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Gaming

"Sakuna: Of Rice and Ruin" im Test: Die Macht des Reiskorns

Mit "Sakuna – Of Rice and Ruin" erscheint eine Mischung aus Farm-Simulator und 2D-Actionrollenspiel. Im Test erfahrt ihr, ob diese Mischung aufgeht.

"Sakuna: Of Rice and Ruin" im Test: Die Macht des Reiskorns
"Sakuna - Of Rice and Ruin" ist ein neues Action-Rollenspiel für die PS4, Nintendo Switch und den PC Foto: Edelweiss

Es ist schon eine merkwürdige Mischung, die "Sakuna – Of Rice and Ruin" seinen Spielern präsentiert. Aber komischerweise funktioniert die Mischung aus Reis anbauen, Dämonen verhauen, Essen kochen und Mini-Quests erstaunlich gut. Aber von Anfang an.

Ihr seid Sakuna, eine Göttin, die sich im Intro allerdings eher ungöttlich verhält. Als eine Reihe von Menschen in das himmlische Reich eindringen, wird euch die Schuld daran gegeben. Da Sakuna eh enorm hochnäsig ist, sehen die anderen Götter hier eine Möglichkeit zur Erziehung: Ihr werdet zusammen mit den Menschen auf die Insel der Dämonen verbannt.

Dort wird recht schnell klar, dass ihr nur überleben könnt, wenn ihr euch ums Jagen und das Anbauen von Reis kümmert. Das hilft euch allerdings, denn als Tochter eines Kriegs- und einer Erntegöttin steigt durch diese beiden Aktivitäten Sakunas Macht – im Spiel natürlich repräsentiert durch Werte wie Stärke, Magie und so weiter.

Die Story von "Sakuna – Of Rice and Ruin" wurde bereits unzählige Male erzählt. Durch das Zusammenleben mit einfachen Menschen und harte Arbeit wird Sakuna natürlich bescheidener. Allerdings sind die Dialoge so gut geschrieben und die (englischen) Synchronsprecher so gut gecastet, dass man die Zwischensequenzen trotzdem immer genießt.

Etwas anders sieht es bei bei den nicht vertonten Dialogen aus. Davon gibt es nämlich eine Menge, beispielsweise so gut wie jeden Abend beim Essen. Die vertiefen zwar die Spielwelt, haben aber ohne die Stimmen einfach nicht den gleichen Charme und werden so leider oft Opfer des "Skip"-Buttons.

Die Unterhaltungen zu Tisch sind zwar interessant, wurden im Test dennoch häufig geskipped Bild: Edelweiss

Aber das eigentliche Highlight von „Sakuna“ ist der überaus spaßige Gameplay-Loop. Die Tage auf der Insel der Dämonen laufen nämlich meist ähnlich ab: Früh aufstehen, das Reisfeld bestellen, in verschiedenen Gebieten auf der Insel Monster verhauen und aus deren Fleisch oder anderem Loot abends Essen kochen, welches am nächsten Tag diverse Boni verleiht. Und das beste: Jeder dieser Punkte alleine macht bereits eine Menge Spaß.

Zu erst steht die Arbeit auf dem Feld an. Auch wenn im Verlaufe der Geschichte mehr Reisfelder dazukommen, müsst ihr euch nur um das vor eurem Haus kümmern. Und das reicht bereits, denn „Sakuna“ nimmt die Farmsimulation sehr ernst: Unkraut pflücken, Wasserstand regelmäßig anpassen, Wärme-Entwicklung beachten, Dünger herstellen – es ist nicht leicht, guten Reis herzustellen. Der Lohn für diese Mühen sind deutlich bessere Werte, denn jede Ernte ist gleichbedeutend mit einer Art Level Up. Je besser ihr euch also um euer Feld kümmert, umso leichter wird das restliche Spiel.

Die Reisernte ist harte Arbeit Bild: Edelweiss

Gerade zu Beginn ist das harte Arbeit, da lediglich die Kommentare eurer Begleiter euch Anhaltspunkte geben, wie viel Wasser zum Beispiel das Feld braucht. Doch je häufiger ihr euch um den Reis kümmert, um so mehr Spezialfähigkeiten schaltet ihr frei, mit denen die Pflege vereinfacht wird. So wird sowohl in der Geschichte, als auch im Gameplay Sakunas Fortschritt als Erntegöttin hervorragend dargestellt.

Die Jagd hingegen ist dann der actionreiche Teil des Spiels. Hier hüpft und kämpft ihr euch durch schön gestaltete 2D-Level, die euch von Gebiet zu Gebiet immer wieder neue Hindernisse in den Weg legen. Wirken die Abschnitte anfangs noch viel zu simpel, sind spätere Level fast schon zu unübersichtlich mit all den Fallen, versteckten Schätzen und Gegnerwellen.

Und hier ist der größte Knackpunkt von "Sakuna": das Erkundungslevel. Jeder Abschnitt hat eigene Herausforderungen. Die reichen von „Erreiche das Ende“ über „Besiege 10 Dämonen-Eber bei Nacht“ bis hin zu „Finde diesen Schatz“. Wenn ihr diese meistert, bekommt ihr Sterne, die euer Erkundungslevel veranschaulichen. Das Problem ist aber, dass neue Gebiete erst ab einer bestimmten Sternenanzahl freigeschaltet werden.

So zwingt euch das Spiel förmlich, jeden einzelnen Winkel der Level abzusuchen oder euch Herausforderungen zu stellen, denen ihr wahrscheinlich noch nicht gewachsen seid. So wird zwar die Spielzeit verlängert, führt aber doch eher zu Frust, da ihr nicht wirklich im Spiel vorankommt. Warum die Hauptlevel und nicht besondere Boni, die es sogar bereits gibt, in diesem System versteckt wurden, bleibt ein Rätsel.

Das ist schade, denn das Kampfsystem macht eine Menge Spaß. Auch wenn Sakuna sich auf den ersten Blick etwas ungelenk und zickig steuert, hat man bald die Feinheiten raus und kann mit normalen, schweren und Spezialangriffen sowie mit eurer Schärpe ganze Gegnermassen durch die Luft schleudern, sie dort weiter verprügeln und dann in Richtung der anderen Dämonen schleudern. Die Kämpfe spielen sich flott, sehen gut aus und die Bosse verlangen von einem, sich intensiv mit diversen Mechaniken auseinander zu setzen – also so, wie es sein soll.

Die Kämpfe spielen sich ganz hervorragend Bild: Edelweiss

Wenn ihr euch dann dagegen entscheidet, die Insel bei Nacht zu erkunden, da die Monster dann deutlich stärker sind und ihr im besten Fall Licht braucht, geht es zurück zur Farm, um eure Beute in Essen umzuwandeln. Auch hier erweist sich das Spiel als erstaunlich tiefgründig. Je weiter ihr voran schreitet, umso mehr Optionen und Zutaten habt ihr, mit denen ihr eure nächste Expedition deutlich vereinfachen könnt. Dennoch müsst ihr ein wenig experimentieren, um herauszufinden, durch welche Nahrung ihr zum Beispiel resistenter gegen Gift werdet.

Dazu wollen eure Kumpanen immer wieder Kleinigkeiten von euch. Durch verschiedene Nebenquests erhaltet ihr beispielsweise eine Schmiede, in der neue Waffen hergestellt werden können. So wird „Sakuna“ in allen Bereichen mit jeder Stunde, die ihr investiert, tiefer und interessanter – etwas, was man nur von wenigen Spielen sagen kann.

"Sakuna – Of Rice and Ruin" ist etwas eigen, gerade der langsame Einstieg und das Erkundungslevel-System wird Spieler abschrecken. Aber wer am Ball bleibt, bekommt ein ungewöhnliches, aber stets unterhaltsames Spiel, welches auch nach diversen Stunden immer wieder aufs Neue überrascht. Es erscheint am 20. November 2020 für PS4, Nintendo Switch und den PC.

Getestet von Matthias Holm

 


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