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Gaming

Magic the Gathering: "Commander Legends"-Designer Gavin Verhey im Interview

Mit „Commander Legenden“ kommt das erste volle Magic the Gathering-Set für das Commander-Format. Wir konnten Lead Designer Gavin Verhey dazu einige Fragen stellen.

Magic the Gathering: "Commander Legends"-Designer Gavin Verhey im Interview
"Commander Legenden" ist die neue Erweiterung für "Magic the Gathering", die ab dem 20. November 2020 erhältlich ist. Foto: Wizards of the Coast / Hasbro

Commander ist inzwischen das beliebteste Format in Magic the Gathering - das sagte sogar der aktuelle Design-Chef Mark Rosewater. Umso verwunderlicher ist es, dass es so lange gedauert hat, bis mit „Commander Legends“ das erste Draft-Set für diese Multiplayer-Spielform erschien.

Wie lange das Design-Team daran saß und was der große Unterschied zu den normalen Sets ist, erklärte uns Lead-Designer von „Commander Legenden“ Gavin Verhey.

TVMovie.de: Gavin, wie sah der der erste Pitch für „Commander Legenden“ aus? Was war das Ziel des Sets?

Gavin Verhey: Zwei meiner liebsten Formate waren schon immer Commander und Draft – und vor ungefähr sechs Jahren hatte ich die Idee, beide zu kombinieren! Ich wollte die Idee, Commander zu draften zum Leben erwachen und dachte, es wäre ziemlich spaßig. Und es freut mich zu sagen: Das ist es auch!

Während wir am Draft-Erlebnis gearbeitet haben, haben wir nicht nur ein tolles Draft-Set erschaffen, sondern auch viele großartige Karten und neue Legenden, auf die sich die Spieler richtig freuen. Es ist wirklich ein Liebesbrief, nicht nur an Commander, sondern an Magic im Allgemeinen!

TVMovie.de: Was war eure Herangehensweise, Karten für ein Umfeld zu designen, das an sich eher zum Spaß und nur sehr selten kompetitiv gespielt wird?

Gavin Verhey: Sehr gute Frage! Wenn wir Karten für ein soziales, spaßiges Format entwickeln, wollen wir vor allem zusätzliche Optionen schaffen, ohne die Karten, die die Spieler mögen, überflüssig zu machen. So wollten wir mit vielen von den neuen Commandern ganz neue Decks erschaffen anstatt den Spielern das Gefühl zu geben, ihre bestehenden Decks müssten sich verändern. Ein gutes Beispiel ist Obeka, Brute Chronologist. Vorher war es nicht Möglich, ein Deck zu bauen, das seinen eigenen Zug vorzeitig beenden wollte – doch jetzt geht es

TVMovie.de: Wie balanciert man die einzelnen Farben in so einen Set aus? Besonders Weiß wird von vielen Spielern als ziemlich schwach im Format angesehen, wie geht man dieses Problem an, ohne alles andere zu brechen?

Gavin Verhey: Das schöne am Draft ist, dass es sich selbst ausbalanciert! Wenn sechs Spieler grüne Karten draften, werden ihre Decks am Ende nicht so gut sein, da die anderen Spieler einen großen Teil der Karten wegnehmen, die sie haben wollten. Wir haben also glücklicherweise eine Menge Zeit darin investiert, das zu balancieren und hatten das aber noch im Hinterkopf.

Wenn es um das allgemeine Commander-Format geht, wissen wir, dass Weiß einige zusätzliche Hilfestellungen braucht. Die Farbe hat traditionell nicht so viele Möglichkeiten, mehr Karten zu ziehen oder mehr Mana zu generieren. In dem Set gibt es ein paar Karten, die genau da helfen, wie Keeper of the Accord. Außerdem gibt es noch einige Pläne für die kommenden Sets, bleibt also gespannt!

TVMovie.de: Wie du bereits meintest, soll man „Commander Legenden“ eigentlich draften, was in Zeiten von COVID-19 ziemlich schwierig ist. Gab es die Überlegung, die Veröffentlichung noch mal zu verschieben?

Gavin Verhey: Wir haben es diskutiert, aber am Ende wussten wir nicht, wie lange wir das Set noch zurückhalten können – schließlich wurde es schon mehrfach verschoben! Es ist außerdem schwer vorauszusehen, was in der Welt geschieht oder wann der richtige Zeitpunkt da sein wird. Außerdem spielen immer mehr Leute Commander über Webcam, auf Seiten wie SpellTable, und Magic Online hat einen Commander Legends Draft. Ich glaube also, viele Leute werden das Set ausprobieren können.

Gavin Verhey war der leitende Designer für "Commander Legenden" Bild: Wizards of the Coast / Hasbro

TVMovie.de: Was ist denn der Unterschied beim draften zwischen einem normalen und einem Commander-Set? Und wie hat sich das auf die Design-Entscheidungen ausgewirkt?

Gavin Verhey: Es sind einige Dinge anders, wenn man Commander-Legens draftet. Als erstes haben die Booster-Packungen 20 statt nur 15 Karten wie gewohnt! Außerdem nimmt man zwei Karten anstatt einer.

Am Ende muss man ein 60-Karten-Deck bauen, inklusive des Commanders – und alle Karten müssen die gleiche Farbe wie der Commander haben. So bekommt man das typische Gefühl, welches das Format immer vermittelt. Die üblichen Regeln sind nämlich die gleichen: 40 Lebenspunkte, wie man den Commander benutzt und so weiter.

Das machte die Entwicklung der Karten ziemlich spannend, denn bestimmte Karten, die in einem normalen Draft gut sind, sind hier vielleicht unspielbar. Als Beispiel ist Commander kein sonderlich aggresives Format. Eine Kreatur, die 3/3 stark ist und zwei Mana kostet mag im normalen Draft super sein, bringt euch in „Commander Legenden“ aber nicht weiter. Dadurch sieht man viele Karten der Seltenheitsstufe „Häufig“, die es da normalerweise nicht gibt – wie 8/8-Kreaturen für acht Mana oder Karten, die auf dem gesamten Spielfeld Schaden anrichten wie Fiery Cannonade.

TVMovie.de: Warum habt ihr in „Commander Legenden“ die Partner-Mechanik zurück gebracht?

Gavin Verhey: Partner ist der wichtige Kleber, durch den das Draft-Format überhaupt erst funktioniert! Wir haben früh ein Problem bemerkt.Wenn man im normalen Draft mit zwei Farben startet – sagen wir Rot und Grün – und zu einer anderen Farbe wie Blau wechseln möchte, ist das kein Problem. Aber wegen der Farbidentitäts-Regel bei Commander müsste man zusätzlich eine blau-grüne legendäre Kreatur ziehen, um das möglich zu machen. Und das kann man schlichtweg nicht garantieren!

Partner gibt den Spielern viel mehr Flexibilität. In der oben genannten Situation braucht man nur einen grünen oder blauen Partner-Commander zu finden. Sobald wir das gelernt hatten, wussten wir, dass Partner ein essenzieller Bestandteil des Sets wird.

TVMovie.de: Zum Abschluss – was ist deine Lieblingskarte aus dem Set und was glaubst du ist die stärkste Karte?

Gavin Verhey: Es gibt so viele Optionen, da ist es schwer sich für einen Favoriten zu entscheiden. Aber ich denke es ist Hans Eriksson. Es ist eine Anspielung auf den Fluff-Text der Karte Lhurgoyf, damals aus der Edition „Eiszeit“, und wie sie funktioniert ist einfach perfekt!

Und die stärkste? Ist wohl definitiv Rograkh, Son of Rohghh, oder? Es ist ein Commander für null Mana! Danke für das Interview und ich hoffe, ihr habt mit „Commander Legenden“ eine Menge Spaß!

 


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