmosphäre der Kämpfe zuwiderläuft. Ehrlich gesagt, habe ich fast immer auf das nächste Gefecht mit Spider-Man, Wolverine & Co. hingefiebert und bin mit der Hintergrundgeschichte rund um die „Midnight Suns“ nur selten richtig warm geworden.

 

„Marvel’s Midnight Suns“ – Präsentation: Gute Performance, solide Grafik

Marvel's Midnight Suns Bonding
Eine Bonding-Session mit Doctor Strange Foto: Marvel / Firaxis

Wir haben “Marvel’s Midnight Suns” als PC-Fassung auf unserem Testrechner mit einem i9-12900k, 32 GB DDR4-3600 Ram, einer NVIDIA Geforce RTX 3090 und einer schnellen NVME-Festplatte getestet. An der Performance des Spiels haben wir tatsächlich nichts auszusetzen: In WQHD-Auflösung lief das Spiel konstant jenseits der 100FPS-Grenze. Auch in 4K erreichten wir bei maximalen Bildauflösungen auch immer mindestens 60 FPS. Die Konsolenfassungen standen uns bisher noch nicht zum Testen zur Verfügung.

Generell ist die Grafik des Spiels ein etwas zweischneidiges Pferd: Die Figuren wirken manchmal etwas klobiger als bei anderen Genre-Vertretern und nicht ganz so detailliert. Auch der Bereich um die Abtei konnte uns zwar in einzelnen Räumlichkeiten (wie der Schmiede) überzeugen, aber andernorts wirkte das Geschehen auch etwas statisch und eben nicht ganz so detailliert. Dafür waren wir von der Dynamik und grafischen Qualität auf dem Schlachtfeld begeistert: Besonders die Spezialattacken der Held:innen verursachen tolle Partikeleffekte samt großartiger Animationen. Dass das Team hier verstärkt Fokus gelegt hat, war definitiv die richtige Entscheidung: Der Taktik-Teil des Spiels ist auch grafisch eindeutig das Highlight.

 

„Marvel’s Midnight Suns“: Unser Fazit zum Spiel

Zum Jahresabschluss hat uns Firaxis mit „Marvel’s Midnight Suns“ ein großartiges Taktikspiel im Marvel-Universum serviert, das uns jedoch nicht vollends überzeugen konnte: So spannend, abwechslungsreich und unvorhersehbar die Taktik-Gefechte dank Deckbuilding-Twist ausfallen, so bieder, unpassend und manchmal auch nur langweilig wirken die Socializing-Passagen in der Abtei bzw. das sehr schwankende Storytelling, dass die Geschichte der Midnight Suns vorantreibt. Trotzdem hatten wir verdammt viel Spaß mit „Marvel’s Midnight Suns“ und können das Spiel allen Taktikfans definitiv empfehlen.

"Marvel's Midnight Suns" erscheint am 02. Dezember 2022 für PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X|S und PC. Den Launch-Trailer seht ihr hier:

 


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