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Gaming

"Red Dead Redemption 2" Test – No Country for Bad Men | PS4, PC

Kompromisslos geht Rockstar mit "Red Dead Redemption 2" seinen Weg: Warum wir im PS4-Test das revolutionärste Open-World-Spiel bisher erlebt haben, erfahrt ihr im Artikel!

Red Dead Redemption 2
"Red Dead Redemption 2" im Test: So gut ist das Western-Epos von Rockstar wirklich! Foto: Rockstar Games
Inhalt
  1. Red Dead Redemption 2: Sergio Leone trifft Quentin Tarantino | Story
  2. Red Dead Redemption 2: Eine offene Welt wie keine andere
  3. Red Dead Redemption 2: Der Preis der Freiheit
  4. Fazit

Der Ruf der Freiheit treibt nicht nur die Van-der-Linde-Gang und ihren zunächst farblosen Protagonisten Arthur Morgan an, sondern natürlich auch alle Konsolen-Spieler von Red Dead Redemption 2, dem neuesten Epos von Rockstar. Wer in den letzten zwei Jahrzehnten nicht unbedingt hinter dem Videospiel-Mond gelebt hat, wird vermutlich wissen, dass der US-Spielentwickler spätestens mit der Veröffentlichung von GTA III im Jahr 2001 einen ersten Meilenstein im Open-World-Gaming hingelegt hat. Doch es ist nicht nur die brillante erzählerische Klasse, mit der Rockstar sein neues Western-Epos "Red Dead Redemption 2" ausstattet – es ist vor allem die nahezu perfekte Simulation einer gigantischen Spielewelt, die trotz unzähliger Open-World-Konkurrenten einen neuen Qualitätsmaßstab setzt!

 

Red Dead Redemption 2: Sergio Leone trifft Quentin Tarantino | Story

Zu Beginn von “Red Dead Redemption 2“ wähnt man sich fast im selben Film-Universum wie Quentin Tarantinos "The Hateful Eight": Die Gruppe um Protagonist Arthur Morgan befindet sich nämlich auf der Flucht und gerät in einen ungewöhnlich heftigen Schneesturm, der in der Gruppe selbst für dramatische Konsequenzen sorgt. Die glorreichen Zeiten der Outlaws scheinen endgültig vorbei zu sein: Denn nicht nur verändert die aufkommende Industrialisierung das Gesamtbild des Wilden Westens, sondern auch der zunehmende Wunsch nach Moral und Ordnung in den wachsenden Städten. Und trotz Outlaw-Code und dem Drang nach Freiheit und Reichtum: Verbrechen haben in der Welt von "Red Dead Redemption 2" knallharte Folgen.

Red Dead Redemption 2 Protagonist Arthur
Arthur hat die Waffe immer bereit in "Red Dead Redemption 2"          Rockstar Games

Inmitten dieser Phase der Veränderung spielen wir Arthur Morgan, einen eher wortkargen und treu ergebenen Mitglied der Van-der-Linde-Gang unter der Führung des charismatischen Anführers Dutch. Zu Beginn mögen viele Story-Missionen noch einen umfassenden Tutorial-Beigeschmack haben: Doch von Stunde zu Stunde und Interaktion zu Interaktion erfahren wir nicht nur mehr über unseren geschundenen Protagonisten und seinen durchaus ambivalenten Moral-Codex, sondern auch über das fragile Verhältnis innerhalb einer brutal zusammengewürfelten Truppe von Outlaws, Verbrechern und Außenseitern.

Wenn Sergio Leone eine moderne Western-Oper als Videospiel inszeniert hätte, wäre sie wohl nicht allzu weit davon entfernt davon gewesen, wie Rockstar seine mitreißende Geschichte und ihre konsequenten Fortlauf inszeniert. Die knapp 60 Spielstunden inkl. Epilog brauchen zwar etwas bis sie den Spieler auch storytechnisch voll in Beschlag nehmen, doch dem anschließenden cineastischen Sog des Ausnahmespiels kann man sich nur schwer entziehen.

 

Red Dead Redemption 2: Eine offene Welt wie keine andere

Die unglaubliche Vielfalt, mit der "Red Dead Redemption 2" seine offene Welt simuliert, ist schon zu Beginn überwältigend. Egal, ob bei Arthurs morgendlichen Kaffee im Lager, bei dem ihn zahlreiche Camp-Bewohner grüßen und zu Konversationen anregen, bis hin zu zahlreichen Freizeitaktivitäten wie Pokern, Domino oder Barbesuche bis hin zum alltäglichen Jagen, Fischen oder Ausrauben: Die Möglichkeiten in der Welt von „Red Dead Redemption 2“ zu versinken, sind beinahe endlos. Dabei ist es jedoch nicht nur das "Was" das beeindruckt, sondern vor allem das "Wie": Die Welt um Arthur und seine Mittstreiter in der Van-der-Linde-Gang strotzt nur so von Lebendig- und Natürlichkeit. Wenn wir zu Beginn durch den Ort Valentine reiten und plötzlich einen eskalierenden Bar-Fight mitansehen müssen oder einem ehemaligen und offensichtlich verwirrten Kriegsveteranen begegnen, der uns aus Einsamkeit einfach nur umarmen möchte, dann hat man das Gefühl Teil einer offenen Welt zu sein, die tatsächlich auch existieren würde, wenn wir sie gerade nicht aktiv beeinflussen.

Red Dead Redemption 2 Open World
Bildunterschrift eingeben Rockstar Games

Die bisher wohl beste Illusion einer Open-World kommt allerdings zu einem Preis, der zumindest einige Spieler abschrecken wird bzw. evtl. sogar abstoßen könnte: „Red Dead Redemption 2“ ist ein Spiel, dass eben starken Wert auf einen möglichen Realismus wertlegt. Während mehrere Stamina-Anzeigen nicht nur das Wohlbefinden und die Regenerationszeit unseres Helden Arthur anzeigen und mit warmen Mahlzeiten, Tränken oder hin und wieder einem Schluck Whiskey aufgefüllt werden, gilt das gleiche auch für sein Pferd, das gefüttert, gebürstet und umhegt sein sollte. Einen Großteil des Spiels sitzt man dann tatsächlich auch fest im Sattel, oft zwischen weit entfernten Orten in der wunderschönen Landschaft und reitet eben einfach mal 15 Minuten zu einer neuen Story-Mission.

 

Red Dead Redemption 2: Der Preis der Freiheit

Vielleicht der größte und meiner Meinung auch berechtigste Kritikpunkt betrifft die Steuerung dieses Spiele-Epos: Die absolut sinnvolle Entschleunigung gilt nämlich auch für alles, was man mit Arthur in der Spielewelt so tut. Besonders bei den rasanten Schießeinlagen sorgt die sehr träge Steuerung immer wieder für hohe Frustmomente. Es nagt eben doch am Spielerethos, wenn man als einigermaßen geübter Gamer plötzlich auf die Zielautomatik zurückgreifen muss, weil sich die Schießduelle eben sonst nicht vernünftig lösen lassen können.

Gerade, weil die Spielewelt so unvorhersehbar und unperfekt ist, würden wir uns einen ähnliche Freiheit für viele Story-Missionen wünschen: Weil Arthur und seine Gang dann doch immer wieder in äußerst brutale Duelle bzw. ausweglose Situation verwickelt werden, die für die moralische Entwicklung unseres Helden und die Dramaturgie des Spiels natürlich wichtig sind, würde man sich als Spieler hin und wieder mehr spielerische Möglichkeiten wünschen, wie wir Story-Missionen „anders“ lösen könnten.

Doch es ist wohl genau das, was letztendlich die Faszination an „Red Dead Redemption 2“ ausmacht: Es sind Situationen, die ein Unbehagen verursachen und uns in ein schwieriges moralisches Dilemma drängen. Bei allen witzigen und unbeschwerten Poker-Abenden, Bar-Besuchen oder Jagd-Ausflügen ist klar: The Times they are a-changin. Wie schmerzhaft und lebendig „Red Dead Redemption 2“ diese gewaltsame historische Veränderung inszeniert und ihr dafür auch technisch den fast bestmöglichen Rahmen gibt, lässt uns nur den virtuellen Hut zücken.

 

Fazit

Red Dead Redemption 2 ist fast noch mehr als das Spiele-Epos, dass sich wohl jeder passionierte Gamer gewünscht hat: Kein anderes Spiel inszeniert eine derart lebendige, mitreißende und brutale offene Spielwelt wie das neueste Epos aus dem Hause Rockstar. Dazu kommt eine entschleunigte, aber mitreißende Story, die uns nicht nur eine Vielzahl erinnerungswürdiger Figuren beschert, sondern vor allem mit ihrer Kompromisslosigkeit überzeugt.

 

„Red Dead Redemption 2“ ist genau wie seine Protagonisten kein perfektes Spiel: Die träge Steuerung nimmt vor allem den zahlreichen Gunplay-Momenten etwas von ihrer Faszination und sorgt hin und wieder sogar für Frustration. Doch das sind tatsächlich nur Kleinigkeiten im Vergleich dazu, was für einen perfekt durchkomponierten und cineastischen Spiele-Trip Rockstar da abgeliefert haben.

Red Dead Redemption 2 ist bereits für PS4 und Xbox One erhältlich!

 



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