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Viel besser als der Katy Perry-Song: Die neue Apple+-Serie "Roar" | Kritik

Mit „Roar“ erscheint eine neue Anthologie-Serie bei Apple+. Ob der verrückte Blick auf die Frauen von heute sich lohnt, verraten wir in der Kritik.

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Viel besser als der Katy Perry-Song: Die neue Apple+-Serie "Roar" | Kritik
In "Roar" kann es auch schonmal vorkommen, dass eine Frau plötzlich Bisswunden an ihrem gesamten Körper findet. Foto: Apple

„Ich bin eine Kämpferin, ich tanze durchs Feuer. Denn ich bin eine Siegerin und du wirst mein Brüllen hören“ - so die freie Übersetzung – singt Katy Perry in ihrem 2013 erschienenen Song „Roar“. Es ist ein Lobelied darauf, wie stark Frauen sein können im eingängigen Pop-Gewand. Wer nun denkt, die neue Apple+-Produktion, die den gleichen Titel trägt, würde in ein ähnliches „Wir können alles schaffen, weil wir sind stark!“-Horn bläst, irrt gewaltig.

Mit „Frauen, die ihre Stimme erheben: Roar“ hat Cecilia Ahern eine Kurzgeschichtensammlung verfasst, welche ein umfassendes Bild der modernen Frau zeichnen soll. Das Buch der „P.S. Ich liebe dich“-Autorin wurde nun zu einer Anthologie-Serie umgewandelt. Dabei änderten die Showrunnerinnen Liz Flahive und Carly Mensch, die vorher zusammen die Netflix-Serie „GLOW“ kreierten, einiges ab, wie Flahive im Interview mit TVMovie.de verriet: „Die Geschichten von Cecilia waren weniger kratzbürstig, weniger bissig. Die Ideen waren da, wir wollten sie aber etwas mehr ausgefallen zeigen, mit mehr Kanten.

Und das merkt man auch. „Roar“ erzählt über acht Episoden die unterschiedlichsten Geschichten: Von einer schwarzen Autorin, deren Buch verfilmt werden soll und plötzlich von niemanden mehr gesehen wird, über eine angehende Ärztin, die eine Beziehung mit einer sprechenden Ente anfängt, bis hin zu einer jungen Dame, die ihren eigenen Mord aufklärt - hier werden auf den ersten Blick sehr seltsame Geschichten erzählt.

Das ist auch so ziemlich das größte Problem der Serie. Denn auch wenn es acht Episoden sind, die nicht miteinander zusammenhängen, ist „Roar“ nichts, was sich locker-leicht durchschauen lässt. Vielmehr werden die Zuschauer:innen herausgefordert mitzudenken, was es bedeutet, wenn zum Beispiel die Figur von Nicole Kidman in der zweiten Folge Fotografien isst. Manche Interpretationen fallen leichter aus, manche werden auch offen ausgesprochen. Aber insgesamt ist „Roar“ zu anders und zu metaphorisch, als dass man die Serie als massenkompatibel bezeichnen kann - ganz anders als Radio-Pop anno 2013.

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Aber genau so wollten die Showrunnerinnen es auch haben. Als sie die Konzepte für die Geschichten vorschlugen, hatte Flahive Angst, dass einige Storys, wie die Enten-Geschichte, zu weit gehen: „Als wir den Pitch gemacht haben, waren alle etwas erschrocken, aber es war Nicole Kidman [Die „Roar“ mitproduziert hat, Anm. d. Red.], die sagte 'Wenn wir diese Geschichte nicht machen, wieso machen wir die Show überhaupt?' […] Wir wollten Dinge lieber etwas zurückdrehen, als nicht weit genug gegangen zu sein, und Ideen bis zum Ende verfolgen, anstatt sie nur halb durchzuziehen.

Das bedeutet aber nicht, dass „Roar“ abschreckend ist, weil die Episoden zu seltsam sind. Sobald die Zuschauer:innen sich akklimatisiert haben, werden ganz wundervolle Geschichten erzählt, die ihren Surrealismus nutzen, um gesellschaftliche Probleme von Frauen in verschiedenen Lebenslagen  zu verdeutlichen. Das kann mal locker-leicht präsentiert, aber auch innerhalb kürzester Zeit in tragische Bahnen gelenkt werden. Hier wird nicht nur gesagt, das Frau alles schaffen kann, wenn sie es nur will, sondern auch, woran eine Person ebenso leicht zerbrechen kann.

Die Serie ist eine Achterbahn der Gefühle, auf die man sich einlassen muss. Wer das kann, bekommt aber enorm unterhaltsame vier Stunden in acht verschiedenen Welten präsentiert – was für Flahive die größte Herausforderung war: „Es war wie in einem Schnellkochtopf: Sobald die eine Welt gebaut wurde, wurde sie abgerissen und man ist mit anderem Set und Schauspieler:innen zu etwas Neuem übergegangen.“ Aber das ist auch das schöne an Anthologie-Serien: Sollte einem eine Episode nicht gefallen haben, wird die nächste wahrscheinlich besser. Und Ausfälle hat „Roar“, im Gegensatz zur Diskographie von Katy Perry, keine.

 

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