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Kino

Berlinale 2018: Kritik zum Eröffnungsfilm "Isle of Dogs" | Wes Anderson

"Who let the Dogs out"? Die Berlinale 2018 eröffnet mit einem alten Bekannten: Wes AndersonsIsle of Dogs“ lässt seine animierten Vierbeiner ziemlich menschliche Dummheiten ausbügeln.

Isle of Dogs Wes Anderson
Mit "Isle of Dogs" eröffnet Regisseur Wes Anderson zum zweiten Mal die Berlinale und sorgt für eine kleine Revolution: Erstmals eröffnet ein Animationsfilm das größte deutsche Filmfestival! Foto: 2018 Twentieth Century Fox
Inhalt
  1. „Isle of Dogs“ bei der 68. Berlinale: Darum geht‘s
  2. "Isle of Dogs": Wes Anderson in Reinform
  3. Berlinale 2018: Auf den Hund gekommen und mit Katzenjammer verabschiedet...

Von der 62. Berlinale berichtet David Rams

Am Anfang war ein Alpha-Hund auf einer Mülldeponie. Hätte ein x-beliebiger Regisseur diese Prämisse einem Produzenten verkaufen wollen, wäre die anschließende peinliche Stille im Raum wohl erdrückend geworden. Tatsächlich war genau dieser Pitch der Ausgangspunkt zum Eröffnungsfilm der 68. Berlinale, der einmal mehr der Gedankenwelt von US-Regisseur Wes Anderson ("Grand Budapest Hotel", "Der fantastische Mr. Fox") entsprungen ist und den sein Autorenteam rund um Hollywood-Darsteller Jason Schwartzman in einen knapp 100-minütigen Animationsfilm kondensiert hat, dessen Ideenreichtum zum Auftakt der Berlinale 2018 beinahe jegliche Vorstellungskraft sprengt.

 

„Isle of Dogs“ bei der 68. Berlinale: Darum geht‘s

Konkret geht es nämlich nicht um irgendeinen Alpha-Hund, sondern um den treuen und hochintelligenten Vierbeiner namens Spots (im Original gesprochen von: Bryan Cranston). Doch unser Protagonist wird schnell zum Mittelpunkt einer unglaublichen Wendung: Denn Kobayashi, despotischer Bürgermeister von Megasaki City und erklärter Hundehasser, hat es auf die kläffende Bevölkerung seiner Metropole abgesehen, nachdem eine fiese Hundekrankheit um sich greift. Spots wird als Allererster auf eine entlegene Mülldeponie abtransportiert. Doch er ist nur einer von vielen, die ins Exil getrieben werden…

Berlinale Isle of Dogs Wes Anderson
Atari und seine Hundebande!          20th Century Fox

Den von der Bevölkerung gefeierten Hunde-Exodus will der 12-jährige Atari jedoch nicht akzeptieren: Schließlich sollte doch Spots auf ihn, den Pflegesohn des korrupten Bürgermeisters aufpassen. Mit Hilfe eines eigens geklauten Miniatur-Junior-Turboprop macht sich Atari auf den Weg nach "Trash Island", um seinen geliebten Vierbeiner wieder in die Arme nehmen zu können. Als Atari schließlich die Bekanntschaft eines Rudels Alpha-Hunde macht, nimmt die (Hunde)-Revolution ihren Lauf…

 

"Isle of Dogs": Wes Anderson in Reinform

Immerhin zum vierten Mal nach "Die Royal Tennenbaums" (2002), "Die Tiefseetaucher" (2005) und "Grand Budapest Hotel" (2014) ist Regisseur Wes Anderson bei der Berlinale zu Gast. Zum zweiten Mal darf er die Internationalen Filmfestspiele von Berlin auch eröffnen und produziert dabei auch gleich ein absolutes Novum: Zum allerersten Mal in der Geschichte der Berlinale eröffnet ein Animationsfilm das prestigeträchtige Filmfestival, das spätestens in zwei Jahren mit der 70. Berlinale einen ganz neuen Anstrich erhalten wird. Nach viel Kritik und Unmut seitens Filmschaffenden in den vergangenen Jahren läuft der Vertrag von Berlinale-Direktor Dieter Kosslick im Mai 2019 ab. Das Festival wird somit nach 18 Jahren eine komplett neue Leitung erhalten.

Dass Kosslick noch einmal einen treuen Stammgast des Festivals die Berlinale eröffnen lässt, wurde ihm im Vorfeld der diesjährigen Filmfestspiele vorgehalten. Doch tatsächlich gehört "Isle of Dogs" nicht nur zu den besten Eröffnungsfilmen der vergangenen Jahre, sondern führt die beeindruckende Laufbahn seines Schöpfers zu einem erneuten Höhepunkt: Nicht nur besticht das Hunde-Abenteuer ähnlich wie "Der fantastische Mr. Fox" mit brillanten (Stop-Motion-)Animationen, sondern erzählt eine durchaus politische Fabel, die gerade im hier und jetzt zeitgenössischer und zeitloser wirkt, als sie sich in der ursprünglichen Prämisse vielleicht abgezeichnet hatte.

Isle of Dogs Boat
Nein, "Trash Island" wird nicht für eine neue RTL 2-Show in Betracht gezogen          2018 Twentieth Century Fox

Doch trotz aller Universalität strotzt das bunte Animationstreiben nur so von wunderbaren filmgeschichtlichen Referenzen an Hayao Miyazaki oder Akira Kurosawa, die Cineasten ein Lächeln aufs Gesicht zaubern dürften. Dass Anderson mit seinen großartigen Bild- und Tonkompositionen einmal mehr eher den Verstand als das Herz anspricht, sei ihm bei diesem ambitionierten Projekt verziehen. 

 

Berlinale 2018: Auf den Hund gekommen und mit Katzenjammer verabschiedet...

Bei der Berlinale-Pressekonferenz zu "Isle of Dogs" war der Platz auf dem Podium aufgrund des Star-Aufgebots so rar, dass sich ausgerechnet "Grande Dame" Tilda Swinton mehr oder weniger freiwillig zu den Pressekollegen gesellen musste. Es ist eben dieser Idealzustand, den Dieter Kosslick so oft angestrebt und leider nur selten erreicht hat: Star-Power und programmatischer Mut. Bekannte Gesichter und innovativer Stoff. Während der eine auf dem Höhepunkt seines Schaffens angekommen ist, sagt der andere leise schon Tschüss. Eine erste Randnotiz einer hoffentlich mit vielen Randnotizen gespickten Berlinale 2018. Den Trailer zu "Isle of Dogs" seht ihr hier:

 

Alle Infos zum Berlinale 2018 Programm gibt es ebenfalls bei uns. Wo und wie ihr Tickets für die Berlinale 2018 bekommt,  verraten wir euch ebenfalls bei uns. Die Stars seht ihr im Live-Stream zur Berlinale 2018. TVMovie.de freut sich in diesem Jahr von der Berlinale 2018 täglich zu berichten. Schaut immer mal wieder vorbei!

 



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