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Gaming

Biomutant: Ein Spiel wie ein B-Film | Test

Vier Jahre nach der ersten Ankündigung erscheint endlich das Open-World-Spiel „Biomutant“. Ob sich das lange Warten gelohnt und sich das Studio übernommen hat erfahrt ihr in unserem Test.

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Wie gut ist das neue Open-World-Spiel "Biomutant"? Foto: THQ Nordic
Inhalt
  1. „Biomutant“: Die Story
  2. „Biomutant“: Das sind die Spielmechaniken
  3. „Biomutant“: Macht das Kampfsystem Spaß?
  4. „Biomutant“: Die Spielwelt als größter Pluspunkt
  5. „Biomutant“: Schwächelnde Technik
  6. „Biomutant“: Das Fazit

Getestet von: Matthias Holm

Das erste Spiel ist für ein neues Studio immer eine Herausforderung. Da hilft es selten, wenn die Entwickler selbst die Erwartungen immer weiter schüren. Experiment 101, das Team hinter dem neuen Open-World-Titel „Biomutant“, hat seit der ersten Ankündigung ihres ersten Games satte vier Jahre gebraucht, um es auf den Markt zu bekommen. Hat sich das Warten gelohnt? Die Antwort ist ein glasklares Jein.

 

„Biomutant“: Die Story

In dem Spiel seit ihr ein namenloses Wesen, welches durch eine postapokalyptische Welt streift. Die Menschheit wurde durch eine nicht näher benannte Katastrophe ausgelöscht, immer wieder ist die Rede von einem Öl-Konzern, der das Wasser verseuchte. Stattdessen streifen nun anthropomorphe Tiere durch die Felder und Berge. Im Gegensatz zu den sprechenden Wesen aus „Disney“-Filmen besitzen die Figuren in „Biomutant“ allerdings ein großes Arsenal an Waffen.

Hier findest du Biomutant für PC | Xbox One

Recht weit zu Beginn werdet ihr gebeten, euch zu entscheiden. Der Baum des Lebens wird in allen vier Himmelsrichtungen von riesigen Monstern angegriffen. Je nachdem, ob ihr euch für die helle oder die dunkle Variante entscheidet, könnt ihr sie bezwingen – oder ihnen dabei helfen.

Unterstützung erhaltet ihr dabei von einen der unterschiedlichen Stämme die einzelne Gebiete der Spielwelt kontrollieren. Ihr könnt einer dieser Parteien die Treue schwören und den Rest im Laufe des Spiels besiegen.

Bereits hier wird das größte Problem von „Biomutant“ deutlich: Sowohl die eine als auch die andere Aufgabe wäre in sich bereits ein eigenes Spiel wert. Da Experiment 101 aber anscheinend ein großes Mammutwerk erschaffen wollte, findet sich beides hier wieder und verwässert das Erlebnis enorm. Denn die Spielerschaft fühlt sich schnell hin- und hergerissen zwischen den verschiedenen Aufgaben, die alle angeblich wichtig sein sollen. So tritt der Teil des Spiels in den Hintergrund, den man individuell langweiliger findet, was nicht das Ziel sein kann.

Ein Punkt, an dem sich die Geister scheiden werden, ist die Art der Erzählung. Denn die Hauptfigur besitzt einen kleinen Roboter, der für euch Dialoge übersetzt und der euch mit Informationen versorgt. Da die Tiere der Postapokalypse allerdings nicht alle Gegenstände kennen, die Menschen benutzt haben, haben sie dafür einfach neue Wörter erfunden. Das mag für den einen oder anderen in Fremdscham enden, ist aber auf jeden Fall eine erfrischende Abwechslung.

 

„Biomutant“: Das sind die Spielmechaniken

Im Kern ist „Biomutant“ ein Rollenspiel im Stile von „Skyrim“ oder „The Witcher 3“. Am Anfang erstellt ihr euch eine Figur und passt deren Werte euren Bedürfnissen an. Für abgeschlossene Quests oder erledigte Gegner erhaltet ihr Erfahrungspunkte, mit denen ihr eure Fähigkeiten weiter verbessert und neue Skills freischaltet.

Aber auch hier haben die Entwickler zu viel gewollt. Neben den normalen Waffen-Kombinationen, die sich in Schlag- und Schusswaffen und dort nochmal in die unterschiedlichen Klassen aufteilen, gibt es noch Mutationen, die mit Mutationspunkten freigeschaltet werden, oder Psi-Kräfte, die ebenfalls eine separate Währung brauchen, um freigeschaltet zu werden. Bei der schieren Menge passiert es nicht selten, dass bestimmte Fähigkeiten einfach vergessen werden.

Um den Gegnern Herr zu werden könnt ihr euch immer wieder neue Waffen bauen. Die dafür nötigen Teile kauft ihr bei Händlern oder findet sie in der Spielwelt – so gelangt ihr übrigens auch an Rüstungen. Um dann das neue Schwert aus einem Pömpel und einem Bleistift herzustellen, braucht ihr Materialien, die ihr aus alten Ausrüstungsteilen gewinnt. So ist die häufigste Überlegung in „Biomutant“ die, ob man bestimmte Dinge noch braucht – oder ob man das Zeug einfach verschrotten kann. Es gibt auch die Möglichkeit, die Qualität eures Arsenals an Werkbänken zu verbessern. Allerdings ist es immer deutlich billiger, einfach eine neue Pistole herzustellen.

 

„Biomutant“: Macht das Kampfsystem Spaß?

Einer der wichtigsten Faktoren, die bei Open-World-Rollenspielen den Spielspaß ausmachen, ist das Kampfsystem. Hier ordnet sich „Biomutant“ im Mittelmaß ein. Es macht durchaus Spaß, mit den verschiedenen Waffentypen zu experimentieren. Da aber die unterschiedlichen Typen immer die gleichen Tastenkombinationen für Spezialangriffe haben, die man erst freischalten muss, behält man nach den ersten Spielstunden seine präferierte Spielart einfach für den Rest des Abenteuers bei.

Das liegt auch daran, dass man sich gar nicht groß auf die Gegner einstellen muss. Meist sind die Gefechte recht einfach zu gewinnen und schnell vorbei. Sollte es doch mal brenzlig werden, häufig der Fall in einer krassen Überzahl-Situation, hilft die gute alte Im-Kreis-Laufen-Taktik. Die KI ist leider nicht clever genug, als dass die Gruppen euch flankieren oder ähnliche Finesse an den Tag legen würden.

Einer der größten Spaß-Faktoren der Gefechte sind die Gegner an sich. Denn wie viele der anderen Figuren in der Spielwelt sind sie mit viel Liebe designet worden. Zwar unterscheiden sich die Moves auch bei größeren Viechern eher selten, dennoch macht es jedes Mal Spaß, auf einen Mini-Boss zu treffen.

 

„Biomutant“: Die Spielwelt als größter Pluspunkt

Das führt zu den Punkt, den „Biomutant“ positiv von anderen Spielen ähnlicher Couleur abhebt.Auch wenn die ersten Spielstunden sehr linear verlaufen und abschreckend wirken, eröffnet sich schon bald eine enorm spannende und vor allem abwechslungsreiche Spielwelt. Den meisten Spielspaß entwickelt das Spiel, wenn man sich einfach nur ein Reittier schnappt und durch die Felder und Täler stromert. Zum einen sieht die Umgebung, gerade im wechselnden Tageslicht, fantastisch aus.

Und man entdeckt immer wieder kleinere Abschnitte, die mit neuen Aufgaben oder Loot auf euch warten. Zugegeben, große Abwechslung gibt es hier nicht. In jedem interessanten Gebäude gibt es ein paar Gegner und Kram zum Einsammeln. Aber trotzdem freut man sich doch jedes Mal wieder, wenn man einen solchen Ort ganz alleine, ohne eine Quest die euch dahin führt, entdeckt.

Leider sind die Bewohner der Welt nicht ganz so interessant. Entweder haben sie gar nichts zu sagen oder sind Questgeber, bei denen die Dialoge – und die von ihnen gegebenen Aufgaben – immer nach dem gleichen Schema ablaufen.

 

„Biomutant“: Schwächelnde Technik

Was das Erkunden der Landkarte aktuell aber noch ein bisschen zermürbend werden lässt ist die schwächelnde Technik des Spiels. In unserer Probezeit auf der Playstation 5 gab es diverse Abstürze und häufige Grafikfehler in Zwischensequenzen. Dies wurde zwar mit einem Patch behoben, allerdings laden beispielsweise einige Texturen in der Spielwelt immer noch sehr spät nach.

Außerdem sehen die Bewegungsanimationen der NPCs, gerade außerhalb der Kämpfe, sehr abgehakt und nicht wirklich nach dem aktuellen Standard aus. Ansonsten gibt es wenig zu meckern. Lobend zu erwähnen ist, dass das gesamte Spiel auf Deutsch übersetzt und vertont wurde – hier wurde in letzter Zeit bei anderen Titeln gerne mal gespart.

 

„Biomutant“: Das Fazit

„Biomutant“ ist kein gutes Spiel. Dafür sprechen zu viele Faktoren dagegen, wie die technischen Fehler, repetitives Gameplay und überfrachtete Funktionen. Aber man kann damit trotzdem – oder vielleicht auch gerade deswegen – eine ganze Menge Spaß haben. Die bewährte Spirale aus immer neuem Loot, zusammen mit dem simplen aber spaßigen Crafting-System, und wenig tiefgehenden, aber unterhaltsamen Kämpfen kann enorm lange bei der Stange halten. Es ist wie ein B-Film: Viele Fehler, aber irgendwie trotzdem liebenswert.

"Biomutant" erschien am 25. Mai 2021 für die PS4, Xbox One und den PC.

 


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