Die Entscheidung des Senders RTL II, sein News-Format, stößt auf heftige Kritik. Sogar die Landesmedienanstalten melden sich zu Wort.

Mit den „RTL II News“ produziert der Münchner Sender eine speziell auf junge Leute zugeschnittene Nachrichtensendung. Noch, denn das wird sich schon im September 2018 ändern. Dann soll die Nachrichtensendung durch eine kleine Version mit zugekauften Inhalten ersetzt werden. Startzeit ist dann bereits 17 Uhr, insgesamt läuft die Nachrichtensendung nur noch zehn Minuten. Die Soaps "Köln 50667" und "Berlin - Tag und Nacht" werden deshalb ihre Sendezeiten ändern, wie der Sender bekannt gab, allerdings noch ohne genauere Angaben.
Die Landesmedienanstalten üben Kritik und sprechen von „Sparen am falschen Ende“. Cornelia Holsten, Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, weist darauf hin, dass eigenproduzierte Nachrichten- und Informationssendungen in Zeiten von Desinformation und Falschmeldungen verlässlich und wichtiger denn je seien. „RTL 2 erreicht mit seinem Nachrichtenformat eine Zielgruppe, die sonst eher keine Nachrichtensendung und Politikberichterstattung anschauen würde."
Zukünftig werden die Nachrichten auf RTL II um 17 Uhr statt um 20 Uhr laufen, die Beiträge kommen vom Anbieter „infoNetwork“. Auch der deutsche Journalistenverband (DJV) übte inzwischen harsche Kritik: „Es ist offensichtlich, dass RTL II auf dem Rücken der Journalistinnen und Journalisten einen skrupellosen Sparkurs fahren will", so DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Er fordert, dass RTL II den zukünftig arbeitslosen Nachrichtenredakteure andere Beschäftigungsangebote macht.