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Fernsehen

"Love Island"-Kandidatin Jessica: "Ich hatte das Gefühl, ich muss dem perfekten Bild einer Frau entsprechen" | Interview

Jessica ist die erste Transfrau in der Dating-Show "Love Island". Im Interview verrät sie, warum sie mit ihrer Art in der Villa anecken könnte und welche Schwierigkeiten sie zunächst mit ihrer Transsexualität hatte.

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Jessica ist eine der Kandidat:innen bei "Love Island". Foto: RTLZWEI / Thomas Reiner & Antje Rieken

Am 21. März ist es soweit: Die neue Staffel von "Love Island" startet bei RTLzwei. Nun hat der Sender die ersten Kandidat:innen der Show bekanntgegeben. Unter ihnen ist auch Jessica, die als erste Transfrau an dem Dating-Format teilnimmt. Im Interview mit "TV Movie Online" spricht sie über die Gründe für ihre Teilnahme, Schwierigkeiten beim Dating und der Angst vor falschen Absichten.

Wie bist du zu Love Island gekommen?

Love Island war die einzige Dating-Show, die ich schon immer nice fand, weil ‚Love Island‘ nicht vergleichbar ist mit anderen Dating-Shows. Irgendwann habe ich mir gedacht, irgendwas zieht mich zu ‚Love Island‘. Ich habe immer gesagt, wenn ich jemanden kennenlerne, dann im Fernsehen. Denn wenn jemand in eine Dating-Show geht, der so verrückt ist wie ich, dann muss es passen. 

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Welcher Islander gefiel dir in den vergangenen Staffeln am besten?

Da gab es mehrere. Zum Beispiel in Staffel 1 Mike Heiter, der hat mir auch gezeigt, dass ich eigentlich keinen festen Typ Mann habe. Ich dachte immer südländischer Typ vom Aussehen und er war ja das Gegenteil. Ich finde sowohl blonde Typen auch Südländer nice. Dann Marcellino, der Italiener, also typischer Südländer, der war auch mit Tobi in einer Staffel, die waren best friends, Tobi war auch toll.

Wirst du etwas anders machen als die Islander:innen vor dir?

Also ehrlich gesagt nicht. Ich hatte jetzt noch nie bei jemanden der letzten Staffel, dass ich dachte: ‚Was macht die oder er da?‘ Ich finde das entscheidet jeder für sich. Es kann sein, dass ich irgendwann emotional reagiere oder das Temperament bei mir rauskommt, aber ich lasse das von der Situation her entscheiden. Ich finde streiten legitim, das ist im normalen Dating-Leben auch so. Ich finde Liebe und Küssen legitim. Man sollte sich selbst keine extremen Tabus setzen. Man sollte es nach dem Gefühl und der Situation entscheiden.

Was sagen deine Familie zu deiner Teilnahme?

Meine Familie war cool und glücklich damit. Meine Mama unterstützt mich bei allem und sie ist oft die Frau hinter der Kamera bei Social-Media-Dingen und Instagram-Fotos machen. Sie verfolgt das alles schön und sie weiß, dass ich die erste Transfrau bei ‚Love Island‘ bin und sie ist da sehr stolz und sagt: ‚Hey, du setzt ein Zeichen und du stellst dich da für eine Gruppe von Menschen hin‘. Ich bin vielleicht die, die das Tor öffnet und in den nächsten Jahren trauen sich vielleicht mehr Transfrauen oder Leute aus der LGTBQ-Community sich da zu bewerben und teilzunehmen. Das macht sie sehr stolz.

Du hattest gegenüber RTLzwei bereits erwähnt, dass du Angst davor hast, dass es jemand nicht ernst meinen könnte. Wie gehst du damit in der Villa um?

Also ich kenne schon Ablehnung. Ich hatte nicht nur positive Dates. Wenn Männer zu mir kommen und sagen: ‚Hey, Ich kann es mir mit dir nicht vorstellen, da es immer in meinem Hinterkopf bleiben wird, dass du als Junge geboren wurdest oder weil ich gerne eigene Kinder möchte, was mit dir leider nicht geht.‘, ist das für mich vollkommen ok, solange es auf der respektvollen Basis bleibt und er nicht transphob wird. Falls es jemand mit mir in der Villa nicht ernst meinen sollte, dann fände ich das schade und auch enttäuschend, weil ich mir denken würde: ‚Ok, wir sind ein Couple. Du spielst mir was vor und am Ende ist es nicht ernst gemeint. Aber tatsächlich habe ich diese Befürchtungen wegen der Social-Media-Geschichten - als Transfrau, die auch ein bisschen provokativ ist im Internet, was das Thema angeht. Schwierig ist es, wenn mir ein fremder Mann schreibt, dass er sich mit mir treffen will und dann nicht zum Date kommt und stehen lässt. Dann frage ich mich: ‚Bin ich vielleicht nur eine Wette?‘ Ich glaube im realen Leben merke ich es schon, wenn es jemand nicht ernst meint. Ich habe ein gutes Bauchgefühl. Ich merke es, wenn die Energy falsch ist oder negativ ist.

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Wann würdest du ansprechen, dass du Transgender bist oder willst du das überhaupt ansprechen?

Ich glaube, wenn ich meinen Mund aufmache, merkt der ein oder andere es. Ich will es niemanden aufzwingen und meine Geschichte erzählen, sondern wenn es sich ergibt und mir Fragen gestellt werden, bin ich für alle Fragen offen. Klar, ich stehe schon automatisch für eine gewisse Gruppe Frauen und bin die erste Transfrau. Ich glaube, das wird schon zum Thema gemacht, auch wenn ich es selbst nicht zum Thema mache. Ich mag es auch darüber zu erzählen, weil so viele Jahre sich keiner für meine Geschichte interessiert hat und ich das Gefühl hatte, ich muss es irgendwie geheim halten und mich der „normalen Frau“ anpassen. Ich sage aber auch: Hinter mir steht mehr als nur die Transfrau.

Bist du schon immer so offen mit dem Thema umgegangen oder musstest du es dir erst erkämpfen?

Ich konnte nicht immer so offen damit umgehen. Ich glaube, weil ich sehr jung war. Ich war damals 12 bei meinem Outing. Ich hatte immer das Gefühl, es gibt dieses perfekte Bild einer Frau, dem ich entsprechen muss und ich wollte eine Zeit lang, dass wenige Leute wissen, dass ich Trans bin. Vor allem wenn ich neue Leute kennengelernt habe, wollte ich das überhaupt nicht thematisieren. Erst mit der Social-Media-Geschichte habe ich mich getraut darüber in der Öffentlichkeit zu sprechen und stehe nun Feuer und Flamme dahinter.

Hast du Eigenschaften, von denen du denkst, dass sie dir Probleme in der Villa bereiten werden?

Ich glaube manchmal meine Offenheit. Ich habe sehr viel Energie. Wenn ich in einem Raum voller Menschen bin, dann steche ich durch meine Art heraus. Ich rede immer laut und viel. Ich bin dann ein bisschen hibbelig und ich glaube, dass es den ein oder anderen nerven könnte. Oder, dass sich manche denken: ‚Das hat sie jetzt nicht gesagt!?‘ Es kommt einfach aus mir raus und vielleicht könnten manche damit überfordert sein, aber ich bin so, wie ich bin. Ich rechne damit, dass sich nicht alle denken: ‚Die mag ich voll.‘ Das ist normal. Man mag Menschen oder man mag sie nicht. Man soll aber respektvoll sein und normal miteinander umgehen.

 

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