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"Okja"-Regisseur Bong Joon-ho: "Kino und Netflix können zusammen wachsen"

Mit seinem Fantasy-Drama "Okja" mischte Bong Joon-ho den Wettbewerb beim Filmfestival in Cannes mächtig auf: Im Exklusiv-Interview zum Start des Netflix-Films verriet er TVMovie.de, was seine Inspiration für das Riesen-Schwein war und wie er mit der Diskussion um Netflix umgeht.

Inhalt
  1. Die Inspiration für "Okja"
  2. "Kino ist unersetzlich"
  3. Die Kritik an Netflix ist viel zu einseitig

Ein kleiner Schritt für Netflix – ein großes Zeichen für die Filmindustrie? Zumindest im Vorfeld des prestigeträchtigen Cannes-Filmfestivals wurde "Okja" des koreanischen Ausnahmeregisseurs Bong Joon-ho zum Stein des Anstoßes, um über Streaming und die Zukunft der Kino-Kultur zu diskutieren. Der Grund: Netflix durfte gleich zwei Eigenproduktionen beim größten Filmfestival der Welt zeigen. Doch gleichzeitig protestierten die französischen Kino-Anbieter gegen diese Entscheidung, weil beim größten Streaming-Anbieter selbstverständlich die Devise gilt: Netflix first!

 

Die Inspiration für "Okja"

Dass sein Film derartige Grundsatzdiskussionen auslösen würde, war auch für den koreanischen Regisseur eine Überraschung. Schließlich erzählt er in „Okja“ von einem Wesen, dass ihn schon sehr lange beschäftigt: "Vor fast sieben Jahren habe ich mir das erste Mal ein gigantisches Tier vorgestellt, das trotz seiner Masse sehr schüchtern sein sollte. Das war der Anfangspunkt für 'Okja'. Es ist ein Film über Tiere und die Wahrnehmung von Tieren in unserer Gesellschaft."

Okja Boon Joon-ho Mija
Ein ungewöhnliches Team: Riesenschwein "Okja" und die kleine Mija          Netflix

Eine, die sich von der gigantischen Statur des gutmütigen Wesens nicht täuschen lässt, ist die junge Mija. „Im Herzen des Films geht es um ein junges Mädchen aus einer ländlichen Gegend im Südkorea, die eine Beziehung mit diesem einzigartigen Wesen schließt“, so Bong Joon-ho zu seiner tapferen Hauptfigur. Doch die Beziehung von Mija und „Okja“ wird auf eine schwere Probe gestellt, als ein Großkonzern unter der Leitung der selbstverliebten Geschäftsführerin Lucy Mirando (Tilda Swinton) Mijas geliebte Freundin nach New York entführt, um aus ihr Premium-Schnitzel zu machen. Doch Mija gibt so schnell nicht auf – und ein wunderbares, innovatives und warmherziges Film-Abenteuer nimmt seinen Lauf.

 

"Kino ist unersetzlich"

Für den Regisseur spielt es keine Rolle, ob er seine Filme für das Kino oder eine Streaming-Plattform entwickelt: "Wir haben den Film genauso behandelt, wie jede andere Kinoproduktion. 'Okja' wurde ebenfalls auf Film gedreht. Selbstverständlich hat sich das Konsumverhalten mit Blu-ray und Netflix geändert. Doch für mich ist die Seherfahrung genauso wichtig wie zuvor: Ich will, dass der Film auf jedem Medium toll aussieht und mitreißt."

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Dass das Kino unter der Streaming-Konkurrenz leidet glaubt der „Okja“-Regisseur nicht. Schließlich bedingen sich beide Plattformen mehr, als man im ersten Moment glaubt: „Im heutigen Film-Zeitalter bieten Streaming-Plattformen eine tolle Möglichkeit für Filmemacher ihre Werke einem breiten Publikum zeigen zu können. Gleichzeitig ist die Kinoerfahrung für mich unersetzlich: Es gibt nichts Vergleichbares, als mit Fremden in einem dunklen Raum über dieselben Szenen lachen und weinen zu können. Kino und Netflix können zusammen wachsen!“

 

Die Kritik an Netflix ist viel zu einseitig

Dass Netflix seine exklusiven Produktionen nicht im Kino zeigen möchte, ist durchaus streitbar. Doch ohne den Streaming-Anbieter wäre eine aufwändige Produktion wie "Okja" wohl gar nicht erst möglich gewesen: "Netflix stand von Beginn an 100% hinter dem Projekt, sowohl was die Geschichte anging, als auch, wie wir sie erzählen wollten. Das ist durchaus ungewöhnlich. Schließlich handelt es sich um einen Film, der über 50 Millionen US-Dollar kostet und eine ziemlich außergewöhnliche Geschichte erzählt. Viele Hollywood-Studios finden gerade solche Stoffe schwierig“, so Bong Joon-ho gegeüber TVMovie.de. 

"Okja" Bong Joon Ho
Regisseur Bong Joon-ho am Set von "Okja"          Netflix

Trotz aller Diskussionen konnte sich Bong Joon-ho mit „Okja“ einen echten Traum erfüllen – und liefert nach „Snowpiercer“ und „The Host“ einen weiteren herausragenden Unterhaltungsfilm mit Fantasy-Elementen ab, der nicht nur mit viel Herz, sondern auch mit einem grandiosen Darsteller-Ensemble bestechen kann. Denn neben Tilda Swinton sind in den Nebenrollen auch Jack Gyllenhaal, Paul Dano und „The Walking Dead“-Star Steven Yeun zu sehen.

"Okja" startet am 28.06.2017 beim Streaming-Anbieter Netflix. Einen Trailer zum Fantasy-Abenteuer seht ihr oben im Artikel. Alle Infos zum Netflix-Abo und den Kosten gibt es bei uns. Die besten Netflix-Serien findet ihr im nachfolgenden Video:

 

Text & Interview: David Rams

 



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