Die Corona-Pandemie spielt ihm in die Karten: Markus Lanz freut sich an drei Abenden pro Woche über zwei Millionen Zuschauer. Dennoch möchte er im Studio künftig auf Publikum verzichten.
In Zeiten einer Pandemie ist der Austausch zu aktuellen Themen wichtiger denn je. Zu später Stunde sitzen Millionen Menschen vor dem Fernseher und wohnen der Diskussion von Markus Lanz und seinen Gästen bei. Der Talkshowmoderator erfreut sich anzunehmender Beliebtheit.
Markus Lanz: Kritik am eigenen Sender
Trotzdem übt er Kritik am eigenen Sender. „Die ständig wechselnden Sendeplätze seien eine regelrechte ZDF-Schnitzeljagd und würde gelegentlich für Frust innerhalb der Redaktion sorgen“, so Lanz gegenüber dem Medienmagazin „Journalist“. Doch nicht nur die Redaktion scheint unter dem ständigen Wechsel zu leiden. Auch die Zuschauer sind davon betroffen, erklärt Lanz: „Wer eine Sendung kaputtprogrammieren will, nimmt ihr jede Verlässlichkeit.“ Die „Kollegen im Ersten“ bekämen „komischerweise ein verlässliches Sendeschema hin“.
Lanz Talkshow: besser ohne Publikum?
Dennoch möchte Lanz auch weiterhin auf sein Publikum verzichten. Er genieße die Corona-Zeit sehr, da mit ihr eine gewisse Stille in das Studio einkehrte. „Die Stille im Studio hat die Sendung intensiver gemacht.“ Das habe maßgeblich dazu beigetragen „eine Instanz zu werden“, fügte der 52-Jährige noch hinzu. Viele Kritiker sind ebenfalls der Meinung, dass Lanz Talkshow durch das fehlende Publikum an Qualität gewonnen hat. Trotz der guten Einschaltquoten möchte Lanz sich aber nicht als „Gewinner der Krise“ bezeichnen: „Wir alle haben in dieser Pandemie verloren. Aber die Frequenz unserer Sendung hat sicher dabei geholfen, größere Bedeutung zu erlangen.“