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Fernsehen

Marcus Mittermeier: "Ich hole einen krummen Baum aus der Restbörse" | Interview zu "Alle Nadeln an der Tanne"

Weihnachten – die Zeit der Liebe, des Glühweins und natürlich der Weihnachtsfilme. Mit „Alle Nadeln an der Tanne“ zeigt das ZDF am 17.12. einen Film, der nicht nur lustiger Klamauk zum Wohlfühlen ist.

Alle Nadeln an der Tanne
Interview mit Marcus Mittermeier von "Alle Nadeln an der Tanne". Foto: ZDF/Stephan Schaar

In „Alle Nadeln an der Tanne“ spielt Schauspieler Marcus Mittermeier die Rolle von „Moritz“, einem Fotografen, der durch einen Unfall ein schweres Schädelhirntrauma erlitten hat. Seine Schwester Maria Koslowski nimmt ihren Bruder zu sich und erlebt ein Weihnachten der ganz besonderen Art.

TVMovie Online hat mit Marcus Mittermeier über seine Rolle „Moritz“ und sein soziales Gewissen gesprochen und darüber, warum er sich keine weiße Weihnacht wünscht.

Alle Nadeln an der Tanne: Marcus Mittermeier
Nicht ohne seine Kamera: Marcus Mittermeier spielt Moritz. ZDF/Stephan Schaar

tvmovie.de: Lieber Herr Mittermeier, bald sind Sie im ZDF in dem neuen Weihnachtsfilm „Alle Nadeln an der Tanne“ (17.12., 20:15 Uhr) zu sehen. Ihre Rolle „Moritz“ leidet darin an einem schweren Schädelhirntrauma. Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?

Mittermeier: Für die Recherche habe ich mich wahnsinnig viel mit Ärzten, aber auch Betroffenen unterhalten. Das war unglaublich ergiebig, weil ich mir so ein umfassendes Bild der Erkrankung machen konnte. Vor allem die Gespräche mit den Betroffenen und den Angehörigen haben mir sehr geholfen, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

tvmovie.de: Warum ist es wichtig, dass psychische Erkrankungen öfter in den Medien abgebildet werden?

Mittermeier: Das große Problem bei solchen Schicksale ist, dass man nicht sofort versteht, was mit dem Menschen los ist. Weil die Person ja äußerlich nicht auffällig aussieht. Bei einer Krücke oder Schiene sieht man sofort, die Person kann jetzt nicht die Treppe hochgehen, aber bei einer Hirnschädigung ist das oft nicht so einfach zu erkennen.

Deshalb bin ich dem ZDF sehr dankbar, dass wir mit diesem Film sozusagen ein trojanisches Pferd gebaut haben. Natürlich ist es ein komödiantischer Weihnachtsfilm, der auch wirklich lustige Momente hat, aber es steht eben eine tragische Figur im Mittelpunkt. Damit hatten wir eine Message, das fand ich wirklich sehr interessant. Damit geben wir vielen Betroffenen auch eine Öffentlichkeit.

Alle Nadeln an der Tanne
Moritz verbringt die Weihnachtstage bei seiner Schwester und ihrer Familie. ZDF/Stephan Schaar

tvmovie.de: Moritz Schwester „Maria“ (gespielt von Anna Loos) hat versucht Ihre Figur „Moritz“ wieder in das Familienleben zu integrieren. Das ist nicht so einfach.

Mittermeier: Bei Moritz ist besonders spannend, dass seine Schwester ihn noch vor der Hirnschädigung kennt. Diese permanente Anstrengung, diesen neuen Moritz mit dem Jungen zusammenzubringen, mit dem sie aufgewachsen ist, war eine große Herausforderung. Aber für mich ist Moritz auch eine Erlöser-Figur, die der Familie hilft, in einem anderen Kontext zusammenzuleben.

tvmovie.de: Sie engagieren sich viel sozial, unterstützen diverse Stiftungen. Wie war Ihr Weg dahin?

Mittermeier: Mittlerweile unterstütze ich regelmäßig drei Vereine. Ich bin Vater von drei Kindern und ich finde es einfach notwendig, ab und zu mal über den Tellerrand zu gucken und sich auch für Familien einzusetzen, denen es eben gerade gesundheitlich nicht so gut geht. In meiner Position als Schauspieler ist es relativ einfach etwas zu bewegen. Ich unterstütze den Verein zur Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder, dazu gehört auch das Fußballturnier „Kicken für Kids“, das dieses Jahr leider coronabedingt ausgefallen ist.

Ich unterstütze außerdem noch den Förderverein für Menschen mit seltenen Erkrankungen, das ist auch ein sehr wichtiges und interessantes Thema, das oft medizinisch noch zu wenig Beachtung findet. Und der dritte Verein, das hat jetzt mit meinem Engagement beim Film zu tun, „zweites Leben“, das ist ein Selbsthilfeverein für Menschen mit erworbener Hirnschädigung.

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tvmovie.de: Gibt es bei Ihnen eine eigentlich Weihnachtstraditionen, die Sie nicht missen möchten?

Mittermeier: Ein Weihnachtsbaum gehört für mich zum Fest dazu. Ich brauche keine perfekte drei Meter Tanne. Vielleicht werde ich mir dieses Jahr sogar einen kleinen, krummen Baum aus der Restbaumbörse holen. Da habe ich mich ein bisschen von dem Film inspirieren lassen. Für mich spielt aber auch Umweltschutz dabei eine große Rolle. Außerdem essen wir an Weihnachten immer alle zusammen. Dann sind die Kinder zu Hause und wir feiern gemeinsam.

tvmovie.de: Was kommt denn an Weihnachten bei Ihnen so auf den Teller?

Mittermeier: Also Kartoffel-Salat und Würstchen gab’s bei uns noch nie. (lacht) Bei uns wird da immer so nach Lust und Laune gekocht und in letzter Zeit immer mehr vegetarisch. Wir essen zwar schon ganz gerne mal einen Braten, aber die Mehrzahl der Tage ist vegetarisch. Wir leben in der Familie klimabewusst, da gehört Fleischverzicht dazu.

tvmovie.de: Wünschen Sie sich weiße Weihnachten?

Mittermeier: Ne, also absolut nicht. Ich bin überhaupt kein Fan von Schnee, ich bin auch kein Skifahrer, obwohl ich in Landshut, also einem etwas bergigeren Gebiet geboren wurde und aufgewachsen bin. Ich bin auch kein Freund der kalten Jahreszeit. Wenn die Winter knackig kalt wären, wäre es was anderes, aber bei Matsch und Nässe bleibe ich zu Hause und warte auf den nächsten Sommer.

Interview und Text: Clara Dembinski



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