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Ray-Ban Meta Smart Glasses im Test: Smartes Gadget macht überraschend viel Spaß

Mit der Ray-Ban Brille von Meta hast du ein smartes Gerät auf der Nase. Und das macht überraschend viel Spaß.

RayBan Meta Glasses
Können sich auch optisch sehen lassen. Die Ray-Ban Meta Smart Glasses. Foto: Meta/PR

Als ich das Angebot bekam, die Ray-Ban Meta Smart Glasses zu testen habe ich zwar direkt zugestimmt, hatte aber keine zu großen Hoffnungen. Klar, sicher ein nettes Gadget, dachte ich mir, aber eben nicht mehr als eine nette Spielerei. Allerdings muss ich gestehen, dass mir die Meta Glasses doch mehr Spaß machen, als ich erwartet hätte.

Erster Eindruck der Meta Glasses

Das Wayfarer Modell ist sicher eines der bekanntesten Brillenmodelle von Ray-Ban und zeitlos stylish und auch die Qualität der Brillen geht mehr als klar. Die Ray-Ban Meta Wayfarer sind kaum von den klassischen Modellen zu unterscheiden, lediglich die Bügel sind durch die eingebaute Technik etwas dicker und wenn man es weiß, sieht man natürlich auch die Kameralinse. Als ich das Paket öffne, fällt mir auch gleich die schicke, braune Hülle ins Auge, über die die Glasses via USB-C geladen werden. Ein Kabel ist nicht im Lieferumfang enthalten, aber wenn wir mal ehrlich sind, dann hat man davon auch genug in dieser einen Schublade zuhause, direkt neben den Adaptern, die einem auch nie ausgehen werden. Zu meiner Überraschung ist auch keine Anleitung im Paket. Nur ein QR Code, der zur Meta AI App linkt.

Einrichtung

Ich lasse mich von der fehlenden Anleitung nicht abschrecken und installiere also die Meta AI App. Diese leitet mich Schritt für Schritt durch die Einrichtung der Brille und gibt mir auch eine kurze Einweisung. Auch alle Einstellungen kann ich direkt vornehmen oder auf später verschieben. Ich stimme erstmal allem zu, da ich ja umfassend testen möchte. Ich verknüpfe daher auch mein Instagram Konto und alle Telefonfunktionen. Außerdem teste ich direkt die Funktion Nachrichten zu verschicken. Leider ist deutsch als Sprache nicht verfügbar und ich muss englisch schreiben. Aber darüber sehe ich hinweg, da ich solche Features auch über Siri im Auto kaum nutze, aber wenn es mal sein muss, versteht mein Mann zum Glück auch englisch.

Meta Glasses
An der kleinen Linse oben rechts erkennt man die Kamera. Läuft eine Aufnahme, dann leuchtet der Ring. Foto: Privat

Was mir direkt auffällt, ist, dass der Sound überraschend klar ist und auf die Frage, was ich gerade anschaue, erklärt Meta mir genau, dass ich mich auf dem Sofa in einem Wohnzimmer befinde. Total cool, aber auch irgendwie gruselig. Jetzt aber erstmal an den Praxistest.

Meta Glasses im Praxistest

Setzt du die Brille auf die Nase, dauert es einen kurzen Moment und ein Sound signalisiert dir, dass du jetzt mit deinem Smartphone verbunden bist. Hier ist mir direkt der doch recht klare Sound der Ray-Ban Meta Smart Glasses aufgefallen. Etwas, womit ich um ehrlich zu sein nicht gerechnet hätte. Aber da trifft es sich ja ganz gut, dass ich als bekennender Podcastjunkie ohnehin später mit dem Rad zur Bahn fahren wollte. Kopfhörer möchte ich dann nicht tragen, aber so kann ich gespannt dem Interview lauschen und bekomme dennoch alles um mich herum mit. Auch der Fahrtwind (hallo, E-Bike) stört hier kaum und die Lautstärke passt sich automatisch meiner Umgebung an. Nicht nur smart, sondern auch komfortabel. Selbstverständlich kann man mit den Glasses auch Musik hören. Logisch, der Sound ist nicht so klar, wie bei hochwertigen Kopfhörern, allerdings durchaus solide. Ich hätte mehr Scheppern und einen metallischen Klang erwartet.

Ein Landschaftsfoto, aufgenommen mit den Meta Glasses.
Die Kameraqualität der Ray-Ban Meta Smart Glasses ist ausreichend. Foto: Privat

Ein weiteres Feature, das mir gut gefällt, ist die Möglichkeit, via Tippen am Bügel ein Foto zu machen. Klar, ist auch schnell das Smartphone mit besserer Kamera gezückt, aber bei Veranstaltungen stelle ich mir diese Möglichkeit sehr entspannt vor. Und auch auf meiner kleinen Radtour nutze ich die Gelegenheit ein Foto der Landschaft zu machen, ohne durch das Halten des Handys meine Sicherheit zu gefährden. Übrigens könnte ich das Bild auch via Sprachanweisung direkt in meine Insta Stories teilen oder einen Livestream starten. So sehr Influencer bin ich dann aber doch nicht. Die Qualität der einzelnen Fotos ist aber auf jeden Fall völlig in Ordnung, finde ich. Dank Zugang zu meinem WLAN werden Fotos direkt in meine Bildergalerie importiert und gespeichert, sobald ich sie ins Etui stecke, wo die Brille automatisch geladen wird. Aber auch in der Meta AI App kann ich mir die Bilder anzeigen lassen.

Hey, Meta!

Wie Alexa, Siri und Google reagiert auch Meta AI auf Fragen und Anweisungen. Dazu sage ich einfach "Hey Meta!" und ein akustisches Signal sowie ein Leuchten, das ich aus dem Augenwinkel erkenne, zeigt mir, dass ich reden kann. Allerdings, wie bereits erwähnt, auf Englisch. Ok, ich frage Meta also einmal, worauf ich schaue. Meta erkennt, dass ich in einem Wohnzimmer bin. Mit Fernseher und Treppe. Irgendwie ein gruseliger Gedanke, aber korrekt. Auch Nachfragen sind möglich, meinen Suchverlauf kann ich ebenfalls immer wieder in der Meta App nachlesen.

Screenshot von Meta AI
Die Ray-Ban Meta Smart Glasses erkennen, was man sieht und ermöglicht Rückfragen. Foto: Privat

Leider sind die Beschreibungen trotz allem wenig detailreich, auch wenn die Erkennung grundsätzlich funktioniert. Ich gehe allerdings davon aus, dass sich Metas AI hier künftig noch verbessern wird und Fragen konkreter beantworten kann. Gleiches gilt für die Sprachunterstützung. Es wäre schön, könnte ich meine Anweisungen in Deutsch geben. Ich fühle mich grundsätzlich ein wenig dämlich, wenn ich mit Computern spreche und neige dazu unnatürlich laut und deutlich zu reden, auf Englisch verstärkt sich das ganze allerdings ins unermesslich Peinliche. Auch das Vorlesen meiner SMS, die logischerweise auf Deutsch sind, klappt leider nur mittelmäßig.

Daten und Fakten zu den Ray-Ban Meta Smart Glasses

  • Kamera: 12 MP Ultraweitwinkel (3024 × 4032 px)

  • Videoaufnahme: 1440 × 1920 px bei 30 fps

  • Mikrofone: 5 integrierte Mikrofone für räumlichen Klang

  • Lautsprecher: Offene Ohrhörer mit verbessertem Bass und hoher Lautstärke

  • Audiofunktionen: Freihändiges Telefonieren, Musikhören und Sprachsteuerung

  • Akkulaufzeit: Bis zu 4 Stunden mit einer Ladung

  • Ladeetui: Ermöglicht bis zu 36 Stunden zusätzliche Nutzung

  • Speicher: 32 GB interner Speicher für ca. 500 Fotos oder 100 Videos à 30 Sekunden

  • Meta AI: Sprachassistent für Aufgaben wie Anrufe, Nachrichten, Musiksteuerung und mehr

  • Livestreaming: Direktes Streamen auf Instagram und Facebook

Fazit

Grundsätzlich bin ich von den Ray-Ban Meta Smart Glasses stärker begeistert, als ich es erwartet hätte. Auch wenn natürlich noch Luft nach oben ist, konnte ich doch Spaß damit haben. Ich habe auch die ein oder andere Großveranstaltung vor der Nase, bei der ich mir vorstellen kann, die Brille noch etwas genauer zu testen. Denn ich möchte nicht dauernd mein Handy zücken, aber möglichst viele Eindrücke festhalten. Wer auf technische Spielereien steht und den stolzen Preis von etwa 350 Euro zahlen möchte, der bekommt mit den Ray-Ban Meta Smart Glasses einen Begleiter für sonnige Tage und eine gut aussehende Sonnenbrille mit wirklich coolen Features.

Die Ray-Ban Meta Wayfarer gibt es in einer großen Farbauswahl, sowohl was das Gestell als auch die Gläser selbst betrifft. Wie bei anderen Brillen auch kannst du sie sogar mit einer Sehstärke bekommen.