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Kino

„Argylle“: Liebe Kritiker, habt ihr den Film überhaupt gesehen?

Seit dem 1. Februar läuft Matthew Vaughns Katzen-Spionage-Film „Argylle“ im Kino. Doch in vielen Filmbesprechungen kommt er nicht gut weg! Welche Kritikpunkte Unfug sind!

"Argylle"-Kritik: Lohnt sich der neuste Kinofilm von "Kingsman"-Regisseur Matthew Vaughn?
Sam Rockwell und Bryce Dallas Howard schaut man in "Argylle" sehr gerne zu. Foto: Universal Pictures
Inhalt
  1. Filmkritik: „Argylle“ ist überzeichnet und schrill - und das ist gut so! 
  2. „Argylle“ gut oder schlecht: Wofür es Abzüge gibt!
  3. Aufregung um schlecht animierte, überzüchtete „Argylle“-Katze nachvollziehbar

Action-Filme und Komödien kann man nicht genauso bewerten und besprechen wie Dramen mit Tiefgang oder Historienfilme mit Anspruch auf geschichtliche Genauigkeit. Immerhin geht es bei „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ oder „American Pie“ darum, das Publikum auf einer ganz bestimmten – und manchmal „plumperen“ - Ebene zu unterhalten. Trotzdem stellen viele Filmkritikerinnen und -Kritiker gerade Ansprüche an Matthew Vaughns Actionkomödie „Argylle“, die der Film überhaupt nicht an sich selbst stellt.  

 

Filmkritik: „Argylle“ ist überzeichnet und schrill - und das ist gut so! 

„Argylle“ ist überzeichnet und schrill, doch genau das will der Film eben auch sein. Die Szenen mit Henry Cavill, Dua Lipa oder John Cena sind Fiktion in der Fiktion. Sie entspringen der Fantasie der jungen Schriftstellerin Elly Conway (Bryce Dallas Howard). Sie ist keine schillernde Persönlichkeit, führt ein ruhiges, zurückgezogenes Leben. Ihr bester Freund ist eine Katze, keine Spur von romantischen Abenteuern, politischen Überzeugungen oder philosophischen Überlegungen. Natürlich stellt sich diese eher kindliche Figur Spionagemissionen klischeehaft vor, trägt in ihren Romanen dick auf und leg den Fokus primär auf die Attraktivität ihrer Held:innen und Schurk:innen. Henry Cavill, der den Fantasie-Agenten Argylle verkörpert, hat es im Interview mit unserer Redaktion selbst gesagt: „Argylle ist überzeichnet, quasi ein Spion hochgeschraubt auf Stufe 11. Dadurch bekommt es eine lächerliche Note, aber er nimmt sich selbst sehr ernst, immerhin ist er sich seiner Lage [nicht 'echt' zu sein] nicht bewusst.“ Er ist (zumindest zu Beginn des Films) die stereotype Projektion einer jungen, gelangweilten Frau.

Was wird noch bemängelt? Der Film sei zu lang, finden manche, es gäbe zu viele Wendungen, die zu verworren seien. Wir finden: Mit 2 Stunden und 19 Minuten ist „Argylle“ natürlich kein Quickie, aber er lässt, nachdem er einmal Schwung aufgenommen hat, überhaupt keinen Raum für Langeweile, ist bis zum Bersten gefüllt mit Actionszenen und Wendungen. Die Frage, ob sich jede einzelne Szene am Ende stimmig in das Gesamtgefüge eingliedert, sei mal so dahingestellt, doch eine Actionkomödie soll Action liefern und unterhalten. Das tut sie. Der oder die durchschnittliche Kino-Besucher:in dürfte an der Länge des Films also nichts zu bemängeln haben! Und der nur schwer vorhersehbare Plottwist ist genau das, was „Argylle“ ausmacht.    

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„Argylle“ gut oder schlecht: Wofür es Abzüge gibt!

Ein Kritikpunkt, der hingegen tatsächlich nachvollziehbar ist, betrifft den hochkarätigen Cast, der zugegebenermaßen eher eine Machtdemonstration seiner Produzenten als eine filmische Notwendigkeit ist. Bryan Cranston, Samuel L. Jackson und Catherine O'Hara hatten in „Argylle“ überhaupt nicht den Raum, ihr gewaltiges komödiantisches Potenzial zu entfalten. So gerne man sie trotzdem auf der Leinwand sieht, hätte es dem Film besser zu Gesicht gestanden, seine Nebenrollen mit unbekannteren Schauspieler:innen zu besetzen, um die Erwartung nicht zu hoch zu hängen.

Als wahrer Glücksgriff erweist sich hingegen die Besetzung von Oscar-Gewinner und „The Green Mile“-Star Sam Rockwell, der sich von der auf Hochglanz polierten, schrillen Optik des Films in seiner Authentizität abhebt. Egal, was er sagt oder tut – und sei es noch so albern – man glaubt Rockwell!

 

Aufregung um schlecht animierte, überzüchtete „Argylle“-Katze nachvollziehbar

Argylle: Kritik bekommen Matthew Vaughn und Claudia Schiffer wegen Scottish Fold-Katze Chip
Regisseur Matthew Vaughn mit Familienkatze Chip. Foto: AppleTV+

Große Abzüge bekommt „Argylle“ von uns aber für die Entscheidung, Katze „Archie“ mit Claudia Schiffers und Matthew Vaughns Haustier „Chip“ zu besetzen. Die Repräsentation der Rasse Scottish Fold (Schottische Faltohrkatze) dürfte dazu beitragen, dass eine Katzenart, die es ohnehin nicht geben dürfte, begehrter wird. Dass Stars wie Tyler Swift, Ed Sheeran oder die Vaughns sich bei ihrer Haustierwahl für die Variante entschieden haben, ist eine Sache, eine Schottische Faltohrkatze (deren Zucht und Kauf in Deutschland verboten sind, weil die Rasse als Qualzucht gilt) zum Aushängeschild eines Films zu machen, ist jedoch gedankenlos.

Wie Bryce Dallas Howard uns im Interview erklärte, taten die Vaughns am Set alles dafür, dass sich Chip nicht unwohl fühlte - und griffen dabei sehr häufig auf CGI zurück. Das führt zum nächsten Problem: "Archie" ist in den besagten Szenen nicht gerade täuschend echt animiert. Das ist ärgerlich, aber zu verschmerzen. Was bleibt: Eine normale Hauskatze, die gesünder und ohnehin viel süßer ist, hätte dem Film sicherlich einen besseren Dienst erwiesen.

Unser Fazit: Wer Action mag, Lust auf coole Kampfszenen, die gute Chemie zwischen Cast-Highlight Sam Rockwell und der ebenfalls starken „Jurassic World“-Darstellerin Bryce Dallas Howard hat und sich an der Vorhersage einer großen Wendung versuchen möchte, mit der sich selbst der größte Filmfuchs schwertut, der sollte sich „Argylle“ anschauen – danach aber bitte keine Schottische Faltohrkatze kaufen!

Unser „Argylle“-Interview mit Ariana DeBose und John Cena inklusive Trailer könnt ihr euch hier angucken: 

 

„Argylle“ startete am 1. Februar 2024 im Kino und soll (voraussichtlich Mitte März 2024) auch auf AppleTV+ zum Streamen bereitgestellt werden! 



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