"Das Supertalent": Keine Konsequenzen für Vagina-Flöten-Auftritt

Am Samstagabend sorgte ein Auftritt in der neuen Staffel der RTL-Show "Das Supertalent" für Aufsehen, der weit von der üblichen familienfreundlichen Unterhaltung entfernt ist. 

Die Jury, bestehend aus Pop-Titan Dieter Bohlen, Bruce Darnell, Profitänzerin Ekaterina Leonova und Anna Ermakova, konnte kaum glauben, was sie da sah. Gegen Ende der Show betrat die Australierin Beatrice McQueef die Bühne.

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In ihrer zunächst seriös wirkenden weißen Bluse führte sie dann eine ungewöhnliche Nummer auf: Sie zog ihren Rock aus und spielte den Song "Alle meine Entchen" kopfüber mit einer Flöte, mit ihrer Vagina. 

Verkehrtherum, weil sie ihre Beine Kopfüber auf zwei Stuhllehnen spreizte. Das Publikum, darunter auch die Jury, reagierte mit Entsetzen und Abscheu. Für die Zuschauer:innen vor dem Fernseher wurde ihr Intimbereich mit einem Igel zensiert.

Der Medienpsychologe Prof. Jo Groebel kommentierte diese eher ungewöhnlichen Szenen mit den Worten: "Die von RTL vor ein paar Jahren ausgerufene Seriosität ist offenbar nicht so erfolgreich gewesen wie die Tabubrüche vor 10 oder 15 Jahren."

In einer Stellungnahme gegenüber dem Nachrichtenportal "BILD" verteidigte RTL seine Entscheidung, den Auftritt zu zeigen. Der Sender erklärte: "Uns war bewusst, dass der Auftritt unterschiedliche Reaktionen hervorrufen könnte. Deshalb haben wir schon bei der Aufzeichnung entsprechende Jugendschutz-relevante Vorkehrungen getroffen."

Nach der Definition der Aufsichtsbehörde wurde während des Auftritts der Flötenspielerin keine Pornografie gezeigt. Außerdem wird angegeben, dass die Sendung um 20.15 Uhr begann. Es wurde also von Zuschauerinnen und Zuschauern ab zwölf Jahren ausgegangen. Für diese Altersgruppe war die "Musik"-Darbietung kein "entwicklungsbeeinträchtigender Medieninhalt".

RTL fährt fort: "Ihr zugegebenermaßen ungewöhnliches Talent, die Blockflöte durch Akrobatik und den Einsatz ihres Beckenbodens zu spielen, ist einzigartig und zeigt, dass 'Das Supertalent' Raum für vielfältige Darstellungen bietet."

Die Reaktion von RTL auf die Kritik fiel jedoch vage aus. Eine Sprecherin des Senders erklärte, dass die Talente gemeinsam mit einem Team der Produktionsfirma "UFA SHOW & FACTUAL" vor der eigentlichen Sendung ausgewählt wurden und die endgültige Entscheidung über die Teilnahme bei der RTL-Redaktion lag. 

Der beliebte TV-Sender hat sich also bewusst für diesen Auftritt entschieden – wahrscheinlich, um die Einschaltquoten der Sendung zu steigern.

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