Michael Wendler: Bittere Klatsche für Schlagersänger

Michael Wendler will es noch einmal wissen! Dass er wegen seiner Verschwörungstheorien in Deutschland als Sänger wohl eher keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen wird, akzeptiert der 51-Jährige genauso wenig, wie die Fakten. Egal, ob es um die Corona-Pandemie, die verlorene US-Wahl für Donald Trump oder angebliche ausfallende Internetverbindungen wegen abgeschalteter Kraftwerke geht (die neuste falsche Aussage des Wendlers), der Sänger ist sich für keine noch so absurde Behauptung zu schade. Bereits am 15. Januar 2024 verkündete er daher auf der Plattform X (ehemals Twitter) "die Rückkehr des Königs". Damit meinte er, ihr ahnt es bereits, ganz bescheiden sich selbst. Von "Konzerten in Deutschland" (ja, Plural) war da auf seinem Profil die Rede. Doch das eine Konzert, das wirklich konkret für Deutschland geplant ist, lag kurze Zeit später schon wieder auf Eis. 

Dem ursprünglich für den 7. September 2025 geplanten Oberhausen-Konzert im Freigelände am Stadion Niederrhein des SSB Oberhausen wurde nämlich schnell der Stecker gezogen, nachdem die Verantwortlichen des StadtSportBundes Oberhausen e.V. sich gewahr geworden waren, wer da bei ihnen auftreten wollte. "Es existiert kein unterschriebener Vertrag zwischen dem Veranstalter Herrn Thomas Hoffmeister (Zeitlos Entertainment UG) und dem SSB. Herr Hoffmeister hat lediglich im Dezember angefragt, ob er die SSB Sport- und Freizeitanlage für eine Schlagerveranstaltung im September 2025 buchen kann", teilte man mit. Was er vergessen habe, zu erwähnen: dass er den Veranstaltungsort für einen Wendler-Auftritt angefragt hatte. Als der SSB Oberhausen das herausfand, beschloss man "dem Veranstalter dafür keinen Vertrag auszustellen". Sabine Grajewski, Geschäftsführerin des Oberhausener Stadtsportbundes, distanzierte sich gegenüber Schlager.de am 16. Januar noch einmal deutlich und „auf jegliche Art und Weise von den Äußerungen eines Michael Wendler“.

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Man setzte alle Hebel in Bewegung, fand für den 6. September 2025 einen Location-Ersatz und zwar das "alte Wohnzimmer" des Sängers, die Arena Oberhausen (Rudolf Weber Arena). Wie sich nun herausstellt, ist der Wendler aber auch hier nicht wirklich willkommen. Derzeit läuft nämlich eine Online-Petition, um die Veranstaltung zu stoppen. Dem Aufruf "Stoppt das Michael Wendler Konzert in der Rudolf Weber Arena Oberhausen" sind bereits 35.296 Menschen gefolgt. Die Initiatoren halten den Wendler deshalb für gefährlich und somit als Gast in Oberhausen für unzumutbar, weil er rechte Parteien unterstütze, durch Verschwörungstheorien und Hassbotschaften auf sich aufmerksam mache und in der Vergangenheit mehrfach verstörende Äußerungen wie "Merkel will komplett Macht so wie einst Adolf Hitler" getroffen habe. Fazit: "Dieser Lügner, Hetzer und Schwurbler" gehöre "auf keine Bühne". 

Für den Wendler, der seine Felle davonschwimmen sieht, natürlich eine willkommene Gelegenheit, um von "Ausgrenzung, Verhindern und Zensur“ zu sprechen. In einem Interview mit dem WDR sagte er außerdem: "Das hat mit Demokratie, für mein Verständnis, wenig zu tun." Dabei sind auch Petitionen Teil einer Demokratie, denn so können Otto Normalverbraucher:innen ihre Abneigung oder Zustimmung zu gewissen Themen zum Ausdruck bringen. 

Wie viel Erfolg die Petition haben wird, sei mal so dahingestellt. Der amerikanische Veranstalter ASM Global, der die Arena Oberhausen betreibt, äußerte sich zu der Kontroverse wie folgt: "Wir distanzieren uns ausdrücklich von den getroffenen Aussagen und möchten betonen, dass wir Künstlerinnen und Künstlern unsere Bühne grundsätzlich nicht für die Äußerung politischer Ansichten, sondern ausschließlich zur Darbietung ihrer Kunst zur Verfügung stellen." Stand jetzt findet das Oberhausen-Konzert also trotz des vernichtenden Stimmungsbildes zu Wendlers Ungunsten trotzdem statt - allerdings wohl eher im kleinen Rahmen. Während Michael Wendler die Arena in Oberhausen einst komplett füllte, haben bislang nur rund 2.800 Menschen ein Ticket erworben. Zur Einordnung: Die Rudolf Weber Arena hat ein Fassungsvermögen von 13.000 Besucher:innen! Wenn es so weiter geht, scheitert das Konzert also so oder so - egal, ob es stattfindet oder nicht. 

Vielleicht soll Laura Müller, die Ehefrau des Sängers, die Situation jetzt retten. Seit kurzem macht nämlich auch die 23-Jährige Musik, auf YouTube und Spotify erschien kürzlich ihre erste eigene Single "Superstar". Der Porno, den viele zunächst hinter der Ankündigung vermutet hatten, hätte aber wohl mehr Anklang gefunden, denn statt über die Single redet nun alle Welt über ein Angebot, das Laura Müller nun von xHamster bekam. Den Songtext zu "Superstar" schriebn übrigens der Wendler. Falls ihr das Lied nicht hören wollt, aber dennoch wissen wollt, worum es geht, könnt ihr euch hier die geistreichen Lyrics zu Laura Mülers Superstar durchlesen >>>