Oktofokus

Dokumentarfilm von Fred Turnheim Ausgehend von einem Exklusivinterview mit dem 97-jährigen Abba Naor, - der als Jugendlicher das KZ Dachau überlebte, seit Jahrzehnten als Zeitzeuge Schüler:innen in Bayern seine Geschichte erzählt, seine eigenen Kinder damit jedoch lange verschonte -, widmet sich der zweite Teil der Trilogie ( 1. Teil: DIE KINDER DER KÄMPFER) dem Erinnern und Schweigen der Überlebenden der Konzentrationslager. Was bedeutet erinnern, wenn diejenigen, die vom unvorstellbaren Schrecken der NS-Konzentrations- und Vernichtungslager erzählen können, bald nicht mehr da sein werden? Wenn diejenigen, die die Entmenschlichung selbst er- und überlebt haben, das Geschehene nicht mehr bezeugen können? Wie sehr wurden DIE KINDER DER SCHWEIGENDEN durch die Inhaftierung und/oder das Schweigen ihrer Eltern bis heute geprägt? Haben sie die Traumata ihrer Eltern als Kind wahrgenommen? In den 1.634 nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern (inkl. der Außenlager) wurden um die 6 Millionen Jüdinnen und Juden ermordet. Ziel und Kern der wahnhaft antisemitischen nationalsozialistischen Ideologie war die von den Nazis als solche bezeichnete "Endlösung" - die komplette Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden. Sinti und Roma, politische Gefangene wie Kommunist:innen und Sozialdemokrat:innen, Homosexuelle, von den Nazis als "asozial" Bezeichnete, Zeugen Jehovas, Kriminelle wurden ebenfalls in den Konzentrationslagern gefangen, zu unmenschlicher Arbeit gezwungen und ermordet. Vor allem Menschen mit Behinderung, aber auch Sinti und Roma verendeten zudem an grausamsten medizinischen Versuchen oder wurden Opfer von Zwangssterilisationen.